Jahresrückblick 2023

Donnerstag, 01. Februar 2024
Serie Privat S6 • E3
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 28 Minuten

Kinder, wie die Zeit vergeht. Ein weiteres Jahr ist vergangen und in 2023 kam es dann doch noch dicker, als wir es uns alle am Ende des Jahres 2022 wohl eh schon ausgemalt hatten.

In meinem letzten Jahresrückblick hatte ich berufliche Veränderungen bereits deutlich angedeutet, denn meine Würfel waren gefallen und meine Präferenz in einer komfortablen Fülle an neuen beruflichen Optionen zeigte ich mit dem entsprechenden Bild im Fazit-Abschnitt für um die Ecke Denker auch schon an.

Was sich nun in der Welt und ganz speziell in meinem Leben im vergangenen Jahr 2023 ereignete, das erfährst du im Zuge einer kleinen Zeitreise in diesem Beitrag.


Auch beim Jahresrückblick 2023 werde ich die gemeinsame Zeitreise durch das vergangene Jahr wieder Monat für Monat angehen.


Kurze inhaltliche Übersicht


Januar

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Das Jahr 2023 begann für mich mega harmonisch und einfach nur wunderschön. Erstmals seit sie kein Baby mehr ist, konnte ich den Jahreswechsel mit meiner Tochter begehen. Wir haben super lecker gegessen, uns lustige Filme und natürlich Dinner for one (Der 90. Geburtstag) angeschaut. Und zum Jahreswechsel ging es dann raus ins stürmische Escheburg und ich versuchte für meine begeisterte und faszinierte Tochter eine Pyro- und Böllershow abzuziehen.

Am nächsten Morgen dann die unglaublichen Nachrichten über Krawalle und absolut nicht zu tolerierende Gewalt gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte in diversen Großstädten in Deutschland. Schade, dass deutsche Gesetze den Einsatz von Gummigeschossen nicht zulassen, um diese verzogenen Taugenichtse ihre eigene Medizin schmecken zu lassen…

Im Januar ging es dann auch mal wieder in das wunderschöne und von mir so geliebte Vietnam. Aber der Aufenthalt war von Pleiten, Pech und Pannen verfolgt. In Da Nang wartete ich gut eine Woche auf meinen Koffer. Meine eigentlich exzellente Unterkunft direkt am Strand von Da Nang entpuppte sich lärmbedingt als totaler Flop und ließ mich massiv unter Schlafmangel leiden.

Und dann war da noch eine von Unfähigkeit, Empathiearmut und Egoismus geprägte Entscheidung einer mir vor gesetzten Person, die dafür sorgte, dass ich auch noch die Hälfte meiner Zeit in Da Nang allein im Büro hockte, während meine vietnamesischen Kollegen voller Wut fünf weitere Tage von ihren Familien fernbleiben mussten.

In Saigon ging dann aber wieder die Sonne auf. Treffen mit weiteren, liebgewonnenen, vietnamesischen Kollegen und guten, alten, deutschen Auswanderern. Und dann war da auch noch die Motto Year End Party des vietnamesischen Dienstleisters NFQ Asia, die ich verkleidet als Dr. Emmett Brown nur noch erreichte, weil mich mir völlig unbekannte, aber sehr liebe vietnamesische Menschen trotz meines stark irritierenden Outfits auf einem E-Motorrad rasant an die richtige Location brachten.

Es sollte mein letzter Aufenthalt in Vietnam für lange lange Zeit, wenn nicht sogar für immer sein. Ich upgradete daher meine Tickets für die Premium Economy auf Business Class und es war einfach nur herrlich, nach 11 Stunden Flug mal ausgeschlafen aus einem Vietnam Airlines Flieger aussteigen zu können. Auch die Unterkunft im City Garden Komplex war einfach nur der Hammer und ein absoluter Glücksgriff.

Zitat
[...]

I will close this awesome chapter of my book of life now. I am leaving behind much more than you can ever imagine. I am doing it in loving memory of and with the highest possible respect for you guys. It's been a pleasure and honor serving, chatting and partying with you guys.

Goodbye my Vietnamese family! Love you...


— Tim Schneider

Im Januar letzten Jahres erhielt mein ehemaliger Arbeitgeber Bundeswehr durch die Ernennung Boris Pistorius zum Bundesverteidigungsminister endlich mal wieder eine fähige und willige politische Führungsperson.

