Roadtrip durch Andalusien

Donnerstag, 02. Mai 2024
Serie Spanien S1 • E1
Google Maps Escheburg
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Lesedauer: 63 Minuten

Andalusien, eine der beliebtesten Regionen als Reiseziele vieler Touristen in Spanien. Diese autonome Gemeinschaft von acht Provinzen mit etwa 8,4 Millionen Einwohnern zieht jährlich etwa 30 Millionen Touristen an und das nicht nur wegen seines milden, mediterranen Klimas.

Gründe sind sicherlich auch die durch die Reconquista hervorgerufene reiche Mischung aus Kulturen, die Landschaft, die kulinarischen Genüsse, die Sonnengarantie oder der regional garantierte, stetige Wind. Hang loose!

In diesem Beitrag möchte ich dich an meinem Roadtrip durch Andalusien teilhaben lassen und dir eine Reise nicht nur schmackhaft machen, sondern vielleicht auch ein paar wertvolle Tipps und Hinweise aus meiner gemachten Erfahrung mit dir teilen.


Hinweis
Wichtiger Hinweis

Zu allen meinen Tipps möchte ich den Hinweis geben, dass ich für genannte Preise keine Gewähr übernehme. Ebenso möchte ich darauf hinweisen, dass du dich bei jedem Tipp selbst davon überzeugen solltest, ob dieser Tipp für dich und ggf. Mitreisende unter gesundheitlichen und alterstechnischen Gesichtspunkten geeignet ist.


Stationen meines Roadtrips

Die Stationen sind hier in chronologischer Reihenfolge von mir aufgeführt. Wenn du dich nur für bestimmte Teile der Rundreise durch Andalusien interessierst, ist der entsprechende Abschnitt verlinkt und ermöglicht dir den direkten Sprung dorthin. Alternativ kannst du dir auch in meiner Google Maps-Karte einen Eindruck des Roadtrips verschaffen.


Anreise nach Málaga

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Nach einigen Wochen intensiven Studiums von Reiseberichten anderer Rundreisender, der Recherche der lokalen Tourismusinformationen und dem Aufstellen eines Reiseplanes erfolgte meine Anreise aus Hamburg direkt mit Eurowings nach Málaga.

Der etwa 3-stündige Flug inkludiert weder Essen noch Trinken. Die Sitze sind in der Economy Class von Eurowings für mein Empfinden extrem eng gestuhlt. Bei einer Körpergröße von 188 Zentimetern war mir ein halbwegs bequemes Sitzen nur möglich, in dem ich meine Knie in die Armlehnenaussparungen des Vordersitzes klemmte. Selbst bei nur drei Stunden Flugzeit schon extrem unbequem und das auch ohne das mein Sitzvordermann seine Rückenlehne nach hinten klappte!

Tipp
Tipp für große Passagiere

Bequemer ist da ein Upgrade für 10,00 Euro in den vorderen Bereich des Fliegers. Dort hatte ich ausreichend Platz und empfand den Flug als angenehm.

Zusätzlich hat man bei der Flugroute auch mit extremen Passagieren zu tun. Einerseits sehr viele wohlhabende, aber auch nicht mehr sonderlich fitte Rentner. So zog sich das Boarding bei Hin- und Rückflug extrem hin, weil die Herrschaften das Handgepäck nicht mehr alleine in die Overhead Compartments bekam oder man sich ja vor dem Platznehmen auch erst mit allen anderen Rentner im Sitzbereich bekannt machen musste oder man schlichtweg auf den eigenen Beinen kaum noch zum Platz kam. Mir ein Schleier, wie das in einem Emergency Deboarding funktionieren soll…

Schlimmer war aber noch, dass es sowohl auf dem Hin- als auch auf dem Rückflug extrem nach Urin und immer wieder auch nach Fäkalien roch, weil die Herrschaften offensichtlich nicht mehr alles bei sich behalten konnten bzw. schnell genug zur Bordtoilette kamen. Ekelhaft!

