Trainingslager Houstrup

Donnerstag, 08. Mai 2025
Serie Outdoor S1 • E6
Google Maps Houstrup
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Lesedauer: 19 Minuten

Nach meinen beiden Trainingslagern auf Fünen, sowie Falster und Lolland stand nun mein drittes Trainingslager an, für das ich diesmal Houstrup als Basis und Ausgangsort wählte.

Houstrup selbst ist wenig bekannt, liegt es doch nur wenige Kilometer nördlich des sehr bekannten Ferienhausgebiets von Henne Strand. Houstrup liegt quasi mitten im Wald und war so perfekt, um die eine oder andere Tour direkt von der eigenen Haustür starten zu können.

Welche Touren ich im Trainingslager in Houstrup gelaufen bin, welche Ziele ich mir für dieses dritte Trainingslager gesetzt hatte und ob meine Trekkingbekleidung und Ausrüstung auch weiterhin etwas taugt, das erfährst du in diesem Beitrag.


Ziel meines dritten Trainingslagers war es, die tägliche Wanderdistanz mit einem für einen Thru-Hike gepackten Rucksack mit 12 Kilogramm Gewicht bis auf eine Distanz von bis zu 25 Kilometern am Tag zu steigern und dabei festzustellen, wie mein Körper, speziell meine Knie und die Beinmuskulatur, auf die tägliche Belastung mit längeren Distanzen reagiert.

Auch wollte ich wiederum meine Trekking-Bekleidung in den zwischenzeitlich gestiegenen Temperaturen auf seine Funktion in Bezug auf meine Bedürfnisse hin prüfen. Und letztlich wollte ich auch eine Lagerroutine versuchen zu etablieren und dabei immer wieder mein leichtes Trekking-Zelt auf- und abzubauen.


Kurze inhaltliche Übersicht



Kleine Zeltaufbau-Runde Houstrup

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Am ersten Tag meines Trainingslagers wollte ich es langsam angehen lassen und mit einer 12 Kilometer Runde und 12 Kilogramm Rucksackgewicht eine kleine Steigerung zu meinen alltäglichen Trainingssessions zuhause beginnen. Ich suchte mir also eine passende Rundtour von meiner Unterkunft aus und machte mich auf den Weg.

Die gesamte Tour führte mich durch Heidelandschaften und Küstenkieferngebieten und das teils auf wirklich wunderschönen Single Trails. Der Weg führte mich aber auch über frisch reparierte Wander- und Reitwege, die ich als Holzschredderwege bezeichnen würde. Holzschredderwege, weil man quasi Kiefernholz geschreddert und einfach auf die von Pferden, Harvstern und Holztransportfahrzeugen zerstörten Wege geschreddert hat.

Da dies erst vor kurzer Zeit geschehen war, waren die Wege noch unheimlich luftig und damit wenig komprimiert, was es sehr schwer und anstrengend machte, darauf zu laufen. Ich sank tief ein und beim Abdrücken bei jedem Schritte rutschte ich quasi weg, weil das geschreddert Holz nachgab.

Das bekam meinem Knie leider überhaupt nicht. Ich merkte zwar während der Wanderung selbst nur durch kurze stechende Schmerzen, dass mir das überhaupt nicht bekam. Solange ich mich aber bewegte, schwoll das Knie nicht an. Das änderte sich dann leider im Laufe des Abends, während ich mich in meinem Ferienhaus regenerierte.

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Ich kämpfte mich also bis zu einem sogenannten Primitiv overnatningsplads durch. Dabei handelt es sich um Zeltplätze in der freien Natur und das auch mal ohne jedwede Infrastruktur. Dort angekommen versuchte ich, eine Camp-Routine auszuprobieren. Ich baute also meinen Kocher zusammen und setzte Wasser auf, um damit eine Camping-Mahlzeit aufgießen und gar ziehen zu lassen.

Parallel dazu baute ich erstmals mein (ultra-)leichtes Zelt auf, das 3F UL Gear Lanshan 2. Perfekt war es logischer Weise nicht und ich konnte nach dem ersten Aufbau auch sehr viel besser nachvollziehen, warum das Internet voll mit Verbesserungsmaßnahmen für das Zelt ist.

Nichtsdestotrotz stand das Zelt nach etwas mehr als 10 Minuten in einer erstmal hinreichend guten Art und Weise. Ich ließ eine kleine, leichte Pumpe meine ultraleichte Isomatte aufpumpen und während meine Trekkingmahlzeit 15 Minuten zog, genoß ich einen ersten Nap in meinem Zelt.

