Ausrüstungstest:
50 Kilometer, 3 Tage, 2 Nächte

Donnerstag, 12. Juni 2025
Serie Outdoor S1 • E8
Google Maps Mölln
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Lesedauer: 21 Minuten

Shakedown-Hikes sind unverzichtbar, wenn man seine Ausrüstung nicht nur im Wohnzimmer bewundern, sondern draußen unter realen Bedingungen testen möchte.

Ob Zeltaufbau bei Wind, das Handling von Kochsets oder die Frage, wie viel Wasser man wirklich braucht. All das lässt sich nur in der Praxis herausfinden.

Gerade nach meinem allerersten Overnighter war klar, dass es noch einiges zu optimieren, zu lernen und an Routinen zu feilen gibt.

Was passiert, wenn man drei Tage allein unterwegs ist, 50 Kilometer wandert, dabei neue Ausrüstung testet, Fehler macht, kleine Erfolge feiert und am Ende zufrieden, aber völlig platt ankommt? Genau das erfährst du in diesem Beitrag. Eine Tour zwischen Kuckucksrufen, Waldwegen, Radler am See und wichtigen Learnings für das nächste Abenteuer.


Mein erster, mehrtägiger Shakedown-Hike liegt nun hinter mir. 50 Kilometer in drei Tagen, zwei Nächte draußen, mit neuer oder überarbeiteter Ausrüstung, auf einer Strecke zwischen Kanal, Wald, Seen und Bächen.

Ziel war es, herauszufinden, wie sich mein Setup in der Praxis schlägt und dabei vielleicht auch ein kleines Abenteuer zu erleben. Beides ist passiert.

Doch bevor es in den Shakedown-Hike-Bericht geht, eine kleine Auflistung der Beitragsstruktur mit Sprungmarken für dich zum schnelleren Erreichen der viel im Speziellen für dich interessanten Abschnitte.


Kurze inhaltliche Übersicht



Die Kanal-Etappe

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Die erste Etappe führte mich in ruhiger Einsamkeit entlang des Elbe-Lübeck-Kanals von der Elbe in Lauenburg bis zu einem Wild-Campinplatz in der Nähe von Büchen.

Ich wanderte stundenlang ohne andere Menschen zu sehen, dafür begleiteten mich auf der gesamten Strecke unzählige Kuckucksrufe und das gefühlt von allen Seiten.

Auch einige Störche zeigten sich so früh im Jahr schon entlang des Weges, was der Strecke einen beinahe meditativen Charakter verlieh.

Zwischendurch nutzte ich die spärlich gesäten Bänke für kurze Pausen und Rasten, bei denen ich jedes Mal die Schuhe auszog und die Zehen bewegte. Eine einfache, wohltuende und absolut empfehlenswerte Routine!

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Am Zielpunkt erwartete mich der mir bereits bekannter Wild-Campingplatz, auf dem auch schon anderes Zelt stand. Nur vom Bewohner war weit und breit nichts zu sehen.

Ich lernte auch einen der freundlichen Betreiber kennen. Er füllte mir Wasser auf, eine nette Geste, die den Einstieg in die Nacht und vor allem mein Gepäck auf dem Weg hierher deutlich erleichterte.

Der Aufbau meines Zelts war fast eine Premiere. Mein Lanshan 2 von 3F UL Gear hatte ich zwei Tage zuvor an diversen Stellen angepasst.

Beim Aufbau zeigten sich nun aber kleinere Fehler oder Ungenauigkeiten von mir im Umbau, die ich direkt versuchte auszubügeln. Dadurch brauchte ich fast 45 Minuten für den Zeltaufbau... Dafür passt das jetzt aber auch.

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Auch mein ultraleichtes Koch-Setup kam zum ersten Mal zum Einsatz und das inklusive meiner selbst gemischten Trekkingnahrung. Überraschender Weise schmeckte diese auch sehr gut und machte mich so richtig pappsatt.

