Reisetipps Dänemark - Kopenhagen

Donnerstag, 26. August 2021
Serie Dänemark S3 • E5
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 29 Minuten

In meinen letzten vier Posts der Dänemark-Serie habe ich Reisetipps für die Regionen Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland und den Limfjord vorgestellt und es gab viel zu lesen.

Das wird in diesem fünften Teil meiner Reisetipps für Dänemark nicht viel anderes sein. Die Hauptstadt Dänemarks, in deren Großraum gut 20 Prozent der dänischen Bevölkerung leben, bietet zahlreiche Möglichkeiten für jeden Geschmack. Das da einige Tipps zusammenkommen, liegt wohl auf der Hand. Aber begleite mich doch einfach auf dieser Entdeckungstour durch København.

Mit dieser dritten Staffel meiner Dänemark-Serie möchte ich dir mit einigen Reisetipps eine mögliche Urlaubsreise in mein Sehnsuchtsland Dänemark schmackhaft machen. Dänemark, das Land mit der größten Sandkiste meiner Kindheit, salzigen Lakritzstreuseln auf dem Softeis, kühlem Fadøl, immer einer Prise frischer Seeluft und vor allem der nach dem World Happiness Report der UN so häufig als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichneten Bevölkerung. Erkunde mit mir in diesem Post meine Tipps für København und lass dich gegebenenfalls doch von einer Reise dorthin überzeugen. Eines ist sicher, du würdest es nicht bereuen!

Nachdem ich in den ersten vier Posts dieser dritten Staffel eine Rundreise mit vielen Tipps und Insiderwissen durch Südjütland, Mitteljütland, Nordjütland und zuletzt die Limfjord-Region unternommen habe, möchte ich dich in diesem Post gern auf eine Tour durch Dänemarks pulsierende Haupstadt København mitnehmen.

🚨 🚫 Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise oder die Verfügbarkeit der Tipps keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist.

Eine Karte bei Google Maps oder die nachfolgende Liste sollten dir schon mal einen Überblick verschaffen:


Gut zu wissen

Beginnen möchte ich die Tour gerne mit dem allgemeinen Hinweis auf die Copenhagen City Card. Dabei handelt es sich um eine Eintritts- oder Ermäßigungskarte inklusive der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs für København.

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Die Copehagen City Card ist in unterschiedlichen Gültigkeitsdauern zwischen 24 und 120 Stunden erhältlich. So zahlen Kinder zwischen 12 und 15 Jahren zwischen 209 DKK (~ 28 €) und 499 DKK (~ 67 €). Erwachsene zahlen zwischen 419 DKK (~ 56 €) und 999 DKK (~ 135 €). Für Kinder unter 12 Jahren solltest du die Karte ebenfalls kostenlos ziehen!

Sie bietet kostenfreien oder ermäßigten Zugang zu 87 Museen und Attraktionen. Auch eine Kanalbootstour ist inklusive. Aus meiner Erfahrung heraus eine sehr empfehlenswerte und zeitsparende Option für einen Besuch der dänischen Hauptstadt. Und in dem einen oder anderen Restaurant sorgt die Karte für einen Rabatt.

Ich werde in diesem Post auch Tipps geben, die örtlich nicht so zentral liegen. Um dir unnötige Laufstrecken zu ersparen, kann ich dir aus eigener Erfahrung den in der Copenhagen City Card enthaltenen öffentlichen Personennahverkehr in København nur empfehlen.

Da sind sogar die Havnebussen, also die Personenfähren im Hafen mit dabei, die dir als Tourist auch ohne die obligatorische Hafenrundfahrt einen ersten Eindruck Københavns vom Wasser aus gibt. Ein bisschen Planung oder Spontanität vorausgesetzt, kannst du dir damit nicht nur Zeit sondern auch Kondition für die echten Erlebnisse in København sparen.

Das klassische København

Eine klassische Runde durch København beginnst du am Besten auf dem Rådhuspladsen, einem größeren Platz vor dem Københavns Rådhus, auf dem im Sommer auch häufiger Kulturveranstaltungen, wie beispielsweise Konzerte stattfinden.

