Die Air France-Erfahrung
Freitag, 23. März 2018



Lesedauer: 4 Minuten
Kennt ihr das, Freunde unternehmen am Wochenende etwas und müssen das in guter alter "dicke Hose"-Manier auch noch in irgendeinem Channel mit dekadenten Fotos posten? Nun, genau so etwas erlebte ich am vorletzten Wochenende. Ich wurde sogar aufgefordert, meinen Teil im Channel dazu beizutragen. Tja, da war aber wieder das "nackter Mann"-Hosentaschen-Problem. Ich bat um ein Wochenende Aufschub und nun, jetzt haue ich auch mal auf die Kacke!Mein dekadentes Wochenende begann schon am letzten Donnerstag in aller Herrgottsfrühe. So machte ich mich vom Motel One Deutsches Museum in München um 3:40 Uhr auf den Weg zum Münchener Flughafen. Eine absolut unchristliche Zeit, weil mein Vormittagsflug am Vortag wegen Fluglotsenstreik gestrichen worden war.

Ich hatte vor Jahren schon zwei Mal sehr negative Erlebnisse mit Umsteigen auf dem Flughafen Paris Charles de Gaulle gemacht. Unglaublich, aber da reichten 2,5 Stunden nicht zum Umsteigen und mein Fernflug ging wegen mir mit 40 Minuten Verspätung raus. Eigentlich nicht verwunderlich, hält sich dieser Flughafen doch stetig in den jährlichen Top 10 der schlechtesten Flughäfen der Welt und das als einziger europäischer Großflughafen!

Dann ein weiteres typisches Air France-Erlebnis. Das Boarding begann leicht verspätet und als wir gerade in den Flieger steigen wollten, ließ der Kapitän das Boarding unterbrechen! What? Seriously? Nachdem wir gut 10 Minuten im wahrsten Sinne des Wortes in der Tür gestanden hatten, ging das Boarding dann doch weiter. Wie wir später erfuhren, hatte unsere Boeing 777-300 einen Plattfuß, der dann aber relative schnell durch einen Reifenwechsel behoben wurde.

Ich hatte Glück und einen Fensterplatz abbekommen und so konnte ich während des Fluges immer wieder interessante Aussichten genießen. Alles begann mit dem Inntal bei Innsbruck, wo sich das erste Mal die Wolkendecke öffnete und mir bis zum Balaton in Ungarn tolle Blicke ermöglichte. Weiter ging es dann mit Baku am kaspischen Meer bei Nacht und dann wurde es draußen quasi erst mal zappenduster! Im Kaukasus könnte ich nicht ein Licht beobachten. Erstaunlich und unerwartet.

Es war dann auch deutlich zu erkennen, wenn wir Grenzen überflog. Als wir Pakistan erreichten, war der Lichtpegel von jetzt auf gleich schon wieder mit Europa zu vergleichen. Ganz besonders fiel mir aber die Grenze zwischen Pakistan und Indien ins Auge. Ein sehr gut ausgeleuchteter sich von Nord nach Süd ziehender Streifen war deutlich zu erkennen und erinnerte mich stark an die gute alte Zonengrenze zur DDR.

Über Thailand ging dann spektakulär in allen Regenbogenfarben die Sonne auf und nur wenige Minuten später begann auch schon der Landeanflug auf Hồ Chí Minh City. Am Flughafen wurden wir dann abgeholt und in das District 1 zu unserem Hotel gebracht. Was wir aber in der wirtschaftlichen Hauptstadt Vietnams erlebten, dann in ein paar weiteren Posts.
Unterm Strich ein wirklich sehr sehr angenehmer Flug, der hoffentlich auch ohne beteiligte Geschäftsführung eine Wiederholung finden wird!
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Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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