Andererseits hatte ich aber auch noch nie so viel Babys auf Flügen mit an Bord. Und ja, die schreien natürlich, um ihre Bedürfnisse Kund zu tun. Mit zunehmendem Stresslevel der Eltern bzw. alleinreisenden Mütter nahm der Lärm extrem zu. Ein Glück, wer Noise Cancelation Kopfhörer nutzen kann. Mir blieb aber generell die Frage Kopf: Muss man mit Babys schon Flugreisen unternehmen?

In Málaga ist das Airport-Gebäude zwar extrem groß und voller Menschen. Aber wenn man erstmal aus dem Gate-Bereich heraus ist, ist alles deutlich entspannter und weniger überfüllt.

Hinweis
Vorsicht mit den ersten Runden im Straßenverkehr

Die Spanier fahren zum Teil sehr temperamentvoll. Mehrspurige Kreisel gehören jetzt auch nicht zum Erfahrungsschatz eines deutschen Autofahrers und vor allem sind in den Ballungszentren die Tempolimits häufig absolut nicht auf Rush Hour-Bedingungen angepasst, wo es an Abfahrten bei einer dreispurigen Autobahn auch schon mal völlig unerwartet zum absoluten Stillstand auf den beiden rechten Spuren kommen kann. Also Obacht!

So ist auch der unterirdische Weg zu den Mietwagenstationen im Flughafen ein gutes Stück Fußweg, die Übernahme des Fahrzeuges dann aber sehr bequem und einfach.

Hinweis
Mietwagenanbieter Firefly / Hertz

Ich rate dringend von der Buchung eines Mietwagens bei Firefly / Hertz ab! Wenn du dir von meinen Gründen einen Eindruck machen willst, dann empfehle ich dir meinen Beitrag Schockierende Erfahrungen mit Firefly / Hertz.


Nerja

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Mein erster Zwischenhalt auf dem Weg zur ersten Übernachtung war Nerja. Der Ort ist primär für zwei Sehenswürdigkeiten bekannt. Da wären einerseits die sehr sehenswerten Tropfsteinhöhlen in deren Nähe sich auch das aus meiner Sicht wenig sehenswerte Aquädukt El Aguila befindet.

Andererseits gibt es noch den Balcón de Europa am alten Stadtzentrum von Nerja, den ich gerade am Anfang des Roadtrips als eine sehr angenehme Einführung in den Trubel und die vielen, kommenden Erlebnisse empfand. Es handelt sich dabei um einen Felsvorsprung, der fast ganztägig herrlich besonnt ist und beidseitig über kleine Badebuchten verfügt.

Tipp
Parken in Nerja

Ein zwar kostenpflichtiger aber vergleichsweise günstiger Parkplatz ist nur fünf Gehminuten vom Balcón de Europa entfernt und bequem zu nutzen.

Von dem auf dem Felsvorsprung befindlichen Platz hat man nicht nur eine tollen Aussicht auf die nördlich und südlich gelegene Mittelmeerküste. Dort sammeln sich natürlich auch Touristen und deshalb spielen dort meistens auch Gitarrenkünstler und singen dazu. Eine einfach sehr entspannte Urlaubserfahrung, die man sich angesichts der vielen Sitzmöglichkeiten auch noch mit exzellentem Eis versüßen kann.


Granada

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Nach ein zwei Stunden des entspannten Ankommens fuhr ich weiter zu meinem ersten Übernachtungsziel Granada. Diese allseits bekannte Stadt ist trotz seiner 233.000 Einwohner wirklich faszinierend und bekannt für seine reiche Geschichte und atemberaubende Landschaften. Es lohnt sich hier auch ein mehrtägiger Aufenthalt. So verbrachte ich hier zweieinhalb Tage.

Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit und Ziel von fast jedem Andalusien-Touristen ist die Alhambra. Eine absolut beeindruckende maurische Festung und Palastanlage, die absolut zu Recht das bekannteste Wahrzeichen der Stadt ist.

Aber auch die Kathedrale von Granada, mit ihrer imposanten Fassade, ist ein architektonisches Juwel und genauso sehenswert, wie andere, als Monumente bezeichnete alte Gebäude aus der Geschichte der Stadt.