Nach der stärkenden Mahlzeit baute ich dann alles ab, packte meinen Rucksack für die weitere Wanderung und machte mich auf der geplanten Runde auf den Heimweg. Ich fühlte mich nach der Pause, als wenn ich gerade erst loslaufen würde.

Gegen Ende der Tour wurde meine mentale Stärke nochmal geprüft. Es ging auf eine etwa 2,5 Kilometer lange Gerade, die ich als Gerade des Todes benannte. Aber auch diese meisterte ich und so lief ich mit lädiertem Knie in meinen Heimathafen ein.

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Die Tour war von der Natur her wirklich sehr schön. Überraschender Weise kam ich auch an einem total versteckten Grab eines deutschen Soldaten vorbei, dem sogenannten Tyskergrav. Die Holzschredderwege aber ließen mein linkes Knie schon nach der ersten Tour des Trainingslagers angeschlagen zurück.

So brauchte mein Knie nicht nur wieder medizinische Unterstützung, sondern ich musste mir für die nächsten Trainingslagertage auch noch eine Anpassung einfallen lassen, um zumindest noch irgendeinen positiven Effekt aus dem Trainingslager ziehen zu können.

Trotzdem schaffte ich die 12,1 Kilometer lange Runde mit ihren nur 20 Metern Höhenunterschied in 2:26 Stunden und erreichte somit meine Zielgeschwindigkeit von 5,0 km/h.

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Marbækstien

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Nach meinem in der Intensität etwas überraschenden, körperlichen Fiasko des Vortages, machte ich mich am zweiten Tag meines Trainingslagers mit einem angeschwollenen Knies und ohne Rucksack auf eine morgens schnell rausgesuchten Tour. Dazu fuhr ich zunächst mit dem Auto nach Sjelborg, einem winzigen Ferienhausgebiet nördlich von Hjerting an der Ho-Bucht.

Nachdem ich mein Auto direkt am Strandparkplatz abgestellt hatte, machte ich mich auf den Weg und hatte direkt ein Déjà-vu. Der Küstenweg, den ich nehmen wollte, war frisch repariert worden und du darfst raten womit. Ja, genau! Mit geschlendertem Holz.

Glücklicher Weise hatte ich diesmal ja keinen Rucksack auf dem Rücken und so war der Wege zwar mega unangenehm und anstrengend zu laufen. Er hatte aber zum Glück nicht die Länge und auch nicht die starken Auswirkungen, wie tags zuvor.

Nach etwa 700 Metern endete der schreckliche Weg und es wurde zu einem traumhaft schönen Weg. Wie ich an den nun immer wieder zu sehenden Wanderwegmarkierungen sehen konnte, handelte es sich auch noch um einen etablierten Wanderweg mit dem Namen Marbækstien.

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Dieser führte durch wunderschöne Küstenkiefernwälder und meist sehr dicht entlang der bis zu 15 Meter hohen Abbruchkante. Dabei hatte ich immer wieder einen traumhaften Blick auf die Ho-Bucht und die weiter westlich in die Nordsee ragende Landzunge Skallingen.

Auf dem Marbækstien gibt es für mein Verständnis außerordentlich viele Rast- und Lagerplätze, die immer wieder zum Pausieren einluden. Ich besichtigte diese aber nur und las mir die örtlichen Regelungen durch. Gerade die Parkplätze entlang der Steilküste waren von Wohnmobilen stark frequentiert. Verbotsschilder konnte ich keine sehen.

Nachdem ich das MYRTHUE, ein Kultur-, Natur- & Læringzentrum und damit die Mündung der Varde Å erreicht hatte, ging es durch die Marbæk-Plantage auf den Rückweg nach Sjelborg.

Am Auto wieder angekommen war ich froh über den Zustand meines Knies, der sich nicht zu verschlechtert haben schien. Dennoch kühlte ich mein Knie nach der Rückkehr in meine Unterkunft und auch Diclofenac-Salbe kam reichlich zum Einsatz.

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Leider konnte die zweite Hälfte der Tour nicht mit der ersten Hälfte mithalten. Aber das ist angesichts der tollen Ausblicke und der Natur, in der man sich in der ersten Hälfte bewegt, nicht wirklich verwunderlich. Meine Beine waren erstaunlich kräftig und ich war am Ende der 12,6 Kilometer langen Runde positiv überrascht, dass mein Knie so gut mitgemacht hatte.

