Still stoned!

Samstag, 22. Juni 2019
Serie Kino S1 • E16
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Lesedauer: 3 Minuten

Hattet ihr schon mal eine intensive Begegnung mit Jamaikanern oder detaillierter sogar mit Rastafaris? Ich hatte solch ein Vergnügen. Allerdings nicht auf Jamaica, wo ich noch nie war, sondern auf Tobago und das während der Sunday school.

Und eines wird mir davon neben der coolen Steeldrum-Musik immer in Erinnerung bleiben. Dieses Jamaica Patois mit seinem ständigen Ya man. No problem man. Gonna be alright man. From the bottom of my heart man.

Auch Biene konnte während eines Rucksack-Trips auf Jamaika schon einige Erfahrungen mit Jamaikanern und Rastafaris machen. Insofern lag es nahe, dass wir uns gemeinsam die Dokumentation Inna de Yard anschauen würden.

Wir machten uns gestern Abend also mal wieder auf den Weg nach Lüneburg ins Scala, um uns wieder (fast) alleine einen Film anzuschauen. Doch worum geht es in Inna de Yard?

Offensichtlich geht es ja schon mal um irgendwas Jamaikanisches. So wie andere Länder Öl, Gold oder Diamanten haben, so hat Jamaika etwas anderes Einzigartiges. Nein, nicht Marihuana. Reggae Musik!

So ist dieser Film eine Dokumentation über das Zusammenfinden von vier Reggae-Größen, die schon zusammen mit Bob Marley in den bürgerkriegsähnlichen Zeiten auf Jamaika das illegal gesungen haben, was der einfache Jamaikaner dachte.

Bei diesen vier Reggae-Größen und Freunden handelt es sich um Ken Boothe, Winston McAnuff, Kiddus I und Cedric Myton. Alle waren sie extrem erfolgreich. Aber alle haben unterschiedliche Wege genommen.

Diese vier Freunde finden sich nun hoch über Kingston, der Hauptstadt Jamaikas, in einem Haus in den Bergen zusammen, um ihre alten Hits nochmal in einer besonderen Akustik-Version aufzunehmen. Besonders, weil die vier Freunde mit weiteren dazu geholten Musikern Jamaikas quasi auf der Veranda des Hauses rekorden.

Der Film selbst erzählt nun immer ein wenig die Geschichte der vier Reggae-Größen und zeigt sie gleichzeitig sowohl bei den Album-Aufnahmen auf der Veranda als auch während eines späteren Live-Auftritts in Paris.

Der Film an sich ist nun kein besonderes Werk. Das muss ich leider Gottes so deutlich sagen! Aber er hat z.B. immer mal wieder seine lustigen Seiten. Lustige Seiten, weil diese vier Freunde halt auch echte Charaktere sind, die durchaus ihre witzigen Seiten haben.

Da ist z.B. Ken Boothe, dessen Lied Everything I Own ihr bestimmt kennt. Nur nicht von ihm... Er ist wahrscheinlich der Wohlhabendste der Vier. Er ist der Meinung, dass man immer adrett gekleidet sein müsse und lebt entsprechend, im starken Gegensatz zu einigen anderen Protagonisten des Films. Der Einblick in diesen extravaganten Lebensstil hat uns schon das eine oder andere Schmunzeln abgerungen.

Dann sind da die anderen Drei. Zum Teil völlig durchgeknallte Typen, die mit 70 immer noch kiffen und damit einen lustigen Anblick abgeben. Ich meine 70-jährige Kiffer, die nur noch am Kichern sind und rumblödeln...

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Der Film wurde von Kritikern zwar auch nicht in den Himmel gelobt. Aber er vermittle ihrer Meinung nach positive Vibes. Das kann ich so aus meiner Sicht nicht ganz bestätigen. Am Anfang ist dem so. Da werden Kiddus I und Cedric Myton vorgestellt und da kommt dieses klischeehaft bekannte Lebensgefühl und damit positive Vibes rüber.

Dann nimmt der Film aber den Bogen hin zu Protagonisten des Films wie Winston McAnuff, die wirklich einschneidende Erlebnisse negativer Art im Leben hatten. Da war für mich dieses leichte sorgenfreie Lebensgefühl, die positiven Vibes flöten...

Vielleicht ist es genau das, was mich diesen Film nicht so positiv bewerten lässt. Was für mich aber auch hinzukommt, ist der für meinen Geschmack geringe Musikanteil. Es wird halt doch auch viel erzählt.

So kann ich diesen Film selbst für Reggae-Liebhaber nur bedingt empfehlen. Er erinnerte mich irgendwie an den Film über den Buena Social Vista Club. Nur leider nicht so gut.


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