Ein absolutes Muss für jeden Granada-Besucher ist auch der Mirador de San Nicolás, der einen der besten Ausblicke auf die Alhambra bietet. Auch die Sierra Nevada, deren Skigebiete im Frühjahr durchaus noch die Möglichkeit zum Skifahren und Snowboarden bieten, ist von dort aus besonders schön zu sehen.

Tipp
Tipp für abends

Wenn dir erste Reihe und Sitzen wichtig ist, solltest du abends den Mirador de San Nicolás auf jeden Fall mindestens eine Stunde vor Sonnenuntergang aufsuchen!

Absolut empfehlenswert ist auch der Besuch einer Flamenco Show. Ich war beispielsweise Gast im Tablao Jardines de Zoraya und habe eine Stunde voller Temperament und Hingabe erleben dürfen. Aber, auf jeden Fall im Vorwege im Internet buchen und wenn du nah am Geschehen sein willst auch ruhig schon zwei Wochen im Voraus buchen.

Und falls du nach all den alten Bauwerken nach einem Alternativprogramm suchst, bietet das nahe Umland von Granada etwas. Denn nahe Monachil kannst du eine spektakuläre Wanderung in den Felsschluchten von Los Cahorros mit teils waghalsigen Hängebrücken und sehr schmalen Wanderwegen entlang des Baches Monachil unternehmen.

Da eine vollständige Darstellung Granadas den Rahmen dieses Beitrags völlig sprengen würde, möchte ich dich hier auf meinen expliziten Beitrag zu Granada, den ich hier asap verlinken werde, verweisen.


Das Alpujarras - Pampaneira, Capileira und Trevélez

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Nach der Erkundung Granadas und der Wanderung durch die Felsschluchten von Los Cahorros ging es für mich weiter in die Berge, genauer gesagt ins Alpujarras.

Das ist die südliche, sonnenzugewandte Seite der Sierra Nevada, die sich vom Meer bis auf etwa 1.400 Meter Höhe erstreckt. Sie war der letzte Zufluchtsort der Mauren und an ihren steilen Hängen kleben noch heute zahlreiche, unter Denkmalsschutz stehenden weiße Dörfer.

Zu den bekanntesten weißen Dörfern hier zählen Pampaneira, Capileira und Trevélez. Gerade Trevélez ist dabei für seinen in der Höhenluft getrockneten, exzellenten und auf der Zunge zartschmelzenden Serranoschinken bekannt.

Tipp
Ausflugtipps

Da die kurvenreiche An- und Abfahrt auf doch recht engen und steilen Straßen wirklich anstrengend ist, empfehle ich dir absolut eine ausführliche Pause in mindestens einem der Dörfer.
  • Probiere die regionstypische Plato Alpujarrana mit Blutwurst, Chorizo, Spiegelei und Bratkartoffeln.
  • Schaue in einer der Bäckereien vorbei und probier deren hervorragendes Brot, das noch ganz traditionell im Holztrog hergestellt und im Steinofen gebacken wird.
  • Besuche eine der Jamones in Trevélez und lass dich dabei nicht nur in die Produktionsweise sondern auch den Genuss dieses außergewöhnlich zartschmelzenden Schinkens einführen.

In der Region wachsen Obst-, Mandel- und Nussbäume im Überfluss. Bekannt ist das Alpujarras auch für seine Handwerkskunst. So werden hier Teppiche noch handgewebt und auch Körbe geflochten. Auch Töpferwaren werden hier hergestellt.


Almería

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Nach der kurvenreichen Fahrt durch das Alpujarras ging es für mich noch zu einem kurzen Abstecher an den Playa de los Bajos, einem eigentlich sehr schönen, palmengesäumten Strand, an dessen meerabgewandter Seite man sogar mit dem Auto fahren darf.

Nach einer gut einstündigen Pause am sonnigen Strand ging es dann weiter zu meiner Residenz für die nächsten zwei Nächte, die Küstenstadt Almería.

Diese ist trotz seiner 195.000 Einwohner eine meinem Empfinden nach tolle Stadt, die Besucher mit ihrer Vielfalt und ihrem Charme verzaubert und durchaus mehrere Tage als Basis auch für die Erkundung der Umgebung dienen kann.

