Reisetipps Dänemark - Limfjord

Donnerstag, 12. August 2021
Serie Dänemark S3 • E4
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 29 Minuten

In meinen letzten drei Posts der Dänemark-Serie habe ich Reisetipps für die Regionen Südjütland, Mitteljütland und Nordjütland vorgestellt und ja, es gab auch ohne die zusätzlich von mir noch geteilten weiterführenden Links viel zu lesen.

Das wird in diesem vierten Teil meiner Reisetipps für Dänemark nicht viel anderes sein. Aufgrund der zahlreichen Möglichkeiten in der Region gilt es schon zu vermuten, dass da einige Tipps zusammenkommen. Aber komm doch einfach mit auf diese Entdeckungstour am Limfjord.

Mit dieser dritten Staffel meiner Dänemark-Serie möchte ich dir mit einigen Reisetipps eine mögliche Urlaubsreise in mein Sehnsuchtsland Dänemark schmackhaft machen. Dänemark, das Land mit der größten Sandkiste meiner Kindheit, salzigen Lakritzstreuseln auf dem Softeis, kühlem Fadøl, immer einer Prise frischer Seeluft und vor allem der nach dem World Happiness Report der UN so häufig als die glücklichsten Menschen der Welt bezeichneten Bevölkerung. Erkunde mit mir in diesem vierten Post der dritten Staffel meine Tipps für den Limfjord und lass dich gegebenenfalls doch von einer Reise dorthin überzeugen. Eines ist sicher, du würdest es nicht bereuen!

Nachdem ich in den ersten drei Post dieser dritten Staffel eine Rundreise mit vielen Tipps und Insiderwissen durch Südjütland, Mitteljütland und Nordjütland unternommen habe, möchte ich dich in diesem Post gern auf eine Rundreise um den Limfjord mitnehmen und das entgegen dem Uhrzeigersinn.

🚨 🚫 Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist.

Wenn du Segler oder Angler bist, dann weißt du sicherlich schon, dass der Limfjord für dich das Eldorado darstellt. Da aber weder meine dänischen Freunde noch ich in diesen Bereichen über eine entsprechende Expertise verfügen, wird es im Folgenden auch keine entsprechenden Tipps geben. Keine? Doch einen Tipp, der ein Segelevent betrifft...

Solltest du aber mit dem Gedanken spielen, diese weniger bereiste Region Dänemarks mal ein wenig zu erkunden, dann sollte dir eine Karte bei Google Maps oder die nachfolgende Liste einen Überblick verschaffen:
Beginnen möchte ich die Rundtour um den Limfjord gern in der Nähe meines nordwestlichen Wendepunkts der Mitteljütland-Tour und damit am Nissum Bredning, der den äußerst westlichen Teil des Limfjordes darstellt.


Am Nissum Bredning

Sollte dir in Thyborøn die etwa stündlich verkehrende Fähre zwischen Thyborøn und Agger vor der Nase weggefahren sein, lohnt sich zeitlich unter Umständen der Landweg als Alternative.

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Kommt es auf die Zeit nicht an kann man zwischendurch ja auch noch mal anhalten. Für einen solchen Stopp eignet sich beispielsweise die Harboøre Kirke. Die Kirche an sich ist eher als sehr schlicht zu bezeichnen. Das unter der Decke hängende Modellschiff dieser Seefahrerkirche allerdings nicht.

Setzt du deine Fahrt dann Richtung Osten fort, wirst du auf der Lanstraße 513 zwangsläufig durch Lemvig kommen. Die kleine Stadt hat gleich auf zweifache Art und Weise Wasser zu bieten. Da ist einerseits die der Ortschaft den Namen gebende Lem Vig, die kleine Bucht am Limfjord mit ihrem kleinen Hafen und einem interessanten Spielplatz.

