Thanks for the memories

Freitag, 09. Oktober 2020
Serie Kino S2 • E12
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Lesedauer: 4 Minuten

Thanks for the memories hielt ein Fan am 16. Juni 1998 im Grant Park in Chicago auf einem großen Plakat in die Höhe, als die Helden meiner Jugend dort vor hundertausenden Fans ihren sechsten NBA Titel in acht Jahren feierten. Zwei Tage zuvor hatten unsere Chicago Bulls erneut die Utah Jazz in den NBA Finals geschlagen und obwohl die Fans alle One more year riefen, hätte es eines Wunders bedurft, um diese Mannschaft um Trainer Phil Jackson zusammenzuhalten.

Das weiß ich aber auch erst heute, denn vor 22 Jahren stellte sich uns, informativ völlig abgehängten Fans in Deutschland, ein anderes Bild dar. Phil Jackson, der Zen-Meister und Meistermacher hängte seinen Coaching-Job bei den Bulls an den Nagel. Michael Jordan, der G.O.A.T., ging mal wieder in Rente, der extravagante Dennis Rodman wurde entlassen und die Leistungsträger Scottie Pippen und Steve Kerr wurden an andere Vereine verkauft.

Wir Abgehängten verstanden damals nicht ansatzweise, was da vorgefallen war! Wir konnten es nicht fassen, waren entsetzt und enttäuscht. Den Wissensrückstand hat nun aber eine Dokumentar-Serie von ESPN ausgeglichen. Die Serie ist auf Netflix zu sehen und heißt The last dance. Und das nicht ganz ohne Grund, wie man erfährt.

Die Serie arbeitet in 510 Minuten verteilt auf 10 Folgen wahrscheinlich so ziemlich jede schwerwiegende Situation im Zusammenhang mit dem Weg zu diesen sechs Titelgewinnen in acht Jahren auf.

Die Reise beginnt mit dem NBA Draft 1984, als die Chicago Bulls Michael Jordan an dritter Stelle verpflichteten. Danach springt die Dokumentation immer wieder zwischen den Jahren seiner Spielzeit bei den Bulls und diesem letzten Versuch, den Titel zu gewinnen, hin und her. Dabei wird aber nicht nur auf MJ geblickt. Auch seine Weggefährten werden gezeigt und kommen auch zu Wort.

Dabei ergeben sich Zusammenhänge, die ich vorher nicht mal geahnt habe. Man kann tief in Charaktere schauen und wird hier und da vielleicht auch ein wenig überrascht.

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In den Kritiken nach der Ausstrahlung der ersten Folgen war immer nur zu hören, wie schlecht viele Spieler wegkommen, was für ein A****loch MJ war. Und auch ich muss zugeben, dass ich anfangs das Gefühl hatte, es handele sich um eine Jordan Dokumentation und weniger um eine Dokumentation zu diesem Repeat 3-Peat. Das gibt sich aber, denn nichts passierte grundlos, so scheint es zumindest.

Ich jedenfalls war nach diesen 510 Minuten Zeitreise wirklich begeistert von diesem teils überraschenden Werk. Ich kann die Serie jedem Basketball-Fan nur wärmstens ans Herz legen und das selbst dann, wenn man damals nicht mit den Chicago Bulls mitgefiebert hat! Der Fan im Grant Park hätte es nicht besser formulieren können! Danke an die Macher dieser Serie für die Zeitreise und die vielen schönen Erinnerungen!

Ich werde zu The last dance eine Serie schreiben, in der ich detaillierter genau auf diese für mich nun erst ans Tageslicht gekommenen Geschehnisse und Zusammenhänge eingehen werde. Also schaut mal wieder rein!


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