Bei der Anfahrt hätte ich das allerdings nicht erwartet, denn auf dem Weg aus den Alpujarras kommend fährt man durch das schockierende, dreckige und knapp 250 Quadratkilometer große, westlich von Alméria gelegene Gewächshausgebiet. Und auch bei der Anreise aus nordöstlicher Richtung bleibt dir ein solcher Anblick leider nicht erspart. Lass dich davon aber nicht abschrecken!

Alméria wird dich trotzdem begeistern können. Als Gründe sind hier sicherlich die historischen Bauten, wie die maurische Festung Alcazaba zu nennen, die einen beeindruckenden Blick auf das Mittelmeer bietet. Aber auch die im gotischen Stil errichtete Kathedrale, die Altstadt oder ein sehr kleiner, historischer Teil des Hafens sorgen für diesen Eindruck.

Tipp
Kurztipps

  • Mache eine Führung im Refugio de la Guerra Civil, dem unterirdischen System betonierter Luftschutzbunker aus dem Spanischen Bürgerkrieg. Tickets für 3,00 Euro sollte man einige Tage vor dem Besuch im Buchungsportal des Museums buchen!
  • Besuche den Mercado Central mit seiner tollen Darbietung von Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch durch die örtlichen Händler und genieß ggf. leckeres, verhältnismäßig günstiges Essen

Fast unschlagbar sind für mich aber die Strände von Almería, die auch nach Meinung der meisten Besucher zu den schönsten Spaniens gehören. Eine tolle, surfbare Welle, die mich bereuen ließ, kein Bodyboard dabei gehabt zu haben. Und all das keine 50 Meter von meiner Wohnung entfernt...


Cabo de Gata

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Nach einem ersten tollen Abend und einer überraschend ruhigen Nacht ging es für mich dann zu einem Tagesausflug ins Cabo de Gata. Dabei handelt es sich um einen atemberaubenden Küstenpark östlich von Almería.

Er ist bekannt für seine spektakulären Landschaften, einsamen Buchten, kristallklares Wasser und wilde Vegetation. Er zieht leider aber auch Heerscharen von Van Life Peoplen an. Ein Phänomen, das mich auf dem gesamten Roadtrip begleitete.

Entlang der Küste finden sich unzählige versteckte Buchten und Strände, wie der Playa de Mónsul, der Playa de los Genoveses oder der Playa Los Escullos. Richtig in Szene gesetzt allesamt Instagram-würdig!

Das Cabo de Gata ist ideal für ruhige Tage am Meer. Das Naturschutzgebiet beheimatet eine reiche Artenvielfalt, darunter seltene Vögel und Meeresschildkröten.

Wanderwege entlang der Küste und durch das hügelige Hinterland bieten atemberaubende Ausblicke und die Möglichkeit, die einzigartige Natur der Region zu erkunden.

Neben seiner natürlichen Schönheit beherbergt das Cabo de Gata auch historische Sehenswürdigkeiten wie den Leuchtturm von Cabo de Gata und das Castillo de San Felipe. Und es gibt mit den Minas de Rodalquilar auch eine alte Bergbaumine zu besichtigen.

Tipp
Möchtest du Flamingos in freier Wildbahn sehen?

Wenn du wilde Flamingos sehen möchtest, dann hast du in Andalusien gleich an mehreren Orten die Chance. Auf dem Weg zum Leuchtturm vom Cabo de Gata ist Las Salinas de Cabo de Gata einer dieser Orte.

Und mittendrin in diesem Naturschutzgebiet liegt auch der kleine Badeort San José, der mit seinem schönen Sandstrand und der angrenzenden Infrastruktur durchaus einen Besuch Wert sein kann. Generell kann man im Küstenpark von Cabo de Gata problemlos einen ganzen Urlaubstag verbringen, ohne alles gesehen zu haben.


Tabernas Wüste

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Nach einem weiteren schönen Abend in Almería ging es für mich weiter in die Tabernas-Wüste. Diese nördlich von Almería gelegene, einzigartige Landschaft, gilt als die einzige Wüstenregion Europas.