Andererseits ist da der Lemvig Sø, den man gut bei einem Spaziergang umrunden und an der örtlichen Badestelle auch noch ein Bad nehmen kann. Und die kleine Kirche, mit ihren asymmetrisch und etwas schief angebauten Seitenschiffen kann man sich auch mal schnell anschauen.

Setzt man dann seine Fahrt in Richtung Agger fort, muss man unweigerlich den Oddesund queren. Das kann man auf einer alles andere als ansehnlichen, sehr engen Brücke. An dieser Querung selbst liegen aber unter Umständen auch noch interessante Punkte.

Da sind zum Beispiel die winzig kleinen Wochenendhäuschen, die auf einem nur wenige Meter breiten Streifen zwischen der Nationalstraße 11 und dem Oddesund stehen. Sehr fotogen ist auch der kleine Leuchtturm Grisetåodde und auf der anderen Sundseite lädt der Regelbau 411 Kunstinteressierte mit überraschenden Ausstellungen zu einem Besuch ein.

Die Halbinsel Salling

Der weitere Weg um den Limfjord in Richtung Ålborg führt dich durch das wenig anschauliche Struer entlang der Venø Bugt dann zunächst über die Halbinsel Salling.

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Auf der Halbinsel Salling lohnt sich in jedem Falle ein Stopp an der Burg Spøttrup. Dabei handelt es sich um eine aus dem 16. Jahrhundert stammende Backstein-Burg, die von einem doppelten Wassergraben und einem recht hohen Wall umgeben ist.

Für Kinder und Jugendliche ist der Eintritt frei. Erwachsene zahlen 80 DKK (~ 11 €). Dafür gibt es dann aber auch Ritterrüstungen und vieles mehr zu sehen. Interessant eventuell auch die allgemein gepriesene Gartenanlage, dabei speziell der östlich angrenzende Gewürz- und Heilpflanzengarten.

Und kommt man zur rechten Zeit, erlebt man auch noch die vor der Burg regelmäßig stattfindenden Mittelalterspiele.

Fährt man dann weiter nördlich entlang der Küste der Halbinsel Salling solltest du dem Ort Glyngøre einen Besuch abstatten. Dort befindet sich mit dem Restaurant Glyngøre Shellfish nämlich eine der besten örtlichen Austernbars, in der man die von Kennern als Weltklasse kategorisierten Limfjord-Austern in einem dänischen Ambiente und mit einem tollen Blick auf den Limfjord genießen kann.

Die Insel Fur

Am nördlichen Ende der Halbinsel Salling kann man dann in den Sommermonaten in Branden kostenlos mit einer Fähre auf die Insel Fur übersetzen.

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Fur bietet gerade für Naturfreunde oder -interessierte sehr viel. Da sind beispielsweise die Knudeklinterne. Dabei handelt es sich um eine sich auf etwa 600 Metern Länge erstreckende Steilküste mit beeindruckenden Formationen. Ganz in der Nähe befindet sich mit dem Fur Fyr auch der meiner Meinung nach hässlichste Leuchtturm ganz Dänemarks.

Auf dem Weg dorthin, kann man sich noch den versandeten, ehemaligen Inselhafen Gammel Havn anschauen. Ebenfalls interessant aufgrund der unglaublichen Aussicht könnten die beiden höchsten Punkte der Insel, der 76 Meter hohe Grabhügel Stendal Høje und die 72 Meter hohe, mit Gras und Heidekraut bewachsene Smedehøje, sein. Bei guter Sicht kann man von hier fast den ganzen Limfjord überblicken.

Einen tiefen Einblick in die Erdgeschichte kann man auch in Stendal Graven nehmen. Dabei handelt es sich um eine teilweise noch in Nutzung befindliche Grube, die über ein paar Wanderwege und eben diese unglaublich fotogene Abbruchkante verfügt. Mit der davor befindlichen Gesteinssäule Bispehuen (Bischofshut) ein absolutes Muss für Fur-Besucher.