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Der Platz ist von vielen, sich baulich ähnelnden Häusern umgeben und lädt mit seinem im nördlichen Bereich neuerdings sogar mit Bäumen bepflanzten Bereich zum Verweilen und dann Beobachten des regen Treibens ein.

Das Rathaus am südlichen Ende des Platzes ist frei zugänglich und das solltest du dir auch nicht entgehen lassen, denn auch von Innen kann das Rathaus mit seiner Architektur und einigen Gewölben ziemlich punkten.

Vom nordöstlichen Bereich des Rådhuspladsen geht in nordöstlicher Richtung die Einkaufsstraße Vestergarde ab, in der du die ersten Eindrücke der Kopenhagener Fußgängerzone Strøget gewinnen kannst.

Nach nur 200 Metern kommst du auf den nächsten Platz. Dabei handelt es sich im nördlichen Bereich um den Gammeltorv, also den alten Marktplatz und im südlichen Bereich um den Nytorv, also den neuen Marktplatz.

Verlässt du den Gammeltorv in nordöstlicher Richtung kommt nur wenige Meter weiter die Vor Frue Kirke. Dabei handelt es sich um eine sehr schlicht gestaltete Kirche, die allerdings aufgrund ihrer Jesus- sowie 12 Apostel-Skulpturen doch den einen oder anderen Besucher außerhalb einer Messe anzieht.

Folgt man hinter der Vor Frue Kirke in nordöstlicher Richtung der Store Kannikestræde stehst du nach nur etwa 150 Metern vor dem Rundetårn, dem runden Turm Københavns.

Über den Sneglegangen im Inneren erreichst du die Trinitatis Kirke, den Bibliotekssalen, Det Gamle Lokum – ein altes Plumpsklo – und das Ringerloftet. Nach einigen weiteren Umdrehungen im Sneglegangen kannst du an dessen Ende dann einen Blick in die Tiefen von Den Hule Kerne werfen.

Weiter rauf geht es nun über Stufen, wo du einen Blick auf das Kirchendach werfen kannst. Über die Stentrappen erreichst du letztlich die Aussichtsplattform auf knapp 35 Metern Höhe, die sich rings um das Observatorium erstreckt und eine tolle Aussicht auf København bietet.

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Respekt, wenn du das ohne Drehwurm und Schwindelgefühl geschafft hast! Im Observatorium befindet sich sogar noch ein Teleskop, das zu besonderen Anlässen sogar noch benutzt wird.

Gehst du den gleichen Weg wieder bis zum Gammeltorv zurück, kannst du in der Strøget weiter flanieren und vielleicht in das eine oder andere Geschäft mal etwas genauer schauen. Dabei empfehle ich dir durchaus auch mal in die eine oder andere Seitengasse einen Abstecher zu machen.

Am Amagertorv mit seinem Storkespringvandet – dem Storchenbrunnen – biegst du dann am Besten in südliche Richtung ab und siehst auch schon sehr schnell das Christiansborg Slot, in dem es Führungen durch die prunkvollen Empfangsräume und königlichen Stallungen gibt. Auch der Turm kann bestiegen werden und bietet eine tolle Rundumsicht, beispielsweise auf die nun kommenden Sehenswürdigkeiten.

Ich würde dir vorschlagen, den Weg zu Det Kongelige Bibliotek – also der königlichen Bibliothek – fortzusetzen. Diese vereint hochmoderne, gläserne Architektur mit alter, Kopenhagener Architektur. Sehenswert auch der Garten der königlichen Bibliothek.

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Zudem kannst du dir auf der Terrasse am Hafen auch noch die alternative Meerjungfrau von København, die von Anne Marie Carl-Nielsen geschaffen wurde, anschauen. Und wenn du auf die andere Hafenseite blickst, kannst du die architektonisch interessante Fußgängerbrücke Cirkelbroen sehen, die gerade im Dunklen wunderbar illuminiert ist.

Gehst du am Hafen entlang gen Nordosten weiter, fällt dir bald ein länglicher Bau mit einem Schnörkelturm auf. Dabei handelt es sich um die Børsen, die im 17. Jahrhundert gebaute Börse von København. Bei dem Innen wie auch Außen eindrucksvollen Gebäude sticht dir aber sicherlich der Drachenturm am ehesten ins Auge.