Bekannt für ihre trockenen und kargen Landschaften, ihre bizarren Felsformationen und ihre warmen Temperaturen, diente die Tabernas-Wüste als Kulisse für zahlreiche Filmproduktionen, insbesondere für unzählige Italowestern.

Wenn du die Weite der Wüste so richtig überblicken möchtest, dann fahre zum Aussichtspunkt Mirador Desierto de Tabernas. Aber stell dich auf eine längere Wanderung ein, denn das Auto solltest du frühzeitig abstellen, bevor der Weg zu schlecht und eng wird!

Heute ist die Wüste ein beliebtes Touristenziel, das Besucher mit ihrer einzigartigen Atmosphäre und ihrem faszinierenden Landschaftsbild anlockt. Neben der Erkundung der Wüstenlandschaft bieten sich auch zahlreiche Western-Themenparks oder andere verlassene Filmkulissen für einen interessanten Besuch an.

Tipp
Möchtest du Westernatmosphäre hautnah erleben?

Wenn du Westernatmosphäre hautnah erleben und dir die eine oder andere Kulisse von berühmten Italowestern anschauen möchtest, dann solltest du deine Eintrittstickets selbst in der Nebensaison frühzeitig über die Internetpräsenz des Themenparks buchen oder aber zur Öffnungszeit vor Ort sein.

Leider hat aktuell nur noch ein Park eine Onlinebuchungsfunktion. Das kann sich zur Hauptsaison aber ändern, deshalb unten auch der aktuell inaktive Link.

So kannst du zur berühmten Oase von Lawrence von Arabien wandern oder dir in den Westernthemenparks Oasys MiniHollywood (For a new Dollars more, The good, the bad and the ugly), Fort Bravo Texas Hollywood (Spiel mir das Lied vom Tod) oder Western Sergio Leone (Spiel mir das Lied vom Tod) die Kulissen aus diversen Italowestern anschauen. Die Parks bieten auch teils sehenswerte Shows mit Schauspielern an. Hast du schon mal in einem Saloon gesessen und eine Cancan-Show gesehen?


Guadix

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Nach meinem Westernabenteur in der eizigen Wüste Europas machte ich mich weiter auf den Weg zu meiner nächsten Unterkunft in Guadix.

Das aber nicht ohne noch einen kleinen Abstecher zum Castillo de La Calahorra und zum in der Nähe befindlichen Aussichtspunkt Mirador del Marquesado zu machen.

Von dort aus hat man mit der Sierra Nevada im Hintergrund nämlich eine beeindruckende Aussicht auf die Hochebene vor sich hat. Aufgrund der Höhe sollte man sich allerdings warm anziehen. So hatte ich Ende Februar -4°C und stand bei Schneefall im Schnee.

Guadix selbst ist eine historische Stadt, die für ihre faszinierende Höhlenarchitektur und ihre reiche Geschichte bekannt ist. Die Stadt liegt am Fuße der Sierra Nevada und ist eine der ältesten Siedlungen Spaniens, die eine lange Geschichte bis zur Zeit der maurischen Herrschaft zurückverfolgen kann.

Das markanteste Merkmal von Guadix sind zweifellos seine Höhlenwohnungen, die in die weichen Felsformationen der Umgebung gegraben sind und einen einzigartigen und faszinierenden Anblick bieten. Einige dieser Höhlen dienen immer noch als Wohnungen, während andere zu Hotels, Restaurants und Geschäften umgebaut wurden.

Tipp
Mitten drin, statt nur dabei?

Wenn du mal einen richtig atemberaubenden oder cineastischen Ausblick auf all die Höhlenwohnungen haben möchtest, dann komm auf das Dach der Höhlenwohnung, in der ich übernachten durfte. Da ist nämlich der offizielle Aussichtspunkt Mirador Padre Poveda, der nicht nur einen Besuch Wert ist, sondern dir auch noch einen Regiestuhl zum Genießen bietet.

Neben den Höhlen bietet Guadix auch eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, darunter die imposante Kathedrale von Guadix, die aus dem 16. Jahrhundert stammt und eine beeindruckende Mischung aus gotischer und Renaissance-Architektur darstellt.