Am 24. Januar dann ein absolut befreiender und mehr als überfälliger Schritt raus aus Torheit und einem gut 80 Jahre alten Gedankengut. Es begannen zehn Sabbatwochen, die nach all dem Bossing und von Torheit geprägter, täglicher seelischer Folter bitter nötig waren.

Und last but not least besuchte ich mit meiner Tochter eine Playmobil-Ausstellung in Hamburg Harburg, in der ein deutscher Künstler und Playmobil-Liebhaber diverse Themenwelten mit Playmobil gestaltet hatte. Eine schöne Reise in meine Jugend und ein Fantasieanreger für meine Tochter.


Februar

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Nachdem ich aus den zahlreichen Optionen für meine neue berufliche Heimat meinen Favoriten ziehen konnte und das Vertragliche geregelt war, ging es Mal wieder in mein Sehnsuchtsland Dänemark zum aktiven Verarbeiten, Abschalten und Runterfahren.

Doch schon am Tag meiner Anreise merkte ich, dass mir irgendwie nicht gut war. Am nächsten Morgen dann Fiebermessen und ein Coronatest. Ergebnisse: 40°C Fieber und ein sowas von positiver Coronatest. Und das trotz wiederholter Schutzimpfungen und zwei vorherigen Infektionen.

So verbrachte ich mit dieser extrem hohen Temperatur fünf Tage in meinem Ferienhaus auf der Couch und im Bett, bis dann pünktlich am Tag vor der Abreise mein Fieber deutlich nachließ und ich am nächsten Morgen dann kontaktlos abreisen musste.

Halbwegs gesund beging ich dann auch meinen 48. Geburtstag und das erstmals mit einem Geschenk von meiner Tochter. Ein rührender Moment für mich, als sie mir voller Stolz ein sehr persönliches und einfach tolles Geschenk überreichte.

Am gleichen Tag dann ein sportlich extrem attraktiver Super Bowl LVII, den mein Favorit - die Kansas City Chiefs um ihren Starquaterback Patrick Mahomes - mit 38:35 für sich entscheiden konnte.

Einen Tag später am Valentinstag dann die Meldungen über ein verheerendes Erdbeben in der Türkei und Syrien. Mehrstöckige Wohnhäuser, die als Resultat eines mit 4,6 auf der Richterskala gar nicht so extremen Erdbebens wie Kartenhäuser flächendeckend zusammenklappten. Einfach schrecklich und unglaublich.

Ende Februar ging es für mich dann mit TAP auf einen sehr kurzfristig geplanten, 10-tägigen Roadtrip durch Portugal. So erlebte ich gleich an den ersten beiden Tagen in Peniche und Nazaré völlig überraschend einen unglaublich weltoffenen aber auch sehr feuchtfröhlich und ausdauernd gefeierten Karneval mit starken brasilianischen Einflüssen.

Zitat
TAP steht für Take Another Plane

— Fluggast von TAP

Ich sah bis Ende des Monats leider nicht mehr die höchsten Wellen der Welt, dafür aber diverse beeindruckende Kloster und Städte wie Coimbra oder Braga. Ich schaute mir die Herkunftsregion des Portweins, das Douro-Tal an und verbrachte zwei Tage in der allseits bekannten und wunderschönen Stadt Porto, wo ich mich auch preisbewusst durch das Portweinangebot der unterschiedlichen Traditionshäuser probierte.

Außerdem knickte ich in einem Schlagloch einer der endlosen Kopfsteinflasterstraßen so stark mit meinem rechten Fuß um, dass die weitere Rundreise nur mit viel Voltarensalbe und einer fast maximal erlaubten Dosis an Ibuprofen ermöglicht werden konnte.

Ich besuchte die Algarve und stellte dabei fest, dass Lagos und sein Hinterland nicht nur reich an Störchen ist, sondern auch zu dieser Jahreszeit schon ein lohnenswertes Urlaubsziel.


März

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Im März beendete ich meinen Roadtrip durch Portugal dann mit einer mehrtägigen Besichtigung Lissabons und seiner Umgebung. Was für eine tolle Stadt und das bei Kaiserwetter. Auch den westlichsten Punkt Festlandeuropas besuchte ich mit dem Cabo da Roca und sah auf dem Rückweg nach Lissabon am Praia do Guincho noch 6 Meter hohen Wellen, in die sich selbst die Surfer vor Ort nicht mehr wagten.

