For all mankind – Staffel 2 – 6 Gründe zum Gucken

Donnerstag, 29. April 2021
Serie Kino S3 • E3
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Lesedauer: 7 Minuten

Vielleicht erinnert ihr euch noch an meine Rezession zur Serie For all mankind, in der die Geschichte der ersten Mondlandung mal alternativ aufgemacht wurde und die Russen die ersten Menschen auf dem Mond waren und eben nicht die Amerikaner? Damals war ich mega begeistert und seit dem 19. Februar diesen Jahres veröffentlichte Apple TV+ nun wöchentlich eine neue Folge der zweiten Staffel. Aber kann die zweite Staffel mit der ersten Staffel mithalten?

Häufig ist man von einer debütierenden Serie total begeistert und wenn dann die zweite Staffel veröffentlicht wird, ist man schon gelegentlich etwas enttäuscht, weil die zweite Staffel nicht ansatzweise so zu begeistern weiß, wie die erste. Kann die zweite Staffel von For all mankind nun mit der ersten Staffel mithalten? Vor dieser Frage stand ich total gespannt, als am 19. Februar 2021 die erste Folge der zweiten Staffel On Air ging. Lohnt sich das Gucken der zweiten Staffel? Lass uns das doch mal gemeinsam und ohne Spoilern ergründen...


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Cliffhanger der ersten Staffel

Die erste Staffel ließ uns grob mit der folgenden Geschichte zurück. Seit der Notfall-bedingten Rückkehr seiner beiden Missionskollegen Gordo Stevens – seit Apollo 10 sein guter Kumpel – und Danielle Poole – erste Afroamerikanerin im Weltraum – befand sich Kommandant Edward „Ed“ Baldwin allein auf der US-amerikanischen Mondstation Jamestown, damit diese nicht in sowjetische Hand geraten und ausspioniert werden könnte.

Nach einem persönlichen Schicksalsschlag holt man ihn in einer von vielen Pannen betroffenen Mission dann doch erfolgreich zurück zur Erde und seine Nachfolgerin Kommandantin Ellen Wilson übernimmt alleine mitten im sich immer weiter zuspitzenden kalten Krieg die schwere Bürde, die Mondstation gegen die immer noch anwesenden russischen Kosmonauten zu verteidigen.

Die erste Staffel endet im Jahre 1977 damit, dass der zurückgekehrte Ed Baldwin sich zusammen mit seiner Frau den erstmaligen Start der mit ihren 150 Metern Länge und 23 Metern Durchmesser stärksten Rakete der Welt anschaut und die beiden darüber diskutieren, dass diese Seadragon genannte und mitten im Südpazifik gestartete Monsterrakete Ausbauelemente und eben auch einen Atomreaktor zum Mond bringen soll, um so die Mondstation Jamestown auszubauen.

Aufgrund der Tatsache, dass Kommandant Ed Baldwin am Ende der ersten Staffel einem russischen Kosmonauten doch noch sehr viel näher gekommen war und die erste Staffel mit dem Titel Everybody wants to rule the world von Tears for Fears endete, fragte ich mich damals schon Wow, wie wird die Story wohl weitergehen? Ich war voller Vorfreude und eben auch großer Erwartungen auf die zweite Staffel.


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Beginn der zweiten Staffel und Story

Die zweite Staffel macht einen Sprung in das Jahr 1984 und beginnt mit einer Wahlkampfrede von Senator Ronald Reagan zu seiner Präsidentschaftskampagne Together - a new beginning.

Es folgt dann ein kurzer Rückblick, was denn bezüglich des amerikanisch-russischen Wettbewerbs um die Weltherrschaft seit 1977 alles passiert ist und es wird klar, dass sich die USA immer noch im kalten Krieg befinden, die Spannungen mit der UdSSR extrem hoch sind und jede Ausnahmesituation direkt zum Ausbruch des 3. Weltkrieges führen könnte.

Zu Musik von Run DMC wird dann gleich zu Beginn auch gezeigt, dass die Amerikaner die Raumstation Skylab noch in Nutzung haben und mittlerweile auch über einige Space Shuttles verfügen.

Es geht dann ein Jahr zurück ins Jahr 1983 und die nun deutlich größer gewordene Raumstation Jamestown wird gezeigt. Kommandantin ist erneut Ellen Wilson, die nach zwanzig Tagen Dunkelheit kurz vor ihrer Rückkehr zur Erde alleine in der Station zurückbleibt, während die fast 20 anderen Stationsmitglieder – darunter mittlerweile auch ein Niederländer und ein Kanadier – raus an den Rand des Shackleton-Kraters gefahren sind, um den spektakulären Sonnenaufgang zu erleben.

Während sie die ersten Sonnenstrahlen nach 20 Tagen absoluter Dunkelheit genießen, singen sie alle gemeinsam ihre Hymne Every little thing gonna be alright von Bob Marley. Aber sie können ihre Hymne nicht zu Ende singen, denn die Sonne hat einen noch nie dagewesenen Sonnensturm ausgestoßen. Ihnen bleiben weniger als 30 Minuten, um sich in der Mondstation Jamestown in den Strahlungsshelter zu begeben oder aber sich tief in Lava-Höllen zu retten.

Damit bekommt die Story der zweiten Staffel zunächst eine Richtung, die die Verletzlichkeit der Menschheit – egal ob Russe oder Amerikaner – aufzeigt. Die Spannung der Story steigt, zeigt dann aber auch, dass selbst solche Situationen den kalten Krieg rasend schnell zu einem heißen machen können...


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Mein Fazit

Die zweite Staffel kommt in ihrem Storyverlauf mit vielen positiven, wie auch negativen Entwicklungen daher, die in den sechs Jahren zwischen der ersten und zweiten Staffel geschehen sind. Viele dieser Entwicklungen hätte ich am Ende der ersten Staffel so im Leben nicht vorhergesehen. Dies betrifft vor allem die Karrierepfade vieler Hauptfiguren und diese Entwicklungen stellen häufig echte Überraschungen dar.

Dabei werden neue Figuren gekonnt eingeführt. Diese neu eingeführten Charaktere befruchten die Fortentwicklung der erzählten und weiterhin alternativ gestalteten Geschichte durchaus positiv und bringen deutlich mehr Zwischenmenschlichkeit in die Fortsetzung. Für mich durchaus ein Pluspunkt der zweiten Staffel!

Gleichzeitig geht dieses Hinzufügen von mehr Zwischenmenschlichkeit in die Storyline der Serie damit einher, dass der Anteil der auf der Erde erzählten Geschichte deutlich an Überhang gewinnt und es weniger Raumfahrt- bzw. Mondszenen gibt. Etwas, das ich wirklich vermisst habe, weil es für mich einen Großteil der Faszination der ersten Staffel ausgemacht hat. Unterm Strich aber ein durchaus verschmerzbarer Nachteil.

Die zweite Staffel versucht auch immer wieder zu zeigen, dass selbst wenn sich die Politik und damit das Militär im fast schon eskalierenden kalten Krieg befinden, einzelne Menschen beider Konfliktparteien sich durchaus gut verstehen und gemeinsam Erfolge feiern können. Eine wie ich finde tolle Botschaft.

Nachdem die zweite Staffel in den ersten sechs Folgen durch Aufbau der Grundhandlung den Weg für das Staffelfinale bereitet hat, geht es in den letzten vier Folgen der zweiten Staffel einfach nur unheimlich interessant und spannend zu. Eigentlich wollte ich mir die letzten zwei Folgen auf zwei Abende verteilt angucken. Ich mache es kurz: Das ging nicht! Mission impossible! Ich musste einfach wissen, wie es zu Ende oder besser gesagt weiter geht.

Unglaublich interessant ist auch in der zweiten Staffel wieder, wie tatsächliche Geschehnisse der Weltgeschichte alternativ in die Storyline eingebaut und verwendet werden. Und natürlich gibt es wieder coole Aufnahmen aus dem Weltraum und vom Mond.

Von mir daher zwar keinen so euphorischen Daumen hoch und damit keine so uneingeschränkte Empfehlung, wie bei der ersten Staffel. Aber die zweite Staffel ist immer noch sehr gut, verfügt aus mehrerlei Hinsicht über einige Wow-Effekte und bekommt damit trotzdem eine Empfehlung von mir.

Ich bin gespannt, wie es dann in der bereits beauftragten dritten Staffel weitergeht. Werden anscheinend vorliegende persönliche Schwächen einzelner Charaktere in der dritten Staffel ausgenutzt?

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Der Cliffhanger der zweiten Staffel lässt jedenfalls eine klare Richtung erkennen. Der mit Nirvana-Musik untermalte, bildliche Flug vom Mond zum Mars, der mit den Füßen eines Astronauten oder Kosmonauten auf dem Mars im Jahr 1995 endet, lässt wohl keine Zweifel offen, dass die Menschheit in der dritten Staffel auf dem Mars landet.

Aber werden es Amerikaner oder Russen sein? Oder gibt es eine große Überraschung und die Menschheit bündelt ihre Ressourcen und ihr Know-How und der Flug erfolgt gemeinsam? Im nächsten Winter zum Start der dritten Staffel werden wir es dann erfahren...

Habt ihr die Serie auch schon gesehen? Teilt ihr meine Einschätzung? Wie immer würde ich mich über eure Meinung zur zweiten Staffel der Serie oder euer Feedback zu diesem Post sehr freuen.


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