Reisetipps Dänemark - Seeland

Donnerstag, 09. September 2021
Serie Dänemark S3 • E6
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 21 Minuten

In meinen letzten fünf Posts der Dänemark-Serie habe ich Reisetipps für die Regionen Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland, den Limfjord und Kopenhagen vorgestellt.

In diesem sechsten Teil soll es nun auf die größte Ostseeinsel Dänemarks gehen und das ist zweifelsohne Sjælland bzw. Seeland, wie wir es in Deutschland nennen. Sjælland ist auch die bevölkerungsreichste Insel Dänemarks, denn gut 40 Prozent der 5,8 Millionen Dänen leben auf Sjælland.

Das dem so ist, liegt auch an der Hauptstadt København, für die ich bereits Reisetipps geteilt habe und ich deshalb hier auch nicht darauf eingehen werde.

Mit dieser dritten Staffel meiner Dänemark-Serie möchte ich dir mit einigen Reisetipps eine mögliche Urlaubsreise in mein Sehnsuchtsland Dänemark schmackhaft machen. Dänemark, das Land mit der größten Sandkiste meiner Kindheit, salzigen Lakritzstreuseln auf dem Softeis, kühlem Fadøl, immer einer Prise frischer Seeluft und vor allem der nach dem World Happiness Report der UN so häufig als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichneten Bevölkerung. Erkunde mit mir in diesem Post meine Tipps für Sjælland und lass dich gegebenenfalls doch von einer Reise überzeugen. Eines ist sicher, du würdest es nicht bereuen!

Nachdem ich in den ersten fünf Posts dieser dritten Staffel eine Rundreise mit vielen Tipps und Insiderwissen durch Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland, die Limfjord-Region und Kopenhagen unternommen habe, möchte ich dich in diesem Post gern auf eine Tour über die Insel Sjælland mitnehmen.

🚨 🚫 Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist. Eine Karte bei Google Maps oder die nachfolgende Liste sollten dir schon mal einen Überblick verschaffen:


Meine Tipps für Sjælland möchte ich wieder in einer Art Rundtour mit dir teilen. Nach Sjælland gelangst du über die E20 und die berühmte Storebælt-Querung, die für einen PKW bis sechs Metern Länge 245 DKK (~ 35 €) kostet und mit ihren zwei Brücken und einem Tunnel in jedem Falle schon die Anreise zu einem Abenteuer macht.

Der westliche Inselteil

Nachdem du die 18 Kilometer lange Storebælt-Querung hinter dich gebracht hast und du somit auf Sjælland angekommen bist, befindet sich nur wenige Kilometer Insel-einwärts auch schon einer der größten kulturellen Schätze der Insel. Die Vikingeborgen Trelleborg ist zwar nicht die größte Wikingerburg Dänemarks aber sie ist einzigartig. Als einzige Trelleburg verfügt sie über eine Art Vorburg.

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Auch bei dieser Wikingerburg gilt wieder, dass es außer den Wällen und durch Steine markierte Grundrisse der Langhäuser kaum etwas zu sehen gibt. Man braucht also eine gewisse Vorstellungskraft, die aber beispielsweise durch einen Langhausnachbau und eine kleine Ausstellung durchaus sehr gut angeregt wird. Der Besuch ist kostenlos.

Fährst du nun auf der Nationalstraße 22 in nördlicher Richtung, führt dich der Weg automatisch nach Kalundborg, einer kleinen Hafenstadt im Westen Sjællands, von der aus du auch Samsø per Fähre erreichen könntest. Kalundborg hat aber viel mehr zu bieten, als seinen Hafen. Da ist noch der mittelalterliche Stadtteil Højbyen, dem du auf jeden Fall einen Besuch abstatten solltest.

Der Stadtteil Højbyen ist quasi die Altstadt von Kalundborg und bietet dir einen Spaziergang durch das Mittelalter. Zahlreiche Gebäude aus der damaligen Zeit, sind erhalten und liebevoll restauriert. Der Stadtteil hat mit der Adelgade und der Præstegade zwei Straßen, die es sich entlang zu schledern lohnt.

So findet sich in der Præstegade 23 beispielsweise eines der besterhaltenen milleralterlichen Bürgerhäuser Europas. Weitere sehenswerte Gebäude auf dem kurzen Rundgang sind das Bispegården, die alte Lateinschule und das alte Rathaus.

Getoppt wird dies allerdings durch die Vor Frue Kirke, ein fünftürmiger Backsteinbau, bei dem der mittlere Turm aufgrund der unter der Kirche angelegten Gräber im Jahre 1827 sogar einstürzte.