Überquerst du hinter der Börse den Holmen Kanal erneut, kommst du fast zwangsläufig an der Holmens Kirke vorbei. Diese kreuzförmig angelegte Kirche ist aufgrund ihres Holzinventars wirklich sehenswert und einen Besuch im Inneren wert.

Auf dem Weg zu dem Ort, wo du definitiv eine Pause machen solltest, passierst du kurz vor Erreichen noch den Kogens Nytorv. Dabei handelt es sich um einen begrünten Platz, der wie schon der Rådhuspladsen von vielen größeren und sehr sehenswerten Häusern eingerahmt ist.

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Am Kogens Nytorv wird dir schon auffallen, wohin die größere Menge der Menschen strömt und genau diesem Strom rate ich dir zu folgen, denn diese wollen zum Nyhavn, dem wohl jedem Touristen bekannten, kleinen Hafen von København.

Auf der Nordseite des Hafens, die bei gutem Wetter schön besonnt wird, reihen sich diverse Restaurants aneinander und in einem dieser Restaurants kann ich dir nur empfehlen, draußen mal einen Platz zu finden und bei einem kühlen Fadøl und vielleicht einer Kopenhagener Frokost die anderen Gäste zu beobachten, denn auch wenn hier sehr viele Touristen herumlaufen, so sind doch gerade die Kopenhagener die Gäste in den Restaurants.

So gestärkt kannst du den klassischen Rundgang in Richtung Amalienborg Slot, der Kopenhagener Residenz von Königin Margrethe II. und der königlichen Familie. Das Schloss besteht aus vier Palais. Die Königin bewohnt das Palais Schack und ihr Thronfolger Frederik das Palais Brockdorff. Das sind die beiden auf der Hafenseite liegenden Palais.

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Ist die Königin in København, wird dies durch ihre gehisste Standard am Schloss gezeigt. Und auch nur dann findet der berühmte Wachwechsel vor dem Schloss statt, zu dem die ablösende und später abgelöste Garde durch die Straßen von København marschieren.

In Verlängerung der Zentralachse des Amalienborg Slot siehst du nur etwa 100 Meter entfernt die riesige Kuppel der Frederiks Kirke. Ein Besuch lohnt sich definitiv, vor allem, wenn man den Petersdom in Rom noch nicht von Innen gesehen hat. Aber Achtung. Aufgrund von Renovierungsarbeiten, ist der Besuch aktuell nur im Zuge einer dänisch-sprachigen Messe möglich!

Als nächstes solltest du dir in jedem Fall das Rosenborg Slot mit seinem Kogens Have anschauen. Das im frühen 17. Jahrhundert von Christian IV. erbaute Lustschloss ist zu besichtigen und bietet neben dem Rittersaal mit dem Krönungsthron und den berühmten Roseborger Wandteppichen vor allem die drei königlichen Schatzkammern mit den Kronen und königlichen Juwelen.

Auf dem Weg zum Roseborg Slot kannst du durch den Kogens Have, also den königlichen Garten flanieren und dir südwestlich vom Schloss ggf. die königliche Garde beim Exerzieren zuschauen.

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Gegenüber vom Roseborg Slot befindet sich das im 16. Jahrhundert erbaute Tycho Brahe Planetarium. Für Fans der Astronomie in jedem Falle ein Anlaufpunkt.

Das Planetarium befindet sich eigentlich auch schon auf dem Gelände des Botanisk Have, dem botanischen Garten, dessen Gartenanlage natürlich begeistert aber doch klar vom architektonisch besonderen, ja fast schon palastartig erscheinenden Palmehuset, also dem Palmenhaus, überstrahlt wird.

Auf dem weiteren Rundgang durch København würde ich dir auf jeden Fall den kleinen Umweg über Nyboder empfehlen. Dabei handelt es sich um einen im 17. und 18. Jahrhundert entstandenen Stadtteil, der für seine Kopfsteinpflastergassen und gelben Reihenhäuser bekannt ist. In der Skt. Paulsgade 24 kann man sonntags sogar solch ein Reihenhaus besichtigen.