Und wem all die Klippen und Naturgeschichte zu langweilig sind und der vielleicht lieber ein bisschen Craft-Bier probiert, der ist im unmittelbar neben der Knudeklinterne befindlichen Fur Bryghus bestimmt an der richtigen Adresse!

Das westliche Himmerland

Um das Himmerland und seine Attraktionen am Limfjord zu erreichen setzt du am besten von Sundsøre nach Hvalpsund mit der kostenpflichtigen Fähre über.

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Nur wenige hundert Meter außerhalb des Ortes Hvalpsund befindet sich nämlich schon der Herregården Hessel, einer der letzten kleinen, jütländischen Herrenhöfe. Die schöne, vierflügelige Hofanlage, die im 14. Jahrhundert erstmalig erwähnt wurde, lässt sich in den Monaten Mai bis September besuchen. Der Eintritt für Besucher ab 13 Jahren beträgt 50 DKK (~ 7 €).

Im Anschluss lohnt es sich dann weiter nördlich nach Ertebølle zu fahren. Im örtlichen Stenaldercenter Ertebølle kann man in einer Steinzeitsiedlung sehr anschaulich viel über die Steinzeit und das Leben der Menschen vor Ort zu dieser Zeit erfahren.

Das absolute Highlight ist dabei der Køkkenmødding. Dabei handelt es sich um den größten, prähistorischen Abfallhaufen Nordeuropas. Dieser 5.600 Kubikmeter umfassende Müllhaufen besteht vor allem aus Muschelschalen und Schneckengehäusen.

Wenige Kilometer weiter nördlich befindet sich das heute als Bildungsstätte genutzte Vitskøl Kloster. Dabei handelt es sich um eine im 16. Jahrhundert entstandene Klosteranlage, deren drei verbliebenen Flügel in den letzten Jahren aufwendig wiederhergestellt wurden und schon sehr imposant wirken.

Zusätzlich kann man sich noch die zugehörigen Ruinen der großen, dreischiffigen Kirche und den Kräutergarten anschauen. Und bei gutem Timing erlebt man vielleicht sogar die sehr sehenswerten, weil turbulenten Middelalderdage.

Nur wenige Kilometer weiter nördlich fährt dann von Rønbjerg Huse die kleine Personenfähre zur sogenannten Perle des Limfjordes, der Insel Livø ab.

Livø ist autofrei und das erklärt vielleicht auch, warum der Tourismusverband davon spricht, dass man auf Livø innerhalb kurzer Zeit in den sogenannten Livø-Modus versetzt wird. Alles ist sehr viel langsamer auf dieser mit nur knapp 330 Hektar kleinen Insel und das einzige für mich ersichtliche Highlight dieser Insel ist die Anzahl an GeoCaching-Punkten.

Allgemein etwas interessanter ist da vielleicht schon eher die Hafenstadt Løgstør, die sich nur wenige Kilometer nördlich von Rønbjerg Huse anschließt, als Muschelstadt bekannt ist und abends bei entsprechenden Lichtverhältnissen einfach sehr malerisch ist.

Du solltest von Løgstør aber auch nicht zu viel erwarten. Løgstør hat einen schnuckeligen, engen Hafen, der in den Frederik den VII's Kanals übergeht. An diesem Kanal, den viel schicke Fußgängerbrücken überspannen, liegt auch das Limfjordsmuseet, das durchaus auch einen Besuch wert sein kann.

Bauliches Highlight ist das Løgstør Grunde Fyr, der kleine, doppeltürmige Leuchtturm des Ortes, der mit seinen zwei Farben (rot und grün) die Einfahrt in den engen Aggersund in westlicher Richtung befeuert.

Als echtes und weit über die Region hinaus bekanntes, vor allem kulinarisches Highlight des Ortes gilt das Løgstør Muslingefestival, bei dem man Musik und eben die berühmten Muscheln des Limfjordes zu einem dreitägigen Wochenend-Event verbindet.