Weitere bemerkenswerte Orte sind das Alcazaba, eine maurische Festung und die Plaza de la Constitución, ein malerischer Platz im Herzen der Stadt.

Nur wenige Kilometer entfernt ist auch der Stausee Embalse de Francisco Abellán. Dort kann man sich anhand des Wasserstandes beispielsweise einen guten Eindruck darüber machen, wie es um die Wasserversorgung in Andalusien gestellt ist. Aber auch die Anfahrt dorthin ist die Fahrt schon Wert!


Jaén

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Nach einer sehr ruhigen aber auch etwas kühlen Nacht in meiner Höhlenwohnung ging es für mich auf zur nächsten Unterkunft in Córdoba. Auf dem Weg dorthin machte ich zunächst einen Stop in Jaén.

Jaén ist ebenfalls eine historische Stadt in Andalusien und besticht durch ihre reiche Geschichte, beeindruckende Architektur und traditionelle Olivenölproduktion.

Die Stadt, deren Geschichte bis in die Antike zurückreicht, war ein bedeutender Standort während der maurischen Herrschaft und spielte auch während der Reconquista eine wichtige Rolle.

Die imposante Kathedrale von Jaén, die schön gelegene Basílica de San Ildefonso, die arabischen Bäder und das Castillo de Santa Catalina sind nur einige der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Tipp
Prozession Semana Santa

Solltest du zu Ostern in Jaén sein, dann informiere dich in jedem Falle über die Prozession Semana Santa. Diese findet an Ostern zwar in jeder größeren Stadt in Spanien statt, soll in Jaén aber besonders eindrucksvoll sein.

Und selbst wenn du ein paar Wochen vor Ostern dort bist, halt die Augen auf, denn die Costaleros und die Costaleras üben die Prozession an Sonntagen vor Ostern mit dem noch nicht geschmückten, schweren, eisernen Gestell. Allein das zu beobachten, ist schon sehr interessant.

Jaén ist auch bekannt als die Welthauptstadt des Olivenöls und bietet eine entweder als reizvoll oder aber als eintönig wahrgenommene Landschaft, die absolut von den schier endlosen Olivenhainen geprägt ist.

Tipp
Parktipp

Ich habe in dem Parkhaus Alameda Centro direkt am Plaza de Toros de Jaén sehr zentrumsnah und günstig parken können. Die Anfahrt ist einfach und die Parkplätze recht großzügig für spanische Verhältnisse. Der Preis war auch verhältnismäßig günstig.

Mach beim Schlendern durch die breiten Fußgängerzonen doch mal einen Halt in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés, um die lokale Küche zu genießen, die von hochwertigem Olivenöl und traditionellen, andalusischen Gerichten geprägt ist.


Úbeda

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Einen weiteren Halt auf meinem Weg nach Córdoba legte ich in Úbeda ein. Úbeda ist eine weitere historische Stadt in Andalusien und ist über ihre reiche Geschichte hinweg bekannt für ihre beeindruckende Renaissance-Architektur und ihren Charme.

Die Stadt, deren Geschichte bis in die Römerzeit zurückreicht, erlebte im 16. Jahrhundert eine Blütezeit unter der Herrschaft der Herzöge von Medinaceli.

Heute ist Úbeda für seinen gut erhaltenen Renaissance-Stil bekannt, der zum UNESCO-Welterbe gehört.

Der Plaza Vázquez de Molina ist das Herzstück der Stadt und umgeben von prächtigen Gebäuden, Palästen und der Kapelle del Salvador. Aber auch die Basílica de Santa María de los Reales Alcázares oder die Sinagoga del Agua sind durchaus einen Besuch wert.

Tipp
Parktipp

Kostenlos parken kannst du am Parque de la Redonda de Miradores. Vom Rand des Parkplatzes aus hat man auch einen kolossalen, weil erhöhten Blick auf die Hochebene und die unzähligen Olivenbaumhaine.