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Vom nördlichen Teil Nyboders findet man auch direkt den Übergang zum Kastellet, der sternförmigen Festungsanlage aus dem 17. Jahrhundert, deren Wallanlagen noch sehr gut erhalten sind. Auf einem dieser Wälle kann man dann in südöstlicher Richtung zum südlichen Tor laufen und dort das Kastellet betreten.

Neben den noch genutzten Kasernengebäuden sind sicherlich die beiden Tore, die Kastelsmollen und die Kastelskirken noch ganz interessant. Und für jeden ehemaligen Soldaten gebührt es sich, am Monument over Danmarks internationale indsats, also dem Monument für die internationalen dänischen Einsätze, kurz innezuhalten.

Verlässt man das Katellet durch das nördlich Tor und läuft dann hundert Meter in Richtung Hafen ist man auch schon beim berühmtesten Wahrzeichen von København, Den Lille Havfrue, also der kleinen Meerjungfrau und klein trifft es dabei wortwörtlich!

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Die zwei Mal, die ich vor Ort war, hat es sich mehr gelohnt, den asiatischen Touristen dabei zuzuschauen, wie sie beim Erstellen des besten Fotos mit der kleinen Meerjungfrau auf den rutschigen Steinen ausglitten und im Wasser landeten.

Keine 200 Meter südlich fährt der Havnebus rüber auf die andere Hafenseite. Während der kurzen Überfahrt kann man schon mal einen Eindruck von der pompösen Operaen, also der königlichen Oper gewinnen.

Ich fühlte mich damals nach der Überquerung des Hafenbeckens plötzlich wie in einer anderen Welt. Das war mehr das moderne København und es herrschte ein ganz anderes Flair. Einen Besuch des mit 1.400 Sitzplätzen echt riesigen Opernsaals kann ich dir im Zuge einer Führung ebenfalls empfehlen und mit etwas Glück läuft dir Königin Margrethe II., die aktiv an den Kostümen für Ballett-Aufführungen mitwirkt, über den Weg.

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Eine besonderer Anlaufpunkt ist in jedem Falle auch die Freistadt Christiania, die sich ebenfalls auf dieser Hafenseite befindet und in jedem Falle besucht werden sollte. Diese 1971 von Jacob Ludvigsen ausgerufene Freistadt und seit dem geduldete, autonome Gemeinde ist ein krasser Kontrast zum restlichen København.

Die von Hippietum, Hausbesetzertum und Anarchismus geprägte Kultur grenzt sich schon krass ab. Am bekanntesten ist wahrscheinlich die sogenannte Pusher-Street, auf der offen Haschisch verkauft wird und wo man zum eigenen Wohl das angezeigte Fotografierverbot trotz vorherrschendem Anarchismus besser einhalten sollte!

Das Geschehen in der Pusher-Street steht im ordentlichen Gegensatz zum Aufruf der echten Christianianer, die gegen den Drogenhandel aufbegehren und deutlich sagen Hilf Christiania, kauf dein Hasch woanders!

Ein paar interessante Gebäude gibt es in der Freistadt auch noch anzuschauen. So sollte man das Bananhus und das Glashaus mal gesehen haben. Und am Badehuset, dem Badehaus, kann man einen der wenigen gelben Briefkästen der Freistadt sehen.

Verlässt man die Freistadt Christiania in südlicher Richtung kommt der Blick nicht an der Vor Frelsers Kirke mit ihrem ganz besonderen Turm vorbei. Dieser Turm kann sogar bestiegen werden. Das gilt allerdings als Mutprobe, da der aus Eichenholz gefertigte Turm schon bei geringeren Winden deutlich merkbar schwankt und das nicht jedem Besucher gut bekommt.

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Damit endet quasi der von mir empfohlene klassische Stadtrundgang durch København. Und auch wenn du während dieses Rundganges sogar schon mit der Fähre gefahren bist und so einen kleinen Eindruck von København vom Wasser aus gewinnen konntest, so würde ich dir bei ausreichend verbleibender Zeit dennoch eine Kanalrundfahrt empfehlen.