Wenn du dann doch lieber etwas historisches erleben möchtest, dann solltest du den Aggersund überqueren, denn nur knapp 1000 Meter Luftlinie nördlich von Løgstør befinden sich die Überreste der größten Wikingerburg Dänemarks, der Aggersborg und damit einem der wichtigsten Handelszentren der damaligen Zeit.

Sie hatte einen Durchmesser von 240 Metern und ihr Schutzwall eine Länge von 840 Metern, eine Breite von 11 Metern und eine Höhe von 4 Metern. In der Burg standen 48 Langhäuser und man schätzt, dass dort alleine ca. 5.000 Menschen lebten.

Viel gibt es dort wirklich nicht zu sehen. Es sei denn, man hat sich die 2018 veröffentlichte App heruntergeladen und kann sich so mittels Augmented Reality auf eine aufregende Zeitreise mitnehmen lassen.

Von Løgstør aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zur pulsierenden Stadt Ålborg und auf halber Strecke dorthin liegt die unscheinbare Ortschaft Nibe, die sich aber einmal im Jahr als das Party-Zentrum aller Alterskategorien in Dänemark entpuppt.

Dabei handelt es sich um das meistens am letzten Juni-Wochenende stattfindende Nibe Festival, bei dem mehr als 100 Konzerte quer durch viele Musikgeschmäcker, verbunden mit weiteren Aktivitäten die Besucher gut unterhalten.

Ålborg

Ålborg, kurz und knapp: auf jeden Fall einen Besuch wert! Warum? Weil es für jedes Interesse etwas bietet und nach København einfach die zweit-attraktivste Stadt Dänemarks ist. Ja, unglaublich aber aus der Arbeiterstadt Ålborg ist wirklich was Schönes geworden!

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Ålborg selbst bezeichnet sich als die schönste, kleine Großstadt Dänemarks und das kannst du meiner Meinung nach am besten nachvollziehen, wenn du einfach mal ein bis zwei Stunden durch die Altstadt mit seinen schmalen Kopfsteinpflastergassen spazierst.

Dabei herausstechen tun beispielsweise die Budolfi Kirke, auch bekannt unter Dom zu Ålborg, das Ålborg Kloster oder das Ålborghus Slot. Im Kontrast dazu gibt es aber auch modernste, gut eingepasste Architektur wie an der Ålborg Havnefront, wo aktuell wohl das Utzon Zentrum bei Tageslicht und das Musikkens Hus in der Dunkelheit herausstechen.

Solltest du Interesse am Bier und / oder der Kneipenszene Ålborgs haben, dann empfehle ich dir ausdrücklich den Ålborg Beerwalk! Für 100 DKK (~ 14 €) geht es ins Irish House, John Bull Pub, Old Games Pub, London Pub, The Wharf und Søgaards Bryghus und damit in die sechs bekanntesten Kneipen Ålborgs.

Und weil das Betreten einer dänischen Kneipe ja schon allein durstig macht, kann man seine sechs Verzehr-Gutscheine frei einsetzen. Das Kit bestehend aus einem 150 ml Glas, den sechs Verzehr-Gutscheinen und einer entsprechenden Karte bekommst du beispielsweise beim Touristenbüro.

Eine weitere kulinarische Attraktion ist aus meiner Sicht die Køkkenfabrikken am Yachthafen, auch als Ålborg Streetfood Market bekannt. Ich fühlte mich sehr an die Hawker Center in Singapur erinnert. Das aber mit dem klaren Unterschied, dass hier in 16 Kleinküchen Essen aus der ganzen Welt in einer sehr gemütlichen Atmosphäre angeboten wird. Es lohnt sich auch, einen Blick auf die in der Location stattfindenden Events zu werfen. Da geht es nämlich richtig ab!