So endete mein aufregender und beeindruckender, 2.305 Kilometer langer Roadtrip durch ein wunderschönes Land mit einem abermals sehr stark verspäteten TAP-Flug zurück nach Hamburg. Die leckere Kulinarik Portugals mit seinen deftigen Gerichten aber auch leichten Fischmahlzeiten wie beispielsweise Balachau, der extrem schmackhaften Kalorienbombe Francesinha oder der süßen, unwiderstehlichen Leckerei Pastel de Belém wird mir genauso positiv in Erinnerung bleiben, wie die offene, fröhliche und positive Art der Portugiesen.

Direkt bei meiner Rückkehr erwarteten mich die ersten extrem positiven Vorboten meines neuen Jobs. Tagelang hatte ein Paket bei Minusgraden auf meiner Terrasse gelegen. In dem Paket war alles, was man so an Utensilien für die tägliche Büroarbeit brauchen könnte. Zusätzlich war auch noch ein gelabelter Rücksack enthalten, den ich für die monatliche Dienstreise an einen der drei Standorte gut gebrauchen könnte. Am wertvollsten für mich war aber eine kleine, beigelegte Karte.

Zitat
Lieber Tim! Herzlich willkommen „an Bord“ von Mayflower. Das Team wünscht dir einen guten Start! Liebe Grüße aus Würzburg, Gabi

Am 31. dann nach fast 13 Jahren die finale Abwicklung meines alten Jobs. Die mir vor gesetzte Person zeigte seine volle Klasse und glänzte trotz Termin zum Glück mit Abwesenheit. So gab ich meine letzten Dinge bei einer anderen, alteingesessenen aber auch desillusionierten Führungskraft ab, mit der ich dann ziemlich überraschend gut eine Stunde lang über den inneren Niedergang des ehemals gemeinsamen Arbeitgebers sprach. Es ergaben sich einige interessante Insights, die mir, unabhängig von dem was kommen würde, verdeutlichten, dass mein Abgang eine absolut richtige Entscheidung sein sollte.


April

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Was für ein Kontrast dann nur drei Tage später. Nach einer sechseinhalb Stunden langen ICE-Fahrt kam ich zum Dienstantritt im Münchner Büro meines neuen Arbeitgebers an und wurde von zwei alten Bekannten nachmittags um 14:30 Uhr voller Wiedersehensfreude mit einer Flasche Hellem begrüßt.

Am gleichen Tag auch ein historischer Moment, der mich als ehemaligen Soldaten sehr sehr erfreute. Der NATO-Beitritt Finnlands. Wie alle skandinavischen Länder verfügt auch Finnland über ein extrem schlagkräftiges Militär mit hochprofessionellem Personal. Und auch wenn die Grenze der NATO-Länder mit Russland nun 1.340 Kilometer länger ist, so ist Finnlands Mitgliedschaft eine deutliche Stärkung der Nordatlantikallianz.

Im April unternahmen meine Tochter und ich auch wieder so einiges. So besuchten wir gemeinsam den Zirkus Busch, gingen zum Osterfeuer und statteten auch dem Wildpark Lüneburger Heide einen längeren Besuch ab.

Und nachdem ich meinen Jobantritt im Münchener Office hatte, war es Ende April dann soweit, meinem eigentlichen Standort, dem Würzburger Office, einen ersten Besuch abzustatten. Auch hier war der Empfang sehr herzlich und dann wundert’s nicht, dass es auch den einen oder anderen leckeren, regionalen Wein auf der Mainbrücke gab.

Im April auch die historische Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke in Deutschland. Toll, dass uns jetzt kein Atomkraftwerk mehr um die Ohren fliegen kann und das die Strompreise dadurch noch teurer werden. Aber was bringt das Ganze eigentlich, wenn wir rings um uns herum von veralteten, störanfälligen Kernkraftwerken umzingelt sind?

Und wenn ich schon bei Historischem bin, dann darf ich wohl auch nicht den ersten Start des Starships von SpaceX auslassen. Mit einer Höhe von 121 Metern, einem Durchmesser von 9 Metern, einem Gewicht von etwa 5.000 Tonnen und einem Startschub von mehr als 80.000 Kilonewton das größte und schwerste von Menschenhand geschaffene und zum Fliegen gebrachte Objekt. Auch wenn die Stufentrennung im totalen Desaster endete und die Startrampe inklusive ihres massiven Fundaments extremen Schaden nahmen, war das ein echter Erfolg und einfach nur beeindruckend.