Man muss meiner Meinung nach an einem schönen, warmen Sommertag einfach mal durch die super idyllischen Kanäle von Christianshavn gefahren sein, um dieses ganz besondere und von mir schon erwähnte Flair dieses Stadtteils zu erleben. Für mich hat Christianshavn einen sehr hohen Hygge-Faktor.

Und auch wenn man vielleicht vom Rundgang abends noch etwas träge Füße hat, so würde ich dennoch auch einen kürzeren nächtlichen Rundgang empfehlen, denn København ist bei Dunkelheit wirklich sehenswert illuminiert!

Das unbekannte København

Nachdem ich dir einen klassischen Rundgang durch København vorgestellt habe, möchte ich jetzt dein Interesse für das echte København wecken.

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Das echte København, weil das Zentrum von København schon sehr durch Tourismus geprägt ist und sich somit auch den Bedürfnissen der Touristen anpasst. Das ist abseits der Touristenpfade natürlich anders, eben nicht verfälscht.

Einen ersten Eindruck des echten Københavns konntest du bereits in Christianshavn und der Freistadt Christiania gewinnen. Ich bin mir aber sicher, dass ein Besuch des einen oder anderen weiteren Stadtteils von København auch bei dir den Unterschied klar vor Augen bringt und du dies als lohnenswert bewerten würdest.

Beginnen möchte ich mit meinen Tipps abseits der Touristenpfade im Stadtteil Østerbro, der sich nördlich an das Stadtzentrums anschließt. In Østerbro befindet sich beispielsweise Københavns größter Park, der Fælledparken.

Der Fælledparken erinnert mich mit seinen schattigen Wegen und großen Rasenflächen stark an den Stadtpark in Hamburg. Mit dem Vandlegepladsen, einem Wasserspielplatz bietet er aber gerade an heißen Sommertagen für die Kleinen und damit für Familien eine tolle Attraktion. Und im Skatepark kann man den meist Jugendlichen bei ihren akrobatischen Tricks zuschauen.

Und was mich total begeistert hat, war der Dansepladsen. Dabei handelt es sich um einen kreisrunden Platz, auf dem während fünf Wochen im Sommer kostenlose Tanzveranstaltungen jeglicher Art stattfinden. Einfach cool und eine tolle Gelegenheit Dänen kennenzulernen.

Østerbro hat vor wenigen Jahren auch einen Stadtstrand bekommen. Man sollte den an heißen Tagen völlig überlaufenen Svanemøllestranden aber nicht überschätzen, denn letztlich handelt es sich nur um einen vielleicht 3.000 Quadratmeter großen Strand. Der Weg lohnt sich aber wegen der neu entstehenden Art von Hafencity mit Segler-Flair trotzdem.

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Direkt westlich schließt sich mit Nørrebro der bevölkerungsreichste Stadtteil Københavns an, den man wohl als den multikulturellen Stadtteil bezeichnen sollte. Die Straßen sind gesäumt von kleinen Restaurants, die kaum eine regionale Küche der Welt auslassen.

Gleichzeitig hat Nørrebro auch viele Bars, in denen gerade am Wochenende der Bär steppt. Der Stadtteil hat mich teilweise ein wenige an das bekannte Schanzenviertel in Hamburg erinnert.

Das maximal mögliche Gegenprogramm stellt der Besuch des Assistens Kirkegaard dar. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Friedhof und Park und das berühmteste Grab hier dürfte wohl das des Schriftstellers Hans Christian Andersen sein. Klingt spooky, ist es aber nicht!

Weiter westlich schließt sich der als grüne Oase bezeichnete Stadtteil Frederiksberg mit seinem villenartigem Baustil an. Highlights hier sind sicherlich das Frederiksberg Slot mit seinem riesigen Park, dem Frederiksberg Have.

In diesem Park befindet sich neben dem Zoo, über den ich im Abschnitt København für die Bildung berichten werde, auch noch Cistererne. Das ist eigentlich ein ehemaliger Trinkwasserspeicher von København, der aber zu einer unglaublich geilen und einzigartigen Kulisse für Kunstausstellungen umgestaltet wurde und selbst für nicht Kunst-Interessierte einen Besuch wert ist!