Nur wenige hundert Meter weiter westlich findet sich direkt am Fjord eine durchaus nennenswerte Sehenswürdigkeit, gerade wenn man noch nicht in København war oder es absehbar auch nicht dorthin schaffen wird. Es handelt sich um den kleinen Stadtteil Fjordbyen, der auch als das kleine Christiania von Ålborg bezeichnet wird. Ein kurzer Abstecher dorthin lohnt sich in jedem Falle.

Wollt ihr wirklich authentische, dänische Küche erleben, dann empfehle ich euch den Besuch des Caféministeriet. Ok, wie generell, ist natürlich auch hier der Preis für das Essen relativ hoch. Für dänische Verhältnisse ist das aber nur mittelpreisig und du wirst viel Glück brauchen, außerhalb Københavns dänische Küche in dieser Qualität zu bekommen.

Eine Attraktion für die ganze Familie stellt bei gutem Wetter definitiv der Ålborg Tårnet, also das im Jahr 1933 nur für eine Ausstellung gebaute Wahrzeichen der Stadt dar. Ich betone bei gutem Wetter, weil man von den 105 Metern Höhe über Normal Null natürlich eine tolle Aussicht haben kann und der Turm aufgrund seiner Bauweise nur bis etwa 10 m/s bzw. knapp 5 Beaufort Gäste aufnehmen darf.

Auch die Fahrstuhlfahrt zur Überwindung der 55 Meter Höhenunterschied ist schon abenteuerlich und vielleicht schon alleine den Eintrittspreis von 30 DKK (~ 4 €) für Kinder zwischen 3 und 12 Jahren, sowie die 40 DKK (~ 5 €) für alle Besucher über 12 Jahren wert.

Gleich neben dem Turm befindet sich mit dem Skovdalen ein tolles Amphitheater, in dem meine dänischen Freunde schon viel, einzigartige Konzerte erleben durften. Vielleicht hab ich ja mal das Glück, dort ein Konzert von Volbeat oder Sebastian Lind zu erleben...

Eine weitere, für die ganze Familie geeignete Attraktion ist der Ålborg Zoo. Der kleine, dafür aber auch gepflegte Zoo ist vom Eintritt her nicht ganz billig! Kinder zwischen 3 und 11 Jahren zahlen 125 DKK (~ 17 €), alle älteren Besucher zahlen 210 DKK (~ 28 €). Im Winterhalbjahr ist es etwas günstiger. Es gilt also gut zu überlegen, ob einem der vielleicht dreistündige Aufenthalt das Wert ist.

Punkten kann der Zoo bei den Kleinen in jedem Fall durch die vielen Live-Fütterungen, die Zoofari-Show, den Dinosaurier-Park und die Ice Age Zone. Also vielleicht doch dem Geldbeutel einen kleinen Ruck geben...

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Wenn du mehr Action liebst oder gar selbst sportlich aktiv werden möchtest, dann empfehle ich dir den Ålborg Cable Park. Er befindet sich unweit der bereits erwähnten Ålborg Havnefront im Østre Havn, der fast vollständig ringsherum mit tribünenartigen Stufen versehen ist und so nicht nur für das Wasserskifahren oder Wakeboarden, sondern auch zum Bestaunen der sportlich gezeigten Leistungen geeignet ist.

Mit Wassersport hat auch mein nächster Tipp, der Vestre Fjordpark zu tun. Dabei handelt es sich um das neue Freibad Ålborgs am Limfjord. Größte Attraktion dort wahrscheinlich der Sprungturm mit seinen bis zu 10 Metern Höhe. Empfehlenswert ist das Freibad gerade für Ortsunkundige! Ålborg hat zwar zahlreiche (Bagger)-Seen, die erfordern aber zum sicheren Baden absolute Ortskenntnisse!