Mai

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Im Mai nutzte ich dann erstmals bei herrlichem Wetter die Möglichkeit zu arbeiten, von wo ich möchte. Und so ging es zum zweiten Mal in diesem Jahr in mein Sehnsuchtsland Dänemark. Einfach genial, wenn man tagsüber in Shorts auf der sonnenüberfluteten Terrasse arbeitet und ansonsten die Pausen und Freizeit für Strandspaziergänge und andere Dinge nutzt, die man in Dänemark so macht.

Am 6. Mai dann die prunkvolle Krönung von King Charles III als ein historisches Ereignis im Jahre 2023.

Und nach einem LinkedIn-Post, auf dessen Foto man das Studio der Kanban User Group Hamburg sehen konnte, nahm ich Kontakt mit den Machern auf und so kam ich erstmals in diese heilige Halle. Damit aber nicht genug, ich durfte für den Mai-Livestream vor Ort bleiben und weil ich mich nützlich machen wollte, übernahm ich den Schnitt zwischen den einzelnen Kameras.


Juni

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Im Juni dann meine Feuertaufe als Moderator eines Meetups. Und dieses Meetup fand an einem absolut sehenswerten und beeindruckenden Ort statt, nämlich dem Adidas Campus in Herzogenaurach. Einfach unglaublich. Man fährt mitten durch bayrische Idylle und nach einem Hügel sieht man plötzlich die großen Gebäude des Adidas Campus vor sich. Das Meetup lief ziemlich gut und auch die anschließende Campus-Führung mit Gesprächen mit internationalen Product Ownern war inspirierend.

Im Juni ging es dann auf Einladung eines ehemaligen Arbeitskollegen zum Drachenfest nach Fanø und damit zum dritten mal in mein Sehnsuchtsland Dänemark. War zwar nur ein verlängertes Wochenende, das aber bei herrlichem Wetter, leichtem Wind, extrem guter Stimmung und interessanten neuen Bekanntschaften.

Für mich ging es auch erstmals nach Jahren wieder zum Scrum Day nach Filderstadt. Mit drei weiteren Kollegen hatten wir einen Stand dort und konnten so aber auch interessante Sessions besuchen oder einem der Scrum Erfinder Jeff Sutherland ein Geburtstagsständchen singen. Und beim abendlichen, feuchtfröhlichen Grillen konnte ich mich auch noch erstklassig mit Mitarbeitern von Northrop-Grumman unterhalten.

Meine Tochter nahm an ihrem ersten Handballturnier in der Minimix-Klasse teil und zeigte da im Tor schon eine tolle Leistung, auch wenn es bei der starken Konkurrenz durch die Till’s Löwen der Spielgemeinschaft Mölln und Ratzeburg nicht zum Turniersieg reichte.

Am 23. dann ein hoffnungsvolles Ereignis in Russland. Die Wagner Söldner unter Jewgeni Prigoschin putschten, gaben dann aber in den Morgenstunden des 24. auf und das obwohl es keinen nennenswerten Widerstand durch die russischen Streitkräfte gab. Schade…

Und auch im Juni erwischte es mit vier Superreichen an Bord das Mini-U-Boot Titan, als das U-Boot auf dem Weg zur Titanic auf einmal nachgab und implodierte.


Juli

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Im Juli ging es für meine Lütte und mich zum Festival Sonne, Strand und Sterne nach Grömitz. Nachdem meine Lütte dort am Vorabend schon das Konzert von Juli erlebt hatte, machten wir uns am Samstag auch auf den Weg dorthin. Nach einem schönen Strandtag mit Baden in der Ostsee und dem Beiwohnen bei der Probe dann abends das Highlight mit dem Auftritt von Michael Schulte. Für uns beide das erste gemeinsame Konzert und damit etwas ganz ganz Besonderes.