Auch meinen Mitzelter sah ich nun kurz, als er mit seinem Fahrrad zum Wild-Campingplatz zurückkehrte. Der schien aber an Kontakt überhaupt kein Interesse zu haben.

Er kam, verschwand in seinem Zelt, futterte irgendwas aus stark raschelnden Tüten (Chips, Erdnussflips, Brezeln,...?) und telefonierte den ganzen langen Abend mit Bekannten. Ich fragte mich. Warum fährt er dann raus in die Natur?

Nach einem kurzen Spaziergang zum Aufwärmen erlebte ich noch ein beeindruckendes Schauspiel, denn unzählige Fledermäuse jagten in der späten Dämmerung über dem Platz. Ein stimmungsvoller Abschluss des Abends, der einen richtig schön roten Sonnenuntergang hatte.

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Die Tourdetails bei Komoot

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Die Nacht der Nachtigallen

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Quelle: Heye Jensen auf Unsplash
Den Abend ließ ich nach meinem Spaziergang dann mit einem interessanten Podcast in meinem kuscheligen Quilt ausklingen.

Doch schon als ich anschließend meine In-Ear-Kopfhörer gegen meine Gehörschutzstopfen tauschte, wurde mir klar, dass etwas anders als beim Overnighter #1 war.

Da waren sehr melodiöse und vor allem laute Vogelstimmen in unmittelbarer Nähe, die ich für Singdrosseln hielt. Ich dachte mir: Aber egal. Die werden ja mit der Dunkelheit aufhören zu singen.

Doch es kam anders. Mindestens fünf von diesen lauten Vögeln sangen die ganze Nacht hindurch mit voller Inbrunst und das eben auch in unmittelbarer Nähe. Vielleicht nur zwei bis drei Meter von meinem Zelt entfernt.

Wäre ich vom stressigen Tag und der ersten Etappe nicht so müde und erschöpft gewesen, hätte ich das Konzert vielleicht mehr genießen können. Aber meine Ohrstopfen dämpften das Konzert zumindest deutlich und so waren diese Nachtigallen eher ein Erlebnis als eine Störung.

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Deutlich unangenehmer war da schon mein Camping-Nachbar, der zwischen 0:30 und 1:00 Uhr lautstark sein Zelt abbaute, sein ganzes Zeugs verpackte und dann mit seinem Fahrrad verschwand. Ihm war das nächtliche Vogelkonzert wohl zu laut...

Und als wenn der Lärm und sein Verhalten nicht schon asozial genug gewesen wären, setzte er noch einen drauf, indem er mir zum Abschied seinen Müll direkt vor mein Zelt warf. Das bemerkte ich allerdings erst am Morgen, als ich aus meinem Zelt kroch. Ansonsten hätte ich die Nachtigallen wohl verschreckt...

Trotz nächtlicher Temperaturen von nur 5°C war mir diesmal wirklich durchgängig angenehm warm. Ich musste nachts auch nicht raus. Ein erstes Anzeichen dafür, dass ich im Tagesverlauf trotz des Schwitzens eventuell zu wenig getrunken hatte?

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Aber eine Downside und damit Chance zum Lernen hatte die Nacht dann doch. An der Innenseite des Außenzeltes hatte sich starke Kondensation gebildet.

Vermutlich lag das daran, dass ich wegen der zu erwartenden niedrigen Temperaturen mal keine Abside offen ließ, um den Temperatureffekt zu erleben. Das in Verbindung mit der in dieser Nacht herrschenden absoluten Windstille ließ dann aber völlig logisch keinen Luftaustausch im Zelt zu.

Und noch eine böse Überraschung gab es, als ich morgens um 8:00 Uhr wach wurde. Der Fußbereich meines Schlafsacks und sogar meine Socken waren feucht.