Als letzte sportlich aktive Attraktion möchte ich den Klatreparken Ålborg nennen. Wie der Name schon verrät, handelt es sich dabei um einen Kletterpark, in dem man in luftiger Höhe mit der ganzen Familie viel Spaß haben kann, keine Höhenangst vorausgesetzt. Der Eintrittspreis variiert zwischen 100 DKK (~ 14 €) für 3 bis 5 Jährige, sowie 300 DKK (~ 40 €) für alle Besucher über 11 Jahren.

Solltest du mal etwas Exotisches und gänzlich Unerwartetes in Dänemark erleben wollen, dann komm im Mai zum Ålborg Karneval. Bei diesem größten Karneval Nordeuropas ziehen gut 60.000 Teilnehmer mit Musik, Tanz und viel zu knapper Bekleidung durch Ålborg und geschätzte 100.000 Zuschauer lassen sich von diesem tropisch, brasilianischen Feeling verzaubern.

Eine Woche lang versetzt der Ålborg Karneval die Stadt in einen Ausnahmezustand voller Spaß und Party. Das muss man mal erlebt haben!

Und falls du das Pech hast, Ålborg bei schlechtem Wetter zu besuchen oder du lieber ein bisschen Kultur erfahren möchtest, dann würde ich dir in Ålborg vier Museen empfehlen.

Da ist beispielsweise das Gråbrødrekloster Museum. Das befindet sich interessanter Weise drei Meter unterhalb der Algade, einer Einkaufsstraße in Ålborg. Warum, weil sich nun mal genau dort die Funde auftaten, über die das Museum in Bezug auf die Geschichte Ålborgs eingehen möchte.

Der Eintrittspreis berechnet sich kurioser Weise auf 50 DKK (~ 7 €) pro Fahrstuhlfahrt! Und allen Eltern sei gesagt, da unten werden auch Skelette präsentiert. Also gut überlegen, ob das was für die Kleinen ist.

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Zwischen dem Vestre Fjordpark und der Køkkenfabrikken befindet sich mit dem Maritimt Oplevelsescenter das Seefahrtmuseum der Stadt. Ein interessante Sammlung an maritimen Stücken, drinnen wie draußen, groß wie klein, erwartet den Besucher für die 50 DKK (~ 7 €) bis 90 DKK (~ 12 €) Eintritt.

Nur wenige Meter vom Vestre Fjordpark entfernt befindet sich das Ålborg Forsvars- og Garnisonsmuseum, also das Verteidigungs- und Garnisionsmuseum mit einer wirklich umfangreichen Sammlung militärischen Geräts der dänischen Streitkräfte. Wenn du dich ein bisschen für militärisches Gerät interessierst, ist der Eintritt von 35 DKK (~ 5 €) für Kinder zwischen 4 und 14 Jahren, sowie 70 DKK (~ 10 €) für alle älteren Besucher in dieses private Museum jede Krone wert.

Und last but not least ist da noch die Lindholm Høje mit seinem Museum, bei dem es sich um ein Museum zur Wikingersiedlung Lindholm handelt. Besonderheit ist der ebenfalls begehbare Außenbereich mit seinen ovalen Wikingergräbern. Hier zahlen nur die Erwachsenen und mit 90 DKK (~ 12 €) ist der Eintritt das Gebotene meiner Meinung nach auch wert.

Und noch ein gut gemeinter Tipp. Sollte dir jemand raten, die Insel Egholm zu besuchen, spare dir die kostbare Lebenszeit! Da gibt es außer einer tollen Aussicht auf den Flughafen von Ålborg wirklich nichts. Es sei denn du stehst auf einen übergroßen, hölzernen Troll, dann solltest du dir den Egholm Trolden vielleicht doch anschauen.

Thisted

Von Ålborg geht es nun auf der Nationalstraße 11 an der nördlichen Küste des Limfjordes entlang wieder zurück zur Westküste.

Dabei kommt auf etwa halber Strecke nach Thisted Nordeuropas größtes Vogelschutzgebiet auf der rechten, also nach Norden gerichteten Seite ins Blickfeld. Am Vejlernes Naturcenter kann man sich dann über das Naturschutzgebiet und die Tierwelt informieren.