Neben der Architektur und Geschichte bietet Úbeda eine lebendige Kulturszene und Kunsthandwerk, sowie eine vielfältige Gastronomie mit leckeren lokalen Spezialitäten.


Córdoba

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Nach einem anstrengenden Tag mit vielen Zwischenstopps und noch mehr Kilometern durch nicht enden wollende Olivenbaumhaine kam ich endlich in Córdoba an.

Und weil meine Wohnung nur knapp 70 Meter von der Mezquita entfernt lag, durfte ich sogar in die streng abgeriegelte Zentrumszone einfahren. Komisches Gefühl...

Die 326.000 Einwohner zählende Stadt Córdoba ist vielen Fußballfans in Deutschland und Österreich sicherlich bekannt.

Aber auch ohne Fußball zieht die Stadt Besucher aus aller Welt an und beeindruckt mit ihrer reichen Geschichte, beeindruckenden Architektur und kulturellen Vielfalt.

Die Stadt war einst die Hauptstadt des maurischen Spaniens und eine der wichtigsten Städte Europas.

Ein herausragendes Wahrzeichen ist die Mezquita-Catedral de Córdoba, eine einzigartige Moschee-Kathedrale, die für ihre beeindruckenden Säulenreihen und Bögen bekannt ist. Es gibt aber noch zahlreiche weitere beeindruckende Bauten, Feste und Unternehmungen in Córdoba.

In Córdoba besuchte ich mit dem Hammam al Ándalus auch eines der alten, maurischen Bäder und verbrachte dort zwei absolut entspannende Stunden in unterschiedlichen warmen Becken und unvergleichlicher Architektur. Da war die 15-minütige Rückenmassage nur ein i-Tüpfelchen...

Da eine Darstellung all dieser Sehenswürdigkeiten aber den Rahmen dieses Beitrags völlig sprengen würde, möchte ich dich auf meinen expliziten Beitrag zu Córdoba, den ich hier asap verlinken werde, verweisen.


Medina Azahara

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Nach zwei Nächten in Córdoba ging es für mich morgens weiter nach Sevilla. Das aber nicht ohne noch an der Medina Azahara einen ausführlichen Halt zu machen.

Die Medina Azahara, auch bekannt als die glänzende Stadt, ist eine archäologische Stätte und nur wenige Fahrminuten von Córdoba entfernt. Sie steht auf der Liste des UNESCO-Welterbes.

Sie wurde im 10. Jahrhundert unter der Herrschaft des Kalifats von Córdoba erbaut und diente als prächtige königliche Residenzstadt.

Die Medina Azahara war ein Symbol für die Macht und den Reichtum des Kalifats und umfasste königliche Paläste, Verwaltungsgebäude, Moscheen und Gärten.

Obwohl sie nur etwa 80 Jahre lang bewohnt war, ist die Medina Azahara ein beeindruckendes Beispiel für die maurische Architektur und die Kultur des Mittelalters in Spanien.

Tipp
Hinweis

Parke in jedem Falle direkt am Museum. Fahr gar nicht erst zur Medina durch, denn selbst wenn du dort einen der wenigen legalen Parkplätze bekommst, kommst du nicht ohne Eintrittskarte rein!

Der Eintritt ist für EU-Bürger zwar kostenlos, dennoch brauchst du unbedingt eine Eintrittskarte und die gibt es ausschließlich am Museum.

Und damit du nicht in einer endlosen Warteschlange für einen Pendelbusplatz (kostenpflichtig, 3,00 € für beide Fahrten) unnötig wertvolle Urlaubszeit verplemperst, komm möglichst frühzeitig und damit vor den Busladungen von Touristen, die auch alle den Pendelbus nehmen müssen.


Sevilla

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Auf dem Weg nach Sevilla hielt ich auch noch am Castillo de Almodóvar del Río, einer alten Burg, die wunderschön auf einer Vulkankegel thront.

Und auch einem Halt am solarthermischen Kraftwerk von Torresol Engery konnte ich nicht widerstehend. Da werden nämlich über Spiegel Sonnenstrahlen in einem Solarturmkraftwerk so gebündelt, dass eine Trägerflüssigkeit auf über 1.000°C erhitzt und dann über Turbinen zur Stromgewinnung genutzt wird.