Für das Nachtleben kann ich dir die ehemalige Dive Bar oder wie die Dänen sagen bodegas namens Gensyn Bar empfehlen. Das ist eine Atmosphäre-reiche Bar, die sich selbst als No-Bullshit Neighbourhood Bar bezeichnet und unter anderem echt leckere, geschmacklich außergewöhnliche Cocktails bietet, während man eine Runde Billard mit einem Dänen aus der Nachbarschaft spielt.

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Und wenn du am nächsten Morgen einen guten Kaffee mit ein bisschen französischem Flair genießen möchtest, dann kann ich dir das Central Hotel og Café empfehlen. Dann hast du auch gleich noch das kleinste Hotel von København gesehen.

Südöstlich schließt sich der Stadtteil Vesterbro an, der seine Berühmtheit als Rotlichtviertel der Stadt gewonnen hat, in den letzten Jahren diesen Ruf aber gut abstreifen konnte und sich zum Szeneviertel schlecht hin entwickelt hat.

Im Meatpacking District, dem ehemaligen Schlachterviertel, das auch unter dem Namen Kødbyen bekannt ist, reiht sich ein Restaurant an das nächste. Das gilt auch für Bars und so wundert es nicht, dass dieses Industriecharme versprühende Viertel vom Lonely Planet in die Top 10 der coolsten Stadtviertel der Welt gewählt wurde und es allgemein heißt, dass man nach Vesterbro hungrig kommen sollte.

Und wenn du in Kødbyen keinen Erfolg beim Kennenlernen von Dänen hattest, dann versuch es doch mal im Folkehuset Absalon. Dort kannst du jeden Abend, ein Ticket vorausgesetzt, dein Abendessen mit 180 anderen Gästen aus dem Stadtteil einnehmen und einen coolen geselligen Abend in dieser ehemaligen Kirche erleben.

Last but not least wäre ein Besuch des Stadteils Vesterbro nicht komplett, würde man nicht dem drittgrößten Brauereikonzern der Welt einen Besuch abstatten. Ja, die Carlsberg Brauerei hat ihren Sitz im Stadtteil Vesterbro und gerade der nostalgische Carlsberg Brand Store hatte es mir angetan. In solch einer Umgebung schmeckt dann sogar ein Astra-Bier...

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Der Weg nach Ørestad lohnt sich vor allem für Architektur-Interessierte, denn dieser neu entstandene Stadtteil von København ist so was wie die Ausstellungsfläche für modernste Architektur.

Und diese modernste Architektur, die sich in Häusern wie dem 8 House, dem VM Mountain, The Tietgen Residence Hall, das AC Hotel Bella Sky oder der Royal Arena materialisiert, steht quasi mitten auf der grünen Wiese. Echt eine schöne Idee...

Nach so viel Stahl, Glas und Beton umgeben von reiner Natur wird der nächste und letzte Stadtteil in meiner Vorstellung die Lebensqualität in dieser Hauptstadt sicher auch noch mal gut vermitteln können. Es geht weiter in den Stadtteil Amager.

Amager ist eigentlich die Insel, auf der sich der südliche Teil von København, inklusive des Flughafens und des neuen Stadtteils Ørestad befinden. Der Stadtteil ist abgesehen von einigen Wohnblöcken eigentlich mehr durch Einfamilienhäuser geprägt und grenzt direkt an den Øresund.

Im Amager Strandpark fühlt man sich direkt im Strandurlaub und vor allem bietet sich hier auch reichlich Platz für Gäste, wenn es im Sommer mal heiß wird. Und man findet dort auch das Nationalaquarium Den Blå Planet. Darüber aber mehr im Abschnitt København für die Bildung.

Das erlebnisreiche København

Nach der kleinen Meerjungfrau wird wohl jeder, der København noch nicht besucht hat, den Vergnügungspark Tivoli kennen.

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Dabei handelt es ich um den zweitältesten Freizeitpark der Welt, der jährlich mit Abstand die meisten Besucher im weltweiten Vergleich anlockt. Unglaublich aber wahr, es sind mehr als beispielsweise im Disneyland.