Für mich ging es dann auch zu meinem ersten Barcamp beim neuen Arbeitgeber. Und auch wenn ich wegen dem ganz frischen Antritt als Product Owner bei einem Kunden tagsüber nicht so viel am Barcamp teilnehmen konnte, so konnte ich während meiner Zeit in Bad Dürkheim zumindest meine auf dem Scrum Day entstandene Idee über eine Session zum Thema Mantras im wirtschaftlichen Alltag von Führungskräften testen und wurde noch kurzfristig als Moderator einer hochexplosiven Session bestimmt und ins Haifischbecken geworfen.

Zitat
Jetzt weiß jeder, in welcher Kampfklasse du unterwegs bist!

— Johann-Peter Hartmann

Wichtig für das Vernetzen beim neuen Arbeitgeber für mich natürlich die Abende, die ich bei herrlichem Wetter, super leckerem Wein, ein wenig Gin und tollen Gesprächen nutzen konnte, um meine neuen Kollegen deutlich besser und vor allem vis-à-vis kennenzulernen.

Ende Juli dann auch eines der für mich schönsten Ereignisse des Jahres 2023, der Sommerurlaub mit meiner Lütten. Auf ihren Wunsch hin ging es wieder und damit für mich zum vierten Mal in 2023 nach Dänemark. In Henne Strand, in unserem Lieblingsapartment, verbrachten wir trotz nicht ganz tollem Wetter eine super schöne, innige Woche. Es ging mehrfach bei schlechtem Wetter ins Schwimmbad und wir zogen Kerzen selbst. Aber es gab auch einige Tage Kaiserwetter, die wir am Strand genossen, dabei unsere nagelneuen Bodyboards einweihten und viel besser im Bodyboarden wurden. So flossen dann leider auch gemeinschaftlich ein paar Tränen, als wir wieder den Heimweg antreten mussten. Selbst der Himmel weinte…

Keine Tränen flossen bei mir, als auch die deutsche Frauen-Fußball-Nationalmannschaft überraschend die Vorrunde bei der Weltmeisterschaft nicht überstand. Hatten sie uns die letzten Jahre zuverlässig immer viel Freude gemacht, glich ihr Auftritt diesmal eher dem gewohnten Bild unserer Herren-Fußball-Nationalmannschaft. Der deutsche Fußball am Boden!


August

Im August dann wetterbedingt ein richtiges Sommerloch. Für mich ging es mal wieder nach Würzburg, wo wir bei ziemlich stürmischem Wetter auf der Dachterrasse grillten. Ansonsten war bei mir im August außer viel Arbeit aber auch wirklich nichts los…

Ganz anders war das aber im russischen Luftraum, wo der Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin für seine Rolle im Wagner-Putsch vom Juni die Todesstrafe bekam und als mutmaßlicher Verräter vermutlich durch Putins Geheimdienst bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Im Vergleich zur Erschießung auf offener Straße, einem Fenstersturz, Vergiftung oder einer Autobombe direkt mal was Neues...


September

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Im September gab es dann mal wieder ein paar Highlights mit meiner Tochter. So besuchten wir den Tierpark Grützen bei Lauenburg.

Und dann war da das erste E-Jugend-Punktspiel meiner Lütten, in dem sie sechs schwere Bälle hielt und damit auch ordentlich zum hohen Sieg ihrer Mannschaft beitrug.

Ich nutzte sehr kurzfristig auch das mal wieder kaiserliche Wetter zu meinem fünften Dänemarkaufenthalt in 2023. Das Motto diesmal Work & Bodyboard. Ich arbeitete tagsüber und nutze jede Gelegenheit zum Bodyboarden.

Es herrschten seltene Verhältnisse an der dänischen Nordsee. Wenig Wind an der Küste dafür aber wohl draußen auf der Nordsee, denn das Meer an sich war spiegelblank, hatte dabei aber eine ein Meter hohe Welle, die mit einer Frequenz von allen 10 Sekunden kam. Perfekt und mein Bodyboarden hat definitiv nochmal Fortschritte gemacht.

Gleichzeitig gab es bei einem Ankämpfen gegen die Strömung aber auch einen Moment, in dem es an meiner rechten Achillessehne einen kurzen sehr schmerzhaften Schlag tat. Ein Schlag, der zwar kurz danach keinerlei weitere Schmerzen oder Beeinträchtigungen bedeutete, vermutlich aber nur wenige Wochen später zu meiner extrem schmerzhaften Entzündung an der rechten Achillessehne führte, die mich bis heute teils schmerzhaft begleitet und nicht ansatzweise verheilen will.