Für Naturliebhaber ist dabei lohnenswert, noch einen kleinen Abstecher in nördlicher Richtung zum Han Vejle Skjulet, einem Brettersteg durch die Schilfwelt des Naturschutzgebietes und zum nur wenige hundert Meter entfernten Fugletårn ved Kærup Holme, einem Aussichtsturm zur Vogelbeobachtung zu machen.

In Thisted angekommen, ist die kleine Stadt schnell erkundet. Eine Fußgängerzone, die Thisted Kirke und der Hafen sind in nicht mal einer Stunde erkundet. Und das Ganze in Klein gibt es dann noch im Thisted Lilleby, einer im Aufbau befindlichen Mini-Ausgabe der Altstadt mit bisher etwa 70 Häusern.

Die Insel Mors

Von Thisted geht es nun in südwestlicher Richtung weiter nach Vilsund Vest, um dort den Vilsund zu queren und somit die Insel Mors zu erreichen.

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Einmal auf Mors angekommen geht es in nordöstlicher Richtung zur Nordspitze von Mors. Alternative könnte man diese auch über die Feggesund-Fähre erreichen. Das ist aber nicht ganz billig und so sieht man auch noch ein bisschen was von der sehr landwirtschaftlich geprägten, größten Insel des Limfjordes.

Die Küsten von Mors sind häufig von Steilküste geprägt und eine besonders sehenswerte stellt das Hanklit dar. Ein Strandspaziergang dort ist schon recht sehenswert.

Einige Kilometer nordöstlich kommt dann mit dem Landbrugsmuseet Skarregaard ein Museum, in dem man sich die Landwirtschaft vor Ort in den 50er Jahren anschauen kann. Skarregaard selbst ist wieder solch ein typischer Vierkanthof.

Fährt man dann noch ein paar Kilometer weiter nach Norden zum Feggesund, so empfiehlt sich ein Besuch des Feggeklit. Dabei handelt es sich um einen schönen Steilküstenabschnitt, den man entweder bei einem Strandspaziergang aus nächster Nähe erleben oder sich diesen aus zwei Kilometern Entfernung von einem Aussichtspunkt aus anschauen kann. Beides hat was und ergänzt sich sogar wunderbar.

Vom äußersten Norden Mors geht es nun die Ostküste entlang bis zur einzigen größeren Stadt der Insel. Nykøbing (Mors), die Geburtsstadt des Autors Aksel Sandemose, der mit seinem Roman Janteloven und dem darin enthaltenen Gesetz von Jante die kulturelle Entwicklung Dänemarks durch den gleichnamigen Verhaltenskodex maßgeblich beeinflusste. Das Janteloven kann man sich heute noch in Form einer Bronzetafel an seinem Geburtshaus in der Færkenstræde 12 anschauen.

Die andere Sehenswürdigkeit des Ortes Nykøbing (Mors) ist das Dueholm Kloster, das in seiner fast 700 jährigen Geschichte seine Funktion als Kloster, Kirche, Krankenhaus, Mühle und jetzt Museum gehabt hat.

Das eigentliche Highlight ist aber die Oyster og Mussel Permiere, die jedes Jahr im Oktober an drei Tagen gefeiert wird. Ein kulinarisches Highlight, denn im Zuge der Premiere, mit der der Saisonbeginn für die Austern- und Muschelfischerei eingeläutet wird, treten auch die besten Köche Dänemarks zu den dänischen Meisterschaften in der Austerngastronomie an und natürlich kann man die eine oder andere Geschmacksprobe der Meisterköche kostenlos probieren.

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Damit aber noch nicht genug. Wer so viele Austerngerichte zaubern muss, braucht natürlich auch Personen, die diese zunächst fachgerecht und vor allem schnell öffnen und so bietet sich die Ausrichtung der dänischen Meisterschaften im Austernöffnen natürlich mehr als an.

Und da viele Menschen Austern mit Champagner in Verbindung bringen, der dort vor Ort auch reichlich ausgeschenkt wird, finden auch gleich noch die dänischen Meisterschaften im Öffnen von Champagnerflaschen mit dem Säbel statt.

Also durchaus ein lohnenswertes Wochenende für eine nachmittägliche Stippvisite in Nykøbing (Mors).

Ein paar Kilometer südlich schließt sich der Jesperhus Ferienpark an, der aus dem Jesperhus Blomsterpark, dem Hugos Wasserpark und den zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten vor Ort besteht.

Der Blumenpark bietet aber nicht nur Blumen, sondern auch noch ein paar freilaufende und zum Teil durchaus als exotisch zu bezeichnende Tiere und Fahrgeschäfte. Der Wasserpark bietet sowohl Indoor- als auch Outdoor-Anlagen und eine gerade für die Kleinen aufregende Piratenshow.

Und bucht man sich gleich in eine Unterkunft des Ferienparks ein, dann ist der Zugang sowohl zum Blomsterpark als auch zum Wasserpark natürlich kostenlos.

Ein paar Kilometer südlich liegt dann mit Højriis Slot die letzte bauliche Sehenswürdigkeit des Insel Mors. Sehr schön an einem Teich gelegen, könnte es auch genauso in Südengland erbaut worden sein.

Auf der anderen Inselseite ist dann für Traktor-Liebhaber, Nostalgiker oder einfach Interessierte das Morsø Traktormuseum auf jeden Fall einen Besuch wert. Es ist das älteste Museum seiner Art in Dänemark und stellt mehr als 100 verschiedene Traktoren von etwa 50 Marken aus, von denen keiner jünger als 60 Jahre ist.

Und wer sich gerne wandernd einen Eindruck von Mors machen möchte, der kann dies auf der Kystruten Mors. Dabei handelt es sich um eine 10 Etappen umfassende Wanderung die in Nykøbing (Mors) beginnt und endet. Die Route bietet auch immer wieder die Möglichkeit zu kurzen, zwei bis drei Kilometer langen Abstechern. Schlafen kann man in Unterständen (Sheltern) und die Details dazu holt man sich am besten beim Morsø Touristenbüro. Na, ist das was für dich?

Das Segelevent Limfjorden Rundt

Zum Abschluss dieser Tour der Highlights ringsum den Limfjord möchte ich noch auf ein ganz besonderes Event hinweisen, das meist im September stattfindet und einfach beeindruckende Bilder liefert.

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Dabei handelt es sich um die Limfjorden Rundt, ein Segelevent mit Træskibssejlads (dt. Holzsegelschiffe), das in Dänemark auch als das Roskildefestival der Segler bezeichnet wird.

Die Regatta beginnt in Løgstør und führt die große Anzahl an internationalen Holzsegelschiffen über Thisted, Struer, Nykøbing (Mors) und die Insel Fur nach Skive.

Neben einem tollen Anblick solch imposanter Holzsegelschiffe in Aktion unter vollen Segeln auf dem Limfjord und der damit einhergehenden Zeitreise sorgt die Anwesenheit der Schiffe in den Häfen natürlich für eine ganz besondere Stimmung und deutlich mehr Trubel. Das kann meiner Erfahrung nach aber zu sehr lustigen Abenden führen. Kontaktfreudigkeit vorausgesetzt!


Mit diesem tollen Bild solch schicker, alter Segelschiffe auf dem Limfjord schließt sich der Kreis nun auch für diese Route. Hast du weitere Tipps und Erfahrungen in dieser Region Dänemarks? Wie immer würde ich mich über Beiträge von dir und dein Feedback zu diesem Post sehr freuen.
Kommentar der Redaktion:

Mange tak til Jette, Nils og Lars for den store støtte med ægte, dansk insider viden. Vi ses!


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