Der Tivoli, der auch noch mitten im Stadtzentrum von København liegt, ist dabei eine schöne Mischung aus Fahrgeschäften, Musik- und Kulturprogrammen. Besonders schön wird es im Tivoli, wenn es dunkel wird und das so richtig, wenn das auch noch in der Weihnachtszeit passiert. Dann ist das stimmungsvoll geschmückte und beleuchtete Tivoli einfach unschlagbar. Dazu dann noch ein Glas des unvergleichlichen Jule Gløgg und Weihnachten kann kommen.

Wenn dir jemand erzählen würde, dass København 365 Tage im Jahr beste Bedingungen für das Ski- oder Snowboardfahren bietet, würdest du dich wahrscheinlich fragen, ob derjenige noch alle Tassen im Schrank hätte.

Seitdem im Jahre 2017 aber die Amager Bakke, eine hochmoderne Müllverbrennungsanlage in København in Betrieb genommen wurde, zählt der CopenHill, der quasi als Dachkonstruktion auf die Müllverbrennungsanlage gesetzt wurde, zu den neuesten Attraktionen der dänischen Hauptstadt.

Die Attraktion besteht dabei aus den rund 450 Metern Neveplast-Pisten, die ein Ski- oder Snowboardfahren inklusive Skilift-System eben ganzjährig und Schnee-unabhängig erlauben.

Außerdem kann man den 85 Meter hohen CopenHill auch auf Pfaden mit einer Steigung zwischen 5% und 35% erlaufen oder erwandern und dort oben mit toller Aussicht ein schönes Picknick machen.

Und wer gerne klettert, der ist am CopenHill auch bestens aufgehoben, denn er kann den Skihügel auch über die mit 85 Metern höchste Kletterwand der Welt erklimmen.

Als letztes Erlebnis in København möchte ich dir, ähnlich wie in Ålborg, den Copenhagen Beerwalk empfehlen. Du kaufst dir das Copenhagen Beerwalk Kit und hast damit ein Bierglas, eine Karte und 6 Genusskarten erworben. So ausgestattet kannst du dann auf Kneipentour in der dänischen Hauptstadt gehen und dich durch unterschiedliche Biersorten trinken. Leider konnte ich dazu, eventuell Corona-bedingt, aber keine aktuellen Infos mehr finden. Also einfach mal im Hotel oder der Touristeninformation nach dem Copenhagen Beerwalk fragen. Die sollten den kennen.

Das kulinarische København

Kulinarisch hat København natürlich extrem viel, wenn auch zu nicht ganz günstigen Preisen zu bieten.

Die Krone des Angebots bilden natürlich die im Guide Michelin mit Sternen versehenen Restaurants, von denen København im Jahre 2020 immerhin acht hatte:
  • Geranium ∗∗∗
  • noma ∗∗
  • Kadeau Copenhagen ∗∗
  • a|o|c ∗∗
  • Kokkeriet ∗
  • formel B ∗
  • København ∗
  • Kong Hans Kælder ∗
Das bekannteste Restaurant unter den prämierten Gourmet-Tempeln ist wohl das noma, weil es von 2010 bis 2014 gleich vier Mal zum besten Restaurant der Welt gewählt wurde. Ich habe es mir mal von Außen angeguckt und es ist wirklich schick und das Essen bestimmt auch toll. Preise ab 2.800 DKK (~ 376 €) kann ich mir aber nicht leisten.

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Da gebe ich dir lieber den Tipp zum aktuell wohl hippesten Restaurant in ganz København und das ist das Gro Spiseri im Stadtteil Østerbro. Dabei handelt es sich um ein Restaurant, dass sich über den Dächern Københavns in mitten einer Rooftop Farm befindet.

Das alleine ist schon ein lohnenswertes Erlebnis. Hinzu kommt aber auch noch, dass das Essen echt verdammt gut schmeckt. Auch ein Grund, warum man in jedem Falle vor Ankunft einen Tisch reservieren sollte!