In Dänemark dann für mich als ehemaligen Basketballer auch ein extrem überraschendes und doch so freudiges Ereignis. Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft um Dennis Schröder wird erstmals in der Geschichte FIBA-Weltmeister. Genial!

Im September ging es für mich auch noch auf einen extrem geilen Wochenendtrip nach Prag. Und auch wenn die An- und Abreise mit der Bahn extrem ätzend war, die Stadt völlig von Touristen überlaufen war, so war es trotzdem ein sehr schöner, interessanter und kurzweiliger Aufenthalt. Prag absolut eine Reise wert!

Und direkt im Anschluss ging es nach Würzburg zum ersten Kommunikationstraining, dass zwar bzgl. Theoriewissen nicht so viel neues Know How brachte, aber durch die Anwendung des bereits bestehenden Know Hows bestach und deutlich Mehrwert schaffte.

Zitat
Ach, da ist er wieder, mein Lieblings…


Oktober

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Der Oktober begann zunächst mit einer echten Farce bei der Mutter aller Demokratien. Das US-Repräsetantenhaus wird in die Wirkungslosigkeit geputscht, indem eine Minderheit der republikanischen Repräsentanten mit den Stimmen der Demokraten ihren Sprecher Kevin McCarthy stürzen. Nachfolger wird dann nach zahlreichen mehrheitslosen Kandidaten Mike Johnson.

Am 7. Oktober dann der terroristische Überfall der Hamas auf Israel. Hunderte von Hamas-Terroristen dringen nach Israel ein, töten und verschleppen wahllos alles, was ihnen vor die Gewehre oder in die Hände gerät. Babys werden geköpft oder an Wände genagelt. Barbarisch und unentschuldbar! Israel reagiert nach tiefem Schock mit aller Härte aber auch bestmöglicher Präzision und das wohlgemerkt nach vorheriger Ankündigung. Stichwort: Knock the roof.

Unabhängig von den internationalen Geschehnissen unternahmen meine Lütte und ich auch im Oktober wieder so einiges. So besuchten wir meinen Bruder und seine Frau, die meiner Tochter dankenswerter Weise mal wieder das Reiten und damit einen für meine Lütte ganz tollen Tag ermöglichte.

Wir besuchten auch mal wieder die Tolkschau, wo es mir gelang, meiner Tochter die Angst vor der Kinderachterbahn zu nehmen. Resultat war, dass meine Tochter eine Fahrt nach der anderen machte, während es mir dann schon zum Halse raushing. Auch die Sommerrodelbahn nutzten wir erneut vielfach, die konnte dann aber natürlich vom Adrenalinpegel her nicht mehr mit der Achterbahn mithalten.

Und auch die Boldersaison hat für meine Lütte und mich wieder begonnen, indem wir nach Monaten der Abstinenz im Oktober bei schlechtem Wetter erstmals wieder in Lüneburg ins Urban Apes fuhren und dort ein paar Stunden mit Boldern verbrachten.

Ich war im Oktober auch wieder ordentlich auf Tour. So ging es zum Arbeiten und einem zweiten Kommunikationstraining nach München, wo ich die Abende auch dazu nutze, ein paar liebe, alte Wegbegleiter nach einigen Monaten oder sogar Jahren mal wieder persönlich zu treffen.

Zitat
Du solltest die Brad Pitt-Emulation für alle deine Videocalls nutzen. Das würde deine Attraktivität deutlich erhöhen.

— Johann-Peter Hartmann

Ich nutzte das dazwischen liegende Wochenende auch zu einem Ausflug nach Bozen, der bei der Anreise wegen Unwetters in den Alpen fast schon in Innsbruck endete. Ich hatte aber mal Glück und nachdem unser Zug überhaupt der erste am Tag war, der mit einer Stunde Verspätung München in Richtung Bozen verlassen durfte und wir zwei weitere Stunden in Innsbruck auf dem Bahnhof standen, kam ich schließlich drei Stunden später gegen 23:00 Uhr in Bozen an.