Eine absolut tolle Wanderung, die ich trotz ihrer 60 Meter Höhenunterschied in 2:44 Stunden absolvierte. So blieb ich zwar mit 4,6 km/h unter dem avisierten Schnitt von 5 km/h. Das ist angesichts der vielen kurzen Stopps, die meine Aufzeichnung nicht als Pausen erkannte, aber vollkommen ok.

Zukünftig würde ich die Tour aber ausschließlich entlang der Küste machen wollen, weil ich so sicherlich noch mal andere tolle Ausblicke genießen können dürfte.

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Kærgård Børsmose Strand Runde

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Auch am dritten Tag verzichtete ich wieder auf einen Rucksack. Mein Knie war zwar wieder abgeschwollen, dennoch wollte ich lieber etwas Vorsicht walten lassen.

Für den Tag hatte ich mir eine Wanderung im Naturpark Vesterhavet rausgesucht und fuhr dafür zunächst zu einem Parkplatz am Rande der Kærgård Plantage, wo sich auch direkt ein sehr gut ausgebauter Shelterplatz mit primitivem Zeltplatz befindet.

Von dort aus ging es zunächst durch die Kiefernwälder der Kærgård Plantage vorbei an einem sehr schönen, großen Grillplatz mit einer riesigen Grillhütte. Aber auch kleine Tümpel und Feuchtwiesen lagen am Weg.

Leider führte der Weg hier auch wieder über Wege, auf die man Schreddergut verteilt hatte. Im Gegensatz zur ersten Wanderung des Trainingslagers waren das Schreddergut hier aber schon besser komprimiert und so sank man bei jedem Schritt zwar immer noch leicht ein. Dies führt aber nicht zu einer erneuten Überbeanspruchung meines linken Knies.

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Nach nicht ganz vier Kilometern ging es dann in eine Dünen- und Heidelandschaft und mehr oder weniger parallel zur Küstenlinie in Richtung Børsmose Strand. Der Weg war hier recht anstrengend, weil es sich einerseits um einen Single Trail handelte, der gerade genug Platz für eine Schuhbreite hatte. Ein Gefühl, als würde man kilometerweit Düne hoch und runter auf einem Schwebebalken balancieren.

Andererseits war ich hier nun aber auch dem sehr lebhaften Wind mit seiner Windstärke 6, in Böen 8, völlig ungeschützt ausgesetzt. Anstrengend aber trotzdem ein wunderschöner Wegabschnitt!

In Børsmose Strand angekommen, machte ich einen kurzen Abstecher zum Strand , lies mir den Strandsand um die Ohren peitschen und suchte dann in einem windgeschützten Bereich ein schönes Plätzchen für eine erste Pause nach nunmehr gut sechs Kilometer Strecke und 1:15 Stunde Laufzeit.

Nach der Pause ging es zunächst über den schier endlos wirkenden Campingplatz von Børsmose Strand, der sich direkt in der Dünenlandschaft befindet. Wunderschön und im Sommer sicher immer ausgebucht.

Nachdem ich diesen wunderschön gelegenen Campingplatz wieder verlassen hatte, ging es abermals auf sehr schmalen Single Trails durch die Dünen- und Heidelandschaft. Auf diesen zwei Kilometern der Wanderung hatte ich den Wind nun nicht mehr wie vorher von der Seite, sondern immer schön vor vorne.

Das machte diesen Abschnitt natürlich anstrengend und so war ich heilfroh, als ich nach dem Überwinden einer letzten Düne auf einem breiten, schotterigen Landwirtschaftsweg meine Tour fortsetzen konnte.

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Auch die Natur hatte sich nun verändert und so führte mich der Weg immer an der Grenze des Truppenübungsplatzes entlang von Wiesen und einigen kleinen Seen, wie bspw. dem Grærup Langsø.

Nach etwas mehr als 2,5 Stunden, einer Strecke von 12,5 Kilometern mit angeblich nur 20 Höhenmetern und einem Schnitt von 4,9km/h kam ich dann heil wieder an meinem Auto an und machte mich auf den Rückweg zu meiner Unterkunft.

Alles in allem eine technisch anspruchsvolle Tour mit sehr abwechslungsreicher, wunderschöner Natur. Ich erzielte zwar nicht meine gewünschte Durchschnittsgeschwindigkeit. Angesichts des technischen Anspruchs aber immer noch eine sehr gute Geschwindigkeit.