Ein weiterer kulinarischer Tipp für dich ist das Torvehallerne, die Markthalle. Da wird nicht nur frisches Obst und Gemüse verkauft, sondern es gibt auch zahlreiche kleine Restaurants, die mit Gerichten aus der ganzen Welt zu begeistern wissen.

Ähnlich aber weniger gediegen stellt sich ein Besuch am Reffen dar. Das ist eine Art Street Food Park, der direkt am Hafen gelegen, mit 41 Street Food Läden und Bars einiges an gutem Essen und leckeren Getränken bietet und mit etwas Glück kann man auch noch eines der rund 180 jährlichen Events miterleben.

Man kann København nicht besuchen und auf ein echtes Dansk Smørrebrød verzichten. Das soll man besonderes gut im Restaurant Told og Snaps genießen können. Und wenn man es so richtig traditionell genießt, dann gehört eigentlich auch noch ein Schnaps dazu.

Mein letzter kulinarischer Tipp ist das Museum Ny Carlsberg Glyptotek. Museum? Ja, denn im Innenhof dieses mit einer großen Glaskuppel versehenen Gebäudes befindet sich ein sehr schönes, tropisches Café, in dem man gut mal eine nachmittägliche Auszeit von der Entdeckungstour durch København machen kann.

Das kulturelle København

Zum Abschluss meiner Tipps für København möchte ich dir noch gerne vier der unzählig vielen, kulturellen Anlaufpunkte in Dänemarks Hauptstadt näher bringen.

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Da ist das ehemalige, königliche Frederiks-Krankenhaus, in dem sich heute das Designmuseum Danmark befindet. Es zeigt dekorative Kunst, Kunsthandwerk und Industriedesign aus der westlichen Welt und Asien vom späten Mittelalter bis in die Gegenwart. Aber Achtung. Momentan ist es aufgrund von Renovierungsarbeiten bis zum Frühjahr 2022 geschlossen!

Ein Museum, das mich sehr begeistert hat, ist das Krigsmuset. Abgesehen von der kriegshistorischen Ausstellung hat mich vor allem der Bereich begeistert, in dem der Einsatz des dänischen Militärs in Afghanistan und gerade die Zustände in diesen Einsätzen, sehr lebensnah und eindrucksvoll dargestellt wird.

Einen Besuch wert ist auf jeden Fall auch der Kopenhagener Zoo, der in den letzten Jahren eine deutliche Modernisierung erfahren hat. So gibt es seit 2008 das als eine der besten Anlagen für die Elefantenhaltung geltende Norman Foster Elefantenhaus.

Ferner bietet der Zoo einen Tropenbereich, in dem immer ein feuchtwarmes Regenwaldklima herrscht. Für die Kleinen gibt es den größten Kinderzoo Europas zu erleben und mit dem arktischen Ring ist 2013 eine weitere Attraktion für Groß und Klein hinzugekommen.

Und last but not least möchte ich ein absolutes Highlight Københavns empfehlen und das ist Den Blå Planet, das Nationalaquarium. Das Gebäude an sich ist architektonisch schon ein besonderer Anblick. Im Inneren unterteilt es sich in drei Zonen:
  • nördliche Seen und Meere
  • tropische Flüsse und Seen
  • die Ozeane
Highlights dabei sind wohl für fast jeden Besucher die Seeotter, die riesigen Fische des Regenwaldes, die bunten tropischen Fische, die Wasserschildkröten sowie diverse Hai- und Rochenarten.

Damit enden meine Tipps für einen Besuch der dänischen Hauptstadt København. Ich hoffe, ich konnte dir zeigen, wie vielfältig diese ganz besondere Stadt in Europa ist und vielleicht hast du jetzt ja auch Lust, dort mal ein verlängertes Wochenende auf Entdeckungstour zu gehen?

Hast du eventuell weitere Tipps und Erfahrungen in Bezug auf København? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.
Kommentar der Redaktion:

Im 2021er Raking des Magazins Time Out ist der Stadtteil Nørrebro im Oktober zum coolsten Stadtviertel der Welt gewählt worden. Auf jeden Falle eine Reise wert!!

Mange tak til Jette, Nils og Lars for den store støtte med ægte, dansk insider viden. Vi ses!


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