Ein unglaubliches, lautes Brutzeln war zu hören und krass hell. So hell, dass man es schon aus dem Flieger heraus aus großer Entfernung absolut nicht übersehen konnte.

In Sevilla angekommen, erwartete mich dann direkt an der historischen Stadtmauer die mit Abstand beste Wohnung meiner gesamten Rundreise und das sogar mit sehr vielen kostenlosen Extras. Unglaublich gut!

Sevilla ist die Hauptstadt der Region Andalusien und eine aus meiner Sicht absolut faszinierende Stadt. Sie hat einen einzigartigen Charme und ist absolut einen Besuch Wert, beispielsweise auch als Wochenendtrip.

Die Stadt ist bekannt für ihre beeindruckende gotische Kathedrale, den maurischen Alcázar-Palast, den Plaza de España und die Setas de Sevilla.

Ihre engen Gassen, blühenden Plätze und pulsierenden Tapas-Bars machen Sevilla zu einem unvergesslichen Reiseziel. Eine ausführliche Darstellung würde aber den Rahmen des Beitrags total sprengen und daher möchte ich dich auf meinen expliziten Beitrag zu Sevilla, den ich hier asap verlinken werde, verweisen.


Itálica

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Nach zwei luxoriösen, aufregenden und interessanten Tagen in Sevilla ging es morgens weiter nach Cádiz.

Zwischenstopp Nummer eins war die unweit von Sevilla gelegene antike römische Stadt Itálica. Sie wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. gegründet und war eine wichtige Stadt des Römischen Reiches auf der Iberischen Halbinsel.

Italica war die Geburtsstadt von Kaiser Trajan und dessen Adoptivsohn Hadrian. Die Stadt beherbergt wirklich absolut beeindruckende archäologische Überreste, darunter ein Amphitheater, das eines der größten und besterhaltenen seiner Art ist.

Italica ist ein faszinierendes historisches Reiseziel, das Besucher aufgrund der vielen, gut erhaltenen Überreste in die antike, römische Geschichte eintauchen lässt und auch Heerscharen an Schulklassen zum vor Ort Unterricht anlockt.


El Rocío

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Nächster Zwischenstopp sollte eigentlich El Rocío sein. Auf dem Weg dorthin schaute ich mir dann aber noch spontan das aus drei Solarturmkraftwerken bestehende Kraftwerk von Planta Solar an.

In El Rocío angekommen dann das Eintauchen in eine andere Welt. El Rocío ist ein charmantes Dorf, das nur knapp 15 Kilometer von der Costa de Luz entfernt ist und für seine jährliche Wallfahrt, die Romería de El Rocío, die in der Pfingstwoche stattfindet, berühmt ist. Während dieser Zeit pilgern Tausende von Menschen aus ganz Spanien hierher, um die Jungfrau von El Rocío zu ehren.

Das Dorf besticht durch traditionelle Architektur, weiße Häuser und seine Sandstraßen. Es gibt zwar Autos aber gerade zur Wallfahrt ist das Hauptverkehrsmittel das Pferd bzw. die Pferdekutsche. Dadurch fühlt man sich fast zwangsläufig wie in einem Western, der in Mexiko spielt.

Und dazu völlig unpassend liegt das Dorf am Charcot de la Boca, einem Feuchtgebiet, an dem man auch Flamingos beobachten kann.


Matalascañas

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Für meinen vierten Zwischenstopp auf dem Weg nach Cádiz ging es für mich nach Matalascañas. Das ist ein Küstenort an der Costa de Luz, der als Tor zum Doñana-Nationalpark bekannt ist.

Matalascañas liegt an der Küste des Golfs von Cádiz und ist ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber und Strandurlauber gleichermaßen.

Matalascañas bietet Zugang zum Doñana-Nationalpark, einem der wichtigsten Naturschutzgebiete Europas, das für seine vielfältige Tierwelt und seine einzigartige, von lichten Pinienwäldern geprägte, sandige Landschaft bekannt ist.

Die Stadt selbst bietet eine entspannte Atmosphäre, