40 Jahre Depeche Mode

Montag, 25. November 2019
Serie Kino S1 • E30
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Lesedauer: 4 Minuten

Seid ihr richtiger Fan von irgendeiner Band? Bei mir sind das zwei Bands. Da wären einerseits Die Waltons, denen ich seit 1990 folge und jedes Jahr wieder zum traditionellen Christmas Rodeo im Lübecker Rider's Club gehe. Auf der anderen Seite ist Depeche Mode.

Depeche Mode hörte ich zunächst unfreiwillig, weil mein Bruder, ebenfalls Fan der Band, zuhause häufig Depeche Mode hörte. Und klar, wenn man einen großen Bruder hat, zu dem man wie ein Vorbild aufschaut, dann beeinflusst dieser einen natürlich und ich hörte auch viel Depeche Mode.

So richtig begeistert bin ich von Dave, Martin und Fletch aber erst seit 1988 und das nun schon seit 31 Jahren! Warum?

Nun, mein Bruder machte mir eines meiner besten Weihnachtsgeschenke, die ich in meinem Leben je bekommen habe. Er schenkte mir, dem fast dreizehn Jahre alten kleinen Bruder, nicht nur ein Wochenende beim großen Bruder in Kiel, sondern auch eine Karte für das Depeche Mode Konzert der Music for the masses Tour in der Ostseehalle an dem Wochenende.

Ich war hin und weg! Was für ein unglaublich prägendes Erlebnis, das später nur durch ein Depeche Mode Konzert in der Berliner Waldbühne übertroffen wurde.

An meinem letzten Tag in Hồ-Chí-Minh-City sah ich auf YouTube durch Zufall eine Werbung mit Depeche Mode Platten. Ausnahmsweise schaute ich die mal zu Ende und so erfuhr ich von dem Konzertfilm namens Spirits in the forest.

Der sollte aber weltweit nur an zwei Tagen in den Kinos laufen, am 21. und 24. November diesen Jahres. Dabei ist der 21. November 2019 ein ganz besonderer Termin in der Depeche Mode Geschichte, der 40. Geburtstag der Band! Also schaute ich noch am Flughafen in Hồ-Chí-Minh-City, wo in meiner Nähe der Film gezeigt würde und wo es noch Tickets gibt.

Präferenz #1 war das Astor. Die hatten aber noch oder schon keine Tickets (mehr). Letztlich hatte der Filmpalast noch Tickets für gute Plätze frei und so störte ich Biene in ihrer Mittagspause. Hey Biene, hast du Bock, dir einen Depeche Mode Konzertfilm von der letzten Tour anzuschauen?

Ich bekam eine ziemlich klare Antwort und bestellte zwei Premium-Plätze für uns. Gestern Abend holte ich Biene dann ab und wir machten uns voller Vorfreude auf den Weg in den Lüneburger Filmpalast.

Dank der Online-Tickets konnten wir erst 10 Minuten vor Filmstart anreisen und direkt in den Kinosaal durchmarschieren. Kein Schlangestehen oder anderweitiges Warten mehr...

Der Film vom legendären Anton Corbijn beginnt mit der Vorstellung der unbekannten Protagisten, denn es geht nicht primär um Depeche Mode, sondern darum, wie Depeche Mode mit der Musik das Leben von Menschen geprägt hat.

Da ist zum Beispiel eine unglaublich starke 22 Jahre junge Frau aus der Mongolei, die quasi mit der Musik von Depeche Mode groß geworden ist.

Dann ist da eine Französin, die im Alter von 25 Jahren einen schweren Verkehrsunfall hatte und sich nach einem mehrtägigen Koma an nichts mehr aus Ihrem bisherigen Leben erinnern konnte, bis auf ein Lied von Depeche Mode, das sie im Radio wiedererkannte.

Dann ist da ein Kolumbianer, der nach seiner Trennung von der Ehefrau den Kontakt zu seinen beiden Kindern über die Musik von Depeche Mode hält.

Auch drei weitere, für mich aber eher uninteressante Protagonisten werden vorgestellt.

Und so erfährt man immer ein bisschen was aus dem Leben der Protagonisten und was sie mit der Band verbindet. Das Ganze dann gemischt mit den entsprechend passenden Titeln der Band und dabei handelt es sich dann um live-Mitschnitte vom Abschlusskonzert der Global Spirits Tour 2018 in der Berliner Waldbühne.

Der Film begeisterte mich nicht nur mit den atemberaubenden Bildern von der Berliner Waldbühne, wie beispielsweise von dem von mir ja auch schon live gesehenen Winken von 22.290 Devotees bei Never lebt me down again.

Er begeisterte mich vor allem aufgrund der bewegenden und mich in einem Fall sogar ganz besonders berührenden Geschichten der Protagonisten!

Und es gab sogar noch ein Bonbon für mich oben drauf, denn ich erfuhr in dem Film, wie Vince Clark, ein Gründungsmitglied und damaliger Kopf von Depeche Mode, auf David Gahan aufmerksam wurde. Wie ich das erfuhr?

Nun, Depeche Mode spielte in Berlin in Gedenken an den verstorbenen David Bowie dessen Song Heroes, denn ohne diesen gäbe es DM in der uns bekannten Besetzung und sehr wahrscheinlich auch mit dem Erfolg nicht.

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Aber es gab direkt nach dem Ende des Films auch eine negative Empfindung zum Film. Es kam uns und auch einigen anderen Zuschauern vor wie nicht mal 60 Minuten Filmlänge. Dabei waren es fast 90 Minuten!

Von mir also für alle Depeche Mode Fans eine 5-Sterne-Bewertung. Allen Anderen rate ich, zuhause zu bleiben! Eigentlich rate ich das bei den unverschämten Kinopreisen auch allen DM-Fans. Wir haben jetzt 16,50€ pro Karte bezahlt und das in Lüneburg! Wenn man zuhause eine gute Soundanlage hat, kann man den in ein paar Wochen sicherlich günstiger im Stream schauen! Und im Kino ist die Chance nach gestern ja eh durch...

Aber ein Gutes hatte die kurze Spieldauer ja auch. Wir konnten noch rechtzeitig zum Spielbeginn meiner New England Patriots gegen die Dallas Cowboys vor der Glotze sitzen. Dazu aber innerhalb der nächsten Tage mehr...
Kommentar der Redaktion:

Wer Interesse an der kompletten Show der Global Spirit Tour 2018 in der Waldbühne in Berlin hat, kann sich diese (noch) bei YouTube anschauen. Prädikat lohnenswert!

Und wer sich den Film kostenlos anschauen möchte, kann dies nun auch auf YouTube tun.


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