Das war auf meine unkluge Entscheidung zurückzuführen, eine Fußbox aus UHMWPE zu verwenden. Bei dem Ausrüstungsgegenstand hatte ich leider überlesen, dass dieser absolut Wasserdicht und damit auch Dampfdicht war. Eine klare Lektion für zukünftige Touren!


Die Forst-Etappe

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Der Morgen forderte von mir viel Geduld ab, da ja sowohl der Schlafsack als auch das Außenzelt erst trocknen mussten, bevor ich diese verpacken konnte.

Währenddessen hatte ich wieder ein kurzer Austausch mit einem der Betreiber des Wild-Campingplatzes, der mir nicht nur erneut das Wasser auffüllte, sondern auch mitteilte, dass der laute Vogelgesang der Nacht auf Nachtigallen zurückzuführen war. Seine Frau und er hatten nachts dann auch das Fenster zugemacht, weil es ihnen zu laut war.

Krass! Nachtigallen hatte ich noch nie zuvor gehört.

Ich berichtete ihm auch von dem Müll, den der andere Camper mir nachts beim Verlassen des Wild-Campingplatzes vor mein Zelt geworfen hatte.

Er empfand das auch als asozial und setzte ihn auf eine schwarze Liste. Sollte er sich abermals für den Übernachtungsplatz anmelden, wird es eine Absage geben...

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Den Müll entsorgte ich dann später vorbildlich und restlos am Dorfplatz in passenden Mülltonnen.

Die zweite Etappe führte mich auf dem Europäischen Fernwanderweg E6 durch Waldgebiete. Dabei verlief der Pfad teils auf Wegen, die offenbar seit Jahren niemand mehr betreten hatte.

Auch die Markierungen des E6 waren rar oder schlicht nicht mehr vorhanden. Dazu kamen fast 30°C, kein Wind, keine Wolken. Eine echte Herausforderung und Strapaze!

Auch das ständige Auf und Ab des Weges forderte seinen Tribut. Pausen waren Mangelware, weil es auf dem ganzen Abschnitt keine einzige Bank gab. Erst in Göttin, dem ersten kleinen Dorf nach Verlassen des Wild-Campingplatzes, konnte ich schließlich meine erste Rast machen.

Dabei beobachtete mich ein Rentnerehepaar von seinem gegenüber der Bank liegenden Grundstück. Nach wenigen Minuten bot mir die Dame des Hauses spontan eine Apfelsaftschorle an.

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Meine erste Trail Magic ever! Als Trail Magic bezeichnet man in der Thru-Hiker-Community eine unerwartete Hilfe, Nahrung, Getränke oder Freundlichkeiten anderer Art von völlig fremden, aber mitfühlenden Menschen am Wanderweg (Trail).

Eine Geste, die ich wirklich sehr zu schätzen wusste, aber ablehnte, um mein eigenes Wasser zu verbrauchen und damit meine Rucksackgewicht zu reduzieren.

Am späten Nachmittag erreichte ich mein Ziel am Gudower See. Dort gönnte ich mir ein eiskaltes Radler auf der Terrasse des gleichnamigen Cafés und endlich wehte eine angenehme, kühlende Brise.

Herrlich nach den Strapazen und dann dieser Geruch nach Currywurst, Schnitzel und gebratenem Fisch... Mir lief das Fresswassser aber ich konnte der Versuchung widerstehen.

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Ein Abend und die Nacht im puren Luxus

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Auf dem Zeltplatz am Gudower See hatte ich mir einen Stellplatz für mein Zelt reserviert. Dieser bot mir sogar einen Tisch mit Bank und Blick auf den See.

Der Betreiber war sichtlich überrascht, dass ich zu Fuß angekommen war und neugierig auf meine ultraleichte Ausrüstung, die ich ihm nach dem Aufbau des Zeltes erst mal zeigen musste.

Mein Zelt baute ich direkt neben dem Café auf, während leckere Küchendüfte durch die Luft zogen.

Wieder gab es meine selbstgemischte Trekkingnahrung zum Abendessen und die schmeckte hier draußen nach all den Strapazen des Tages einfach richtig gut.

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Ich verbrachte den Sonnenuntergang an der Badestelle des Campingplatzes. Ein Moment für sich. Später dann eine warme Dusche mit meinem ultra-schnelltrocknenden Handtuch.

Ich hatte geahnt, dass sich Körperpflege nach zwei Tagen in der Natur so gut anfühlen kann und genoss die warme Dusche in vollen Zügen. Der pure und mir sehr bewusste Luxus in dem Moment.

Kleine Kuriosität am Platz: Für den Toilettengang mussen man sein eigenes Klopapier mitbringen. Wie gut, dass ich für das Geschäft im Wald alles dabei hatte...

Die Nacht war ruhig, mit angenehmen 14°C und erstmals zwei geöffneten Absiden.

Resultat am Morgen: absolut keine Kondensation und damit auch absolut kein Stress beim Zusammenpacken.


Die Etappe der Seen und Bäche

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Die Morgenhygiene absolvierte ich diesmal im Sanitärbereich des Campingplatzes. Der Abbau lief routiniert, alles war inzwischen gut eingespielt.

Die Strecke führte mich an diesem dritten und finalen Tag meines Shakedown-Hikes durch den Naturpark Lauenburgische Seen. Der Weg war diesmal hervorragend ausgeschildert, mit vielen Möglichkeiten zum Rasten.

Zunächst ging es durch das wilde und unberührte Hellbachtal, mit seinem munter vor sich hinplätschernden Bach und den offenen Wiesen.

Anschließend ging es dann vorbei an zahlreichen Seen der Lauenburgischen Seenplatte, wie dem Schwarzsee, dem Krebssee, dem Drüsensee, dem Lütauer See und dem Schmalsee.

Letztlich ging es durch das wilde Pinnautal und entlang des renaturierten Mühlengrabens bis ins alte Zentrum der Eulenspiegelstadt Mölln.

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Alles in allem eine wunderschöne Route auf guten, meist recht breiten Wegen, wären da nicht die zahlreichen Mücken gewesen.

Bei fast jeder Rast wurde ich zur Zielscheibe dieser blutrünstigen Biester und hatte selbst Tage später noch dicke Quaddeln und üblen Juckreiz.

Außerdem spürte ich die Anstrengung der letzten Tage nun überraschender Weise doch sehr deutlich. Vor allem die Beine wollten nicht mehr so recht.

Es fehlte mir insgesamt an Kraft und das ohne mich krank zu fühlen. Es zwang mich jedenfalls dazu, alle zwei Kilometer an einer Bank eine Rast zu machen.

Es war die Mühen aber wert, denn es gab unheimlich viele Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Da waren lautstark krakeelende Kraniche oder scheue Rehe.

Das absolute Highlight war aber ein Marderhund, den ich in etwa 150 Metern Entfernung links meines Weges für mehrere Minuten im Wald beobachten konnte. Wir beäugten uns gegenseitig. Einfach Natur pur.

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Nach einer anstregende letzten Etappe kam ich letztlich in meiner ehemaligen Heimstadt, der Eulenspiegelstadt Mölln, an. Ein tolles Gefühl meine erste Mehrtageswanderung erfolgreich abgeschlossen und am Zielort gesund angekommen zu sein.

Hier holte mich auch meine Mutter ab und so kam ich bei ihr zuhause nicht nur in den Genuss der von mir für den Fall meiner Zielerreichung gewünschten, eiskalten Cola, sondern bekam auch ein super leckeres ungarisches Geschnetzeltes zum Aufpäppeln kredenzt.

Letztlich ging es dann mit der Bahn, natürlich nicht planmäßig und mit über 60 Minuten Verspätung, sowie dem Auto wieder nach Hause in meine Heimat.

Dort begab ich mich abends noch zur Regeneration in die Sauna. Das änderte aber nicht viel, denn ich war am nächsten Tag echt platt und energielos. Platt und engerielos aber glücklich, mein Vorhaben in die Tat umgesetzt und durchgezogen zu haben.

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Learnings vom Overnighter #1 – Lesson learned?

Während meines ersten Overnighters konnte ich ja einige Learnings für zukünftige Overnighter oder Thru-Hikes erzielen. Meine erzielten Learnings setzte ich für diesen Shakedown-Hike nun auch ein und siehe da, die vorgenommenen Anpassungen funktionierten einwandfrei.

Tipp
Verifikation von Anpassungen

Aus meinem ersten Overnighter konnte ich ja drei Learnings ziehen, die ich nun in diesem Shakedown-Hike zur Anwendung bringen wollte. Doch wie ist das Ergebnis? Haben die Anpassungen funktioniert?
  • Es braucht keine 3,5 Liter Wasser pro Tag. 2 Liter Wasser pro Tag waren absolut ausreichend, wenn man regelmäßig auffüllen kann.
  • Warme Socken am Abend waren ein echter Segen für die Nacht. Ein kleines Extra mit großem Komfortgewinn.
  • Das avisierte Fläschchen für das nächtliche Wasserlassen hatte ich vergessen einzupacken. Es kam in den zwei Nächten aber auch nicht zur entsprechenden, nächtlichen Notdurftsituation. Das Fläschchen habe nun entsprechend hinterlegt und es sollte beim nächsten Mal mit an Bord sein.

Insofern haben sich die Learnings aus meinem ersten Overnighter bewährt und ich hab drei kleine Problemchen weniger auf meinen nächsten Touren. Top!


Packliste

Für dich ist sicherlich meine Packliste und damit eine Liste der von mir mitgenommenen und größtenteils genutzten Ausrüstung ganz interessant. Daher hab ich weder Kosten noch Mühen gescheut und dir bei einem für Packlisten spezialisierten Internetservice meine Packliste hinterlegt.

Link
Packliste für meinen ersten Shakedown-Hike (Base Weight: 7,3kg)


Fazit

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Meine erste, autarke Mehrtageswanderung liegt nun hinter mir und obwohl die letzten drei Tage von relativ kurzen Etappen geprägt waren, fühlte ich mich am Ende doch ganz schön kraftlos, wenn nicht sogar erschöpft.

Dieses körperliche Empfinden ändert aber nichts daran, dass ich glücklich und zufrieden wieder heimgekehrt bin und ich, wie geschildert, ganz viel erlebt habe. Teilweise sogar Dinge zum ersten Mal überhaupt erlebt habe. Sei es im Positiven, wie im Negativen.

Meine erwählte und mitgeführte Ausrüstung hat sich im Großen und Ganzen bewährt.

Tipp
Positive Erfahrungen mit der erwählten Ausrüstung

  • Das Zelt Lanshan 2 von 3F UL Gear funktioniert nach den Anpassungen noch besser, speziell wenn man denn der Lüftung bei Windstille eine Chance gibt.
  • Die ultraleichte Isomatte AeroCloud™ Sleeping Pad UL von Kilos Gear hält selbst nah an der R-Wert-Grenze gut warm und ist sehr bequem, wenn man sie denn nicht zu hart aufbläst.
  • Das Schlafsystem Light Bed von Zenbivy hält selbst nah an der Komforttemperatur gut warm, wenn man es denn trocken hält.
  • Das zusätzliche, warme Paar Kniestrümpfe hält die Füße richtig schön warm, wenn man es denn trocken hält.
  • Das ultraleichte Kochsystem bestehend aus einem Fire Maple Topf und dem Soto Amicus funktioniert gut und effizient.
  • Die selbst gemischte Trekkingnahrung lässt sich gut zubereiten, macht ordentlich satt und schmeckt auch noch gut.
  • Die Behälter für nur zwei Liter Wasser reichen absolut aus, wenn man denn eine tägliche Möglichkeit zum Auffüllen hat.
  • Die Powerbank INUI 10.000 reicht mir zum täglichen Aufladen von iPhone und Apple Watch dicke für 3 Wandertage.
  • Der Midlayer von Quechua hält mich auch bei Temperaturen von 5 – 8°C ausreichend warm.
  • Die Ohrstopfen lassen einen nachts auch bei Geräuschquellen in unmittelbarer Nähe gut schlafen.
  • Flüssigkeiten, wie Shampoo oder biologisch abbaubares Spülmittel in kleine Fläschchen zu verpacken, erfüllt seinen Zweck und reduziert das Gesamtgewicht.
  • Routinen und deren Etablierung geben Sicherheit und verkürzen Zeiten im Camp.

Tipp
Negative Erfahrungen mit der erwählten Ausrüstung

  • Die Fußbox aus UHMWPE von 3F UL Gear hat aufgrund seiner Wasserdichtheit leider nicht den gewünschten Effekt gehabt. Hier ist die Version aus Tyvek sicherlich vorzuziehen. Klarer Anwwedungsfehler meinerseits.
  • Die Elektrolyt-Tütchen im Rücksack zu haben, verringert deren Nutzungswahrscheinlichkeit. Besser ein paar Tütchen in einer Tasche des Bauchgurtes haben.
  • Den langärmeligen Baselayer von Forclaz habe ich selbst bei Temperaturen von 5 – 8°C noch nicht gebraucht und sollte zukünftig darüber nachdenken, diesen zuhause zu lassen.
  • Die Daunenjacke von Forclaz hab ich selbst bei Temperaturen von 5 – 8°C noch nicht gebraucht und sollte zukünftig darüber nachdenken, diese zuhause zu lassen und besser durch einen ultraleichten Windschutz zu ersetzen.
  • Meinen ultraleichten Poncho von Sea to Summit habe ich noch nicht gebraucht und sollte zukünftig darüber nachdenken, diesen bei sicherer Wetterlage zuhause zu lassen.
  • Die Lebensmittel in zwei kleinen, verschließbaren Beuteln zu haben ist zwar gut für das Auffinden der gewünschten Mitbringsel. Ich sollte aber trotzdem einen guten Drybag haben, um diese nachts vor Nagetieren geruchsneutral verstauen zu können.
  • Die Riegel von Sondey sind selbst im Temperaturbreich von um die 20°C aufgrund ihres Schokolademantels unbrauchbar und besser durch Schokolade-lose Riegel zu ersetzen.

Insgesamt war der Shakedown-Hike somit aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Ich habe abermals viel gelernt, einiges ausprobiert, verifiziert und bin jetzt deutlich besser vorbereitet auf längere Touren.

Einzig die Frage, warum mich die 50 Kilometer dieses Shakedown-Hikes im Vergleich zu den 80 Kilometern meines Houstrup Trainingslagers so erschöpft haben, gilt es noch zu beantworten. Noch habe ich darauf keine Antwort...

Und dennoch hab ich viel gesehen und erlebt. Sei es meine erste Trail Magic überhaupt, das erstmalig erlebte nächtliche Konzert der Nachtigall oder wilde, scheue Tiere in ihrem Lebensraum.

Zitat
The trail provides.

— Mantra der Thru-Hiking-Szene

Als Nächstes möchte ich eine Schutzhüttenübernachtung in Dänemark angehen. Schutzhütten werden dort als Shelter bezeichnet. Wann ich das angehen werde, weiß ich noch nicht und hängt sicherlich auch ein wenig vom Wetter ab.

Dabei möchte ich dann auch ein neues und sehr viel leichteres Kochsystem, das Brennspiritus als Treibstoff nutzt, testen.

Du kannst also gespannt sein, welches weitere, interessante Kapitel ich dieser Serie hinzufügen werde.


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