In Bozen selbst verbrachte ich in vielerlei Hinsicht ein tolles Wochenende. Ich nutzte das trockene Wetter, um mir Bozen selbst anzuschauen. Ich nutzte die Regenzeit um mir das Ötzi-Museum anzuschauen und in der Therme Meran bei über 30°C Wassertemperatur, in tollen Saunen und einem mega geilen Honigdampfbad mal so richtig zu entspannen. Ich nutzte die Sonnenzeit um mit der Seilbahn und der Schmalspurbahn das Hochplateau von Oberbozen und Klobenstein inklusive der berühmten Erdpyramiden zu erkunden. Und ich nutzte das herbstliche Törggelen, um die tolle Kulinarik der Region mit Wein, Äpfeln, Maronen und italienischen Spezialitäten zu genießen.

Im Oktober dann noch eine für mich als Friends-Fan traurige Nachricht. Einer der sechs Friends, Mathew Perry, verstirbt in seinem Whirlpool an seinem Ketaminkonsum.


November

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Nachdem es seit dem Angriff auf Israel in Deutschland immer wieder zu für mich unerträglichen Kundgebungen von Palästinensergruppen und Islamisten kam, bei denen die Polizei einfach nichts tat, um der Judenhetze entgegenzuwirken, hält unser Vizekanzler Robert Habeck eine aus meiner Sicht beeindruckende Rede zu Antisemitismus in Deutschland. Warum er und nicht der Kanzler?

Ich feierte im November mit meiner Lütten ihren neunten Geburtstag mit zahlreichen handballerischen Geschenken und ihrem geliebten Geburtstagskuchen.

Ich besuchte nach mehr als 17 Jahren mal wieder das Volksparkstadion, um mit einem ehemaligen Arbeitskollegen zusammen das Champions League Spiel von Shakhtar Donezk gegen Royal Antwerpen live im Stadion zu sehen.

Und auch beruflich ging es in unbekannte Spähren. So war ich, nachdem ich mehrfach als technische Unterstützung gedient hatte, im November Gast beim Livestream der Kanban User Group Hamburg und unterhielt mich mit den KUGHH-Urgesteinen darüber, wie Kanban einem Product Owner gleich mehrfach bei typischen Stressoren helfen kann.

Es ging nach Jahren der Abwesenheit auch mal wieder zur Konferenz Tools4AgileTeams (T4AT) in Wiesbaden, bei der sich Agilsten und diejenigen, die es werden wollen treffen, sich austauschen und unheimlich viel aus der Erfahrung anderer lernen können.

Auch SpaceX machte mit seinem Starship und dessen zweitem Start wieder Furore. Diesmal blieb die Startrampe unversehrt und auch die Stufentrennung gelang. Kurz danach sorgten dann aber Probleme für die Selbstzerstörung der ersten Stufe (Super Heavy). Und auch die zweite Stufe (Starship) erlitt kurz vor Brennschluss ein ähnliches Schicksal. Aber wieder einen Schritt weiter und beim dritten Versuch in 2024 wird es sicher zu einem erfolgreichen Orbitalflug kommen.

Zitat
Ich will auf dem Mars sterben - aber nicht bei der Landung.

— Elon Musk

Das absolute politische Highlight im Jahr 2023 kam dann auch noch im November. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Bundeshaushalt 2023 sorgte dafür, dass der aktuellen Bundesregierung, der Ampel mal eben 60 Milliarden Euro fehlten. Eine Trickserei unseres Kanzlers, die zwar für ihn mal wieder folgenlos blieb, uns Bürger aber einiges kosten wird.


Dezember

Ich besuchte die T4AT aber nicht nur. Nein, ich hatte sogar das Glück mit meiner eingereichten Session einen Slot im Leadership Track zu gewinnen und somit als Speaker kostenfrei an dieser Konferenz teilnehmen zu dürfen. So hieß es für mich und die überraschend vielen Interessierten am letzten Konferenztag, wie Mantras aus der militärischer Praxis in den wirtschaftlichen Alltag überführt werden können.

Zitat
Ich hatte zwar kein Saxophon oder bunte Cowboystiefel, dafür aber ein frisches, vielleicht sogar exotisches Thema.

— Tim Schneider

Am gleichen Abend genoß ich dann nach einer Weiterfahrt nach Würzburg noch die Weihnachtsfeier im dortigen Office. Einzig die Rückreise nach Hamburg wurde dann wegen Schneechaos rund um München am nächsten Tag zur echten Geduldsprobe. Letztlich kam ich gut fünf Stunden später wieder zuhause an und war damit noch ein Glückspilz.

Kurz vor Weihnachten dann das für mich mit Abstand traurigste wenn auch absehbare Ereignis des Jahres 2023. Mein Vater verstarb nach etwas mehr als drei Wochen Kampf und einem Auf und Ab seines Zustandes im Krankenhaus. R.I.P. und danke für all das Positive, wie Negative Vadders!

Zitat
Niemand geht ganz von uns, er geht nur voraus!

— Friedrich Rückert

Am zweiten Weihnachtsfeiertag dann die Einlösung eines Geburtstagsgeschenks für meine Tochter. Es ging für meine Tochter und mich ins Miniaturwunderland und das für mich nach über einem Jahrzehnt wieder. Wir gingen hinter die Kulissen und erlebten einen aufregenden aber auch sehr anstrengenden Tag in der größten Miniatureisenbahnanlage der Welt.

Nach Weihnachten ging es für mich dann auf Wunsch meiner Tochter für den Jahreswechsel das sechste Mal nach Dänemark. In Marielyst auf Falster verbrachten wir zwar innige, gemeinsame Zeit. In die Annalen der besten Urlaube wird dieser Aufenthalt aber für uns beide nicht eingehen. Kaum etwas an Unternehmungen war offen und dadurch war es gelinde gesagt etwas langweilig.

Zitat
Ja, ok. Es war vielleicht nicht einer unserer besten Urlaube. Aber so schlecht war er jetzt auch nicht.

— meine Tochter

Aber ein kleines Schwimmbad in Nykøbing wusste mit einem unglaublichen Preis-Leistungsverhältnis im Vergleich zum sehr teuren Spaßbad Lalandia mehr als zu überzeugen. Und auch ein Ausflug nach Kopenhagen, auf dem wir während einer 90-minütigen Autofahrt 187 Teslas zählten, die Königin Margrethe und das Guinessbuch der Rekorde-Museum sowie den Tivoli besuchten, konnte in diesem Urlaub für positive Erinnerungen sorgen.


Fazit

Was bleibt mir nun von 2023. Da war einiges an wertvoller Zeit mit meiner Tochter. Zeit, die ich genossen habe. Zeit, die mir viel Kraft gegeben hat und das wenngleich es nicht so viel Zeit war, wie ich es mir gewünscht hätte. Trotzdem beeindruckte mich meine Tochter immer wieder und es ist einfach toll und ein Privileg ihr in ihrer Entwicklung nicht nur zuschauen zu können, sondern auch hier und da mit Werten ein paar entscheidende Stellschrauben für ihre Entwicklung mitgeben zu können.

Das Einschneidenste Ereignis 2023 ist definitiv das Ableben meines Vaters kurz vor Weihnachten. Wichtige Sätze wurden noch ausgetauscht, die meine langjährige Wahrnehmung in vielerlei Hinsicht bestätigten. Was bleibt ist nun die Tatsache, ohne die Meinung meines Vaters durchs Leben gehen zu müssen und sich mehr um die Mutter kümmern zu müssen.

Da war in 2023 ein letzter eher unangenehmer Aufenthalt in Vietnam, der aber all die tollen Erinnerungen und persönlichen Beziehungen aus den anderen 14 Aufenthalten nicht mindern konnte. Vietnam, seine Menschen, die Kultur und Kulinarik werden immer einen hohen Stellenwert für mich haben.

Da war ein Jobwechsel, der mehr als gut für mich war! Ich habe zwar ein mega schlecht geführtes Projekt übernommen, im Gegensatz zu meiner alten Wirkungsstätte überzeugt das Management an meiner neuen Wirkungsstätte aber mit Professionalität und Know How und weiß meine Dienste sehr zu schätzen. Balsam für die Seele eines gefolterten Arbeitsnehmers.

Da waren auch einige Urlaube oder verlängerte Wochenenden. So ging es auf einen beeindruckenden Roadtrip durch Portugal und vor allem waren da sechs Aufenthalte in meinem Sehnsuchtsland Dänemark und das inklusive der dritten Corona-Infektion. Und da waren mit Prag und Bozen Besuche von Destinationen, die mehr als lohnenswert und beeindruckend waren.

Was auch bleibt von 2023, sind einige gute Ideen für 2024, die auf Umsetzung warten! Es bleibt also spannend und du solltest definitiv mal wieder reinschauen!

Vi ses!!


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