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Skjern Enge Runde

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Am vierten Tag meines Trainingslagers wollte ich mich dann mal wieder etwas stärker fordern und plante eine etwa 18 Kilometer lange Tour durch das einzige Flussdelta Dänemarks. Auch bzgl. des Rucksackgewichts wollte ich wieder ein bisschen was schultern und entschied mich für einen 5-6 Kilogramm schweren Rucksack.

Meine Rundwanderung begann in Skaven Havn, einem kleinen verschlafenen Sommerhausgebiet mit Yachthafen am Ringkøbing Fjord. Von dort aus ging es auf breiten ausgebauten Wanderwegen hinein ins Delta der Skjern Å.

Dabei führt mich der Weg gleich mehrfach an Wildpferden vorbei, von denen es in Dänemark sehr viele zu geben scheint.

Auf dem Weg zur nördlichen Pumpstation musste ich auch die zwei berühmten Ziehfähren Rørhønen und Blishønen zur Überquerung der hier schon zweiarmigen Skjern Å nutzen. Dankenswerter Weise war ich bei jeder Überquerung nicht allein, denn meinem unteren Rücken gefiel das Seilziehen überhaupt nicht.

An der nördlichen Pumpenstation schaute ich mir auch das Provstgaards Jagthus an, ein altes Jagdhaus und Museum, in dem die Zeit für 100 Jahren stehen geblieben zu sein scheint. Auch den örtlichen Shelterplatz erkundete ich schon mal.

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Danach begann dann der abenteuerliche Abschnitt der Wanderung. Es ging zu einem Vogelbeobachtungsturm und das immer entlang der Skjern Å. Das abenteuerliche an dem Abschnitt war nicht der sehr schöne Single Trail durch die Sumpflandschaft, sondern die Frage, würde ich die halb versunkene Pontonbrücke passieren können oder nicht.

Dort angekommen war schnell klar, dass ich den versunkenen Teil der Brücke nicht einfach würde überspringen können, wie es im Internet beschrieben worden war. Aber ich hatte Glück im Unglück. Denn durch den immer noch sehr lebhaften Ostwind, war das Wasser des Ringkobing Fjords quasi an die Westseite gedrückt worden.

Das wiederum führte an der Ostseite zu einem niedrigen Pegelstand und so konnte ich ein paar Meter abseits der Pontonbrücke tatsächlich einen Weg finden. Der Weg führte zwar immer noch zu nassen Füßen, im Vergleich zu einem hüfttiefen Durchwaten an der Pontonbrücke selbst war das aber ok und machbar.

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Nach einer ausgiebigen und windgeschützten Pause im inneren eines Vogelbeobachtungsturmes ging es dann quasi auf alternativer Strecke auf den Rückweg. Dabei dann nach kurzem Weg schon eine echte Überraschung. Der Wanderweg war unter Reparatur aber freigegeben. Das Problem? Die Reparatur bestand aus dem Aufschütten des Weges mit bis zu faustgroßen Steinen. Sehr gefährlich und unangenehm zu gehen. Die einzige Alternative war keine, umkehren.

Aber auch diese gut 500 Meter vergingen und so ging es vorbei am Lønborggård, einem Gutshaus mit Ferienlager weiter zurück Richtung Skaven Havn. 3,5 Kilometer vor dem Ziel ging es dann auch wieder zurück auf die am Morgen bereits gelaufene Strecke und so kam ich auch abermals an all den Wildpferden vorbei.

Letztlich absolvierte ich die 18,1 Kilometer mit ihren 30 Höhenmetern in 3:42 Stunden und erreicht so wieder nur einen Schnitt von 4,9 km/h. Angesichts diverser Kurzhalts zur Beobachtung der Tierwelt wie bspw. auch Adlern und den fordernden Streckenabschnitten aber eine Durchschnittsgeschwindigkeit, die für mich auf dieser sehr schönen Tour absolut ok war.

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Große Houstrup Runde

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Die fünfte Wanderung war dann wetterbedingt absehbar meine letzte Tour während dieses Trainingslagers, denn das Wetter sollte an meinem letzten ganzen Tag vor Ort richtig schlecht werden. Dauerregen mit starkem Wind.

Deshalb nahm ich mir für diese letzte Wanderung und einen absehbar folgenden Ruhetag die längste Wanderung meiner Trainingsperiode vor und weil mein Knie einen guten Eindruck machte, nahm ich auch wieder einen etwa 5-6 Kilogramm schweren Rucksack mit.

Zunächst ging es auf teils schon bekannten Wegen immer gen Nordwesten in Richtung Nymindegab. Dabei ging es durch Küstenkiefernwälder und unerwartet viel bergauf und bergab. Auch extrem viele Kröten und Frösche befanden sich immer wieder auf den Wegen und genossen die Sonne.

Kurz vor Nymindegab dann das erklimmen eines absolut lohnenswerten Aussichtspunktes. Der sogenannte Hattebjerge besitzt eine Plattform auf einer der höchsten Erhebungen in der Umgebung von Nymindegab und da es dort nicht nur eine schöne Aussicht zu genießen gab, sondern auch leicht windgeschützt pausieren ließ, machte ich hier nach gut sechs Kilometern Strecke und etwa 90 Minuten Laufzeit eine wohlverdiente Pause.

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Nachdem ich Nymindegab erreicht hatte, ging es dann über den Nyminde Strøm und ab da war ich vollends und absolut ungeschützt dem eiskalten Nordwestwind ausgesetzt. So kämpfte ich mich auf einem sehr hügeligen und schmalen Single Trail etwa fünf Kilometer durch. Von genießen hier keine Spur!

Zum Glück erwarteten mich danach aber nur noch windgeschützte Wege durch die Küstenkiefernwälder. Nach 16 Kilometern machte ich dann meine letzte Pause. Kocher raus und schnell ne warme Mahlzeit ziehen lassen, während man mit ausgezogenen Schuhen auf einer Bank liegt und regeneriert.

Auf den letzten Metern führte mich der Weg auch wieder über die in der ersten Wanderung schon erwähnte Gerade des Todes. Abermals eine mentale Herausforderung auf dieser eh schon langen Tour.

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Mit müden Beinen aber überraschender Weise nicht völlig fertig kam ich dann nach 5:11 Stunden wieder an meiner Unterkunft an. Ich absolvierte die 24,5 Kilometer mit ihren immerhin 70 Höhenmetern und dem 5-6 Kilogramm schweren Rucksack mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 4,7 km/h.

Und auch bei dieser landschaftlich schönen, aber mental fordernden Strecke kein Grund für Enttäuschung. Es war meine längste Wanderung bisher, das mit relativ vielen Höhenmetern und einem steifen, eiskalten Wind. Das macht Dinge schwerer.

Wenn ich dann bei einem zukünftigen Thru-Hike nur 4,7 km/h am Tag schaffe, dafür aber 25 Kilometer zurücklege und mich hinterher nicht völlig kaputt fühle, dann passen die Leistungsparameter!

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Fazit

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Mein drittes Trainingslager rund um Houstrup hat mir einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, sich selbst gut zuzuhören und auch spontan Pläne anzupassen, wenn der Körper klare Signale sendet.

Trotz der Knieprobleme konnte ich wertvolle Erkenntnisse über meine Belastbarkeit und die Performance meiner Ausrüstung sammeln. Die tägliche Auseinandersetzung mit verschiedenen Wegbeschaffenheiten, teils fordernden Wetterverhältnissen und technisch anspruchsvollen Etappen haben mich gut auf kommende Langstreckenabenteuer vorbereitet.

Ein ganz besonderer Reiz lag in den kleinen Momenten entlang des Weges. Insbesondere das konstante Knistern der sich in der Wärme des Sonnenscheins nun öffnenden Kieferzapfen hat mich durchgehend begleitet und fasziniert.

Diese akustische Untermalung der Wanderungen verlieh vielen Touren eine fast meditative Qualität und unterstrich eindrucksvoll die Naturverbundenheit dieser Region.

Für die nötige Regeneration sorgten nicht nur gute Planung und moderates Wandertempo, sondern auch die wohltuenden Besuche in den Saunen des Schwimmbads Nørre Nebel sowie des Sportium in Varde.

Dank freiem Eintritt echte Gamechanger in Sachen Erholung. So konnte ich nicht nur körperlich wieder Kraft schöpfen, sondern auch mental auftanken.

Houstrup war definitiv eine ausgezeichnete Wahl für dieses Trainingslager. Was mag wohl als nächstes Vorhaben kommen. Du erfährst es hier in der Outdoor-Serie.


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