Wenn man dann sowieso schon mal an diesem Ende von Sjælland ist, dann kann man sich auch noch den westlichsten Punkt der Insel anschauen. Dort steht das Røsnæs Fyr, von dem man sich diese Landzunge mal von oben anschauen kann. Gerade in der Abendsonne ein sehr fotogener Spot.

Der nördliche Inselteil

65 Kilometer nordöstlich liegt wohl eine der größten Attraktion für Kinder auf Sjælland. Dabei handelt es sich um das Sommerland Sjælland, eine Mischung aus Freizeitpark mit zahlreichen Fahrgeschäften und einem coolen Badeland.

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Auf dem Weg nach Roskilde kannst du als Hobby-Astronome oder einfach nur Astronomie-Interessierter einen Abstecher zum Observatoriet Brorfelde machen. Dort steht nämlich Dänemarks größtes Teleskop und auf einem Spaziergang entlang des Planetstien kannst du alles über unser Sonnensystem erfahren.

In Roskilde und damit ziemlich im Inselinneren angekommen verwundert zunächst die Tatsache, dass es sich hier um eine Hafenstadt handelt. Ein kleiner Bummel durch die Fußgängerzone bestehend aus den Straßen Algade, Stændertorv und Skomagergade lohnt in jedem Fall.

Am östlichen Ende der Fußgängerzone liegt der alten Bahnhof von Roskilde. Dieser ist architektonisch eine große Überraschung, denn wer erwartet mitten in Dänemark ein Gebäude, dass viel besser nach Italien passen würde.

Ziemlich mittig der Fußgängerzone gelegen befindet sich der Stændertorvet, auf dem mittwochs und samstags ein Wochenmarkt stattfindet. Von hier aus ist auch schon das bauliche Wahrzeichen der Stadt zu sehen, die Roskilde Domkirke oder auch der Dom zu Roskilde. Es ist nicht nur UNESCO Weltkulturerbe, sondern auch die bedeutendste Kirche Dänemarks und in jedem Fall nicht nur von Außen besonders, sondern auch einen Besuch des Inneren wert.

Nördlich der Kirche erstreckt sich mit dem Byparken eine Parkanlage fast bis an den Hafen. Dort befindet sich auch das absolut besuchenswerte Vikingeskibsmuseet, dass mit 5 weltberühmten Schiffen lockt und einen tollen Einblick in die Seefahrt, die Bootsbaukultur und das maritime Handwerk in Altertum und Mittelalter bietet. Erwachsene zahlen je nach Jahreszeit zwischen 115 DKK (~ 16 €) und 150 DKK (~ 20 €). Kinder haben kostenlosen Eintritt. Solltest du mit der ganzen Familie dieses Museum besuchen wollen, empfehle ich dir den Kauf der Familienkarte für 210 DKK (~ 28 €) bis 280 DKK (~ 38 €).

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Weltberühmt ist Roskilde natürlich durch sein jährlich stattfindendes Festival, das sogar das größte Festival Nordeuropas ist. Seit 1971 veranstaltet, zieht es heutzutage jährlich etwa 130.000 Besucher an. Tickets sind extrem schnell ausverkauft und solltest du an keines gekommen sein, so kannst du beim Besuch des Festival-Geländes zumindest einen ersten Eindruck gewinnen. Das neben den Musik-Acts Besondere an diesem Festival ist wohl einerseits die Tatsache, dass es durch einen Non-Profit-Organisation ausgerichtet wird und dabei ausschließlich auf etwa 30.000 unbezahlte Freiwillige zurückgegriffen wird.

In solch einer Stadt der Musik verwundert es natürlich auch nicht, dass mit dem RAGNAROCK - Museet for pop, rock og youth culture sowie dem Musicon noch zwei weitere Locations die Musikliebhaber auch außerhalb der Festivalzeit nach Roskilde locken.

Dabei stellt das Musicon einerseits eine architektonisch interessante Location dar. Aber auch ein Besuch des Musicon-Geländes lohnt, beispielsweise mit einer Frokost, bei der man die kultige Location genauer ins Auge nehmen kann. Und wenn du Pop-Art magst, wirst du von den vielen Graffitis begeistert sein.

Nach so viel Moderne kommt nun mal wieder mehr das klassische Dänemark zum Tragen. Beginnen möchte ich da mit dem Jægerspris Slot, das nicht nur mit seinem andersartigen Erscheinungsbild überrascht, sondern witziger Weise auch mit einer Platane, die absolut mittig aus dem abgesägten, hohlen Stumpf einer hunderte Jahre alten Buche gewachsen ist. Dafür musst du dann aber den Schlosspark erkunden.

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Richtig sehenswert ist das Frederiksborg Slot. Dabei handelt es sich um ein wunderschönes Wasserschloss, dass dich außen zu einigen Fotos hinreißen und innen schlicht begeistern wird.

Es beherbergt das Dansk Nationalhistorisk Museum und sollte unbedingt auch von Kindern mit besucht werden! Der Eintritt fällt dabei verhältnismäßig gering aus und beträgt von 6 – 15 Jahren 20 DKK (~ 3 €) und für alle ab 16 Jahren dann 75 DKK (~ 10 €). Ein Preis-Leistungssieger!

Am nördlichen Ende von Sjælland erstrecken sich zwischen Hundested und Hornbæk die bekanntesten Ferienhausgebiete der Insel. Der Strand ist durchaus auch mal etwas steiniger. Aber es gibt auch wunderschöne Strände mit feinstem Pudersand.

Auf dem Weg nach Helsingør solltest du auf jeden Fall die Landstraße 237 wählen und schön langsam mit offenen Augen befahren, um so diese ganz besondere Seite dänischer Ferienhauskultur zu erleben.

Der nordöstliche Inselteil

In Helsingør angekommen, empfehle ich dir in jedem Falle einen kurzen Stadtrundgang in den schmalen Gassen der Stadt und der Fußgängerzone Stengade. Genieße in einem der zahlreichen Restaurants in der Fußgängerzone eine Frokost und beobachte das bunte Treiben.

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Kurz vor dem östlichen Ende der Stengade wird dein Blick zwangsläufig auf die Sankt Olai Kirke, auch Dom zu Helsingør genannt, sowie die nördlich davon gelegene Sct. Mariæ Kirke fallen. Bei wenig Zeit empfehle ich dir auf jeden Fall einen Blick in die Sct. Mariæ Kirke mit dem angrenzenden Karmeiterklostret zu werfen. Selbst wenn du von Kirche nichts hältst, wirst du im Inneren sprachlos sein.

Wenn du das Gelände des Karmeiterklostret in nordöstlicher Richtung verlässt, wirst du zwar schon vom Blick auf das Kronborg Slot gefesselt sein. Es lohnt sich aber trotzdem den Blick zu lösen, denn du läufst mit Sicherheit gerade über das M/S Museet for Søfart. Dabei handelt es sich um ein auch architektonisch hochmodernes Seefahrtsmuseum, dass international zahlreiche Preise gewonnen hat. Eintritt beträgt für Erwachsene 120 DKK (~ 16 €). Unter 18 Jahren ist der Eintritt kostenlos. Gleiches gilt auch für Erwachsene, solltest du im Besitz einer gültigen Copenhagen Card sein.

Im abendlichen Licht der goldenen Stunde lohnt sich vor dem Besuch des Kronborg Slot auch noch der kurze Abstecher zur Skulptur Herakles og Hydraen am nordlichen Hafenausgang. Ein sehr fotogener und Instagram-geeigneter Spot in Helsingør.

Jetzt aber zu dem wohl meistbesuchtesten Tipp in Helsingør, dem Kronborg Slot mit seinen riesigen Wall- und Grabenanlagen. Das Kronborg Slot wird auch die Heimat Hamlets genannt, weil William Shakespeare dies als Handlungsort seines weltberühmten Schauspiels Hamlet nutzte.

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Bei einem Besuch des Inneren kann man in den Kasematten von Kronborg Slot auf Holger Danske, eines der Nationalsymbole Dänemarks stoßen. Aber Vorsicht! Die Legende besagt, dass dieser unbesiegbare Krieger vom Heimweh geplagt von einem Feldzug nach Dänemark zurückkehrte und dort in einen tiefen Schlaf fiel. Damit aber noch nicht genug, denn sollte das dänische Königreich jemals wieder ernsthaft bedroht sein, dann würde Holger Danske wieder erwachen und das Königreich beschützen.

Auch hier zahlen nur die Erwachsenen Eintritt für dieses UNESCO Weltkulturerbe. Dieser beträgt 145 DKK (~ 20 €) und bietet interessante Einblick wie beispielsweise den königlichen Ballsaal.

Solltest du nicht in das Kronborg Slot wollen, so empfehle ich dir auf jeden Fall einen Spaziergang um die Schutzanlagen, denn auf der östlichen Seite ergibt sich ein toller Blick auf das zum Greifen nahe und mit vier Kilometern nicht wirklich weit entfernte Helsingborg in Schweden.

Nur wenige hundert Meter nordwestlich befindet sich das kleine aber feine Øresundsakvariet, das einen tollen Einblick in die Unterwasserwelt des Øresunds und Kattegats. Kinder zwischen 3 und 11 Jahren zahlen 59 DKK (~ 8 €). alle älteren Besucher zahlen 79 DKK (~ 11 €).

Vom Øresundsakvariet aus sieht man auch schon den Stadtstrand von Helsingør, den Gummistranden. An heißen Sommertagen findet man hier sicher noch ein schönes Plätzchen. Schade nur, dass es an so einem Aussicht-reichen Ort keine Strandbar im Beach-Club-Style gibt!

Bei schlechtem Wetter kann ich dir auch noch den Besuch des Danmarks Tekniske Museum empfehlen. Das als Lehrmuseum für Wissenschaft und Technik ausgelegte Museum weiß sowohl Kinder als auch Erwachsene zu begeistern, vorausgesetzt man hat noch ein bisschen Neugierde in sich.

Dann bietet das Museum mit seinen technischen Ausstellungsstücken unheimlich viel an Entdeckungen, die vielerorts auch aktive Beteiligung des Besuchers erfordern. Auch hier zahlen nur die Erwachsenen Eintritt, der mit 110 DKK (~ 15 €) sehr sehr günstig ausfällt!

Wenn du die Rundreise nun in südlicher Richtung fortsetzt, dann befindet sich unmittelbar nördlich an København angrenzend des Wildgehege Jægersborg Dyrehaven mit seinem niedlichen Eremitageslottet. An das Wildgehege angrenzend befindet sich Dyrehavsbakken, der älteste Freizeitpark der Welt.

Dieser von den Dänen nur kurz Bakken genannte Freizeitpark ist nur 10 Fahrminuten von København entfernt und kann auch ohne Eintritt erkundet werden. Will man aber am gebotenen Spaß teilhaben, so kann man entweder jede Fahrt einzeln bezahlen oder man greift auf das Turbånd oder die Humørkort zurück.

Beide Varianten verfügen über eine festgelegte Anzahl an Fahrten. Das Turbånd ist personifiziert, kann somit nicht mit anderen geteilt werden und kostet in seinen zwei Varianten 139 DKK (~ 19 €) oder 229 DKK (~ 31 €). Die Humørkort ist nicht personifiziert, kann von der ganzen Familie geteilt werden und kostet 199 DKK (~ 27 €).

Der südliche Inselteil

Vorbei an København geht es nun immer die Køge Bugt entlang in den Südosten Sjællands. Kurz hinter Køge liegt das Vallø Slot auf dem Weg. Das im 13. Jahrhundert gebaute Schloss fällt aufgrund seiner zwei sehr unterschiedlichen Türme auf. Der eine Turm ist rund, der andere ist eckig. Wer früher die Olsenbande gesehen hat, könnte ein Deja-vu erleben, denn hier wurde der Film Die Olsenbande sieht rot gedreht.

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Einige Kilometer weiter lädt das Gjorslev Slot zu einem Besuch ein. Das eher schlichte Schloss ist aber aufgrund der schön restaurierten Nebengebäude durchaus sehr fotogen. Dazu empfehle ich dir den Weg durch die enge Toreinfahrt.

10 Kilometer südlich an der Küste befindet sich das Stevns Fyr, dieser Leuchtturm ist aber in keiner Form besonders. Einzig interessant könnte der Ausblick sein, der bei gutem Wetter bis København und Malmö reicht.

Aber direkt daneben steht die alte HAWK Batteriet Højerup, einer von zahlreichen Standorten des NATO-Flugabwehr-Schirmes. Hier war früher eine Batterie mit HAWK-Flugabwehrraketensystem stationiert und man bekommt in dem kleinen Museum einen tollen Einblick in den Dienst der Flugabwehr-Soldaten im kalten Krieg.

Nur wenige Kilometer weiter südlich kommt das Dorf Højerup. Das kleine Dorf hat aber gleich zwei Kirchen und die Højerup Gamle Kirke steht direkt an einer 30 Meter hohen Steilküste. Die Kirche wurde von einem Seemann gebaut, der in Seenot befindlich schwor, im Falle seines Überlebens genau hier eine Kirche zu errichten.

Die Kirche wird nicht mehr benutzt, da es in diesem Küstenabschnitt im Jahre 1928 zu einem Erdrutsch kam, der den Chor der Kirche in die Tiefe riss. Man kann heute aber noch in die Kirche gehen und durch eine Tür auf Meer gucken.

Aber nicht nur wegen der zwei Kirchen ist das kleine Dorf einen Ausflug wert. Direkt neben der Kirche führt eine Treppe die Steilküste hinunter. Bei dieser Steilküste handelt es sich nämlich um das Stevns Klint, das zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.

Bevor du da aber runter steigst, würde ich dir noch den Besuch im kleinen Stevens Museum empfehlen, damit du dann beim Strandspaziergang nicht nur staunst, sondern auch weißt, was du da siehst. Und auch der Blick von oben auf die Küstenlinie runter lohnt sich, denn aufgrund des kreidehaltigen Gesteins färbt sich das Wasser hier im Sommer bei entsprechendem Lichteinfall wunderbar türkis.

Wenige Kilometer weiter die Küste runter würde ich dir den Besuch des Koldkrigsmuseum Stevnsfort empfehlen. Ähnlich wie in Højerup handelt es sich auch hier um eine alte Flugabwehrstellung. Allerdings hier mit sehr viel mehr Exponaten und auch der Möglichkeit, in unterirdischen Tunneln und Räumen sehr viel mehr Details zu erfahren. Wenn du nur wenig Zeit hast, spare dir Højerup und komme nur hier her!

20 Kilometer weiter westlich befindet sich dann in der Nähe der Ortschaft Faxe der Faxe Kalkbrud. Gerade bei Familien ist dieser immer noch in Betrieb befindliche Kalksteinbruch sehr beliebt.

Im Geomuseum kann man sich zunächst bzgl. der geologischen Geschichte dieses Ortes informieren und letztlich mit Hammer und Meißel die Werkzeuge ausleihen, die man nach dem Abstieg auf den vor 65 Millionen Jahren noch Meeresboden darstellenden Grund der Grube letztlich braucht, um tatkräftig selbst nach Fossilien zu suchen.

Auf jeden Fall sollte man auch zum Aussichtspunkt Prismet gehen, denn von dort eröffnet sich einem ein atemberaubender Blick auf die für viele Fotoshootings genutzte Kulisse.

Wenn du dich für Leuchttürme interessierst, dann ist der Abstecher zum Roneklint Fyr vielleicht seinen Weg wert. Beim Roneklint Fyr handelt es sich nämlich um einen der ungewöhnlichsten Leuchttürme, die ich je gesehen habe. Aber schau ihn dir gerne vorher mal im Internet an, bevor du den Abstecher machst!

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Hast du den Abstecher nicht gemacht, kommst du in westlicher Richtung nach etwa 10 Kilometern am Camp Adventure vorbei. Absoluter Publikumsmagnet dieses Ortes ist der Skovtårnet, der Waldturm. Immer im Kreis laufend erreichst du letztlich die Höhe von 45 Metern und kannst den unglaublichen Ausblick über die Wälder genießen.

Du kannst dort aber auch in den Kletterpark gehen und falls du noch eine Übernachtungsmöglichkeit suchst und das nötige Kleingeld in der Tasche hast, bietet dir das Camp Adventure für 2.500 DKK (~ 340 €) bis 3.500 DKK (~ 470 €) die Option mal Glamping für eine Nacht auszuprobieren.

Weiter gen Westen fahrend hast du die Möglichkeit einen Stopp am gerade von Hochzeitpaaren heiß begehrten Holmegaard Gods zu machen. Dieses sehr fotogene Gutshaus ist bei gutem Wetter durchaus mal einen Zwischenstopp wert.

Kurz vor Slagelse kommt dann für militärisch Interessierte mit dem PanzerMuseum East ein absoluter Pflichtstopp. Ich habe selten eine so umfassende Ausstellung mit militärischem Gerät des Warschauer Pakts gesehen und vor allem hätte ich dieses in Dänemark nie erwartet.

Hast du noch Zeit und Lust dir alte Gemäuer anzuschauen, dann würde ich dir auf dem Weg runter von Seeland noch die Abstecher zur Holsteinborg sowie zum Herreborgen Borreby empfehlen.

Damit enden meine Tipps für einen Besuch der größten dänischen Insel, Sjællands. Ich hoffe, ich konnte dir die Insel ein wenig schmackhaft machen und vielleicht hast du jetzt ja auch Lust, dort mal einen Urlaub zu verbringen?

Hast du eventuell weitere Tipps und Erfahrungen in Bezug auf Sjælland? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.
Kommentar der Redaktion:

Mange tak til Jette, Nils og Lars for den store støtte med ægte, dansk insider viden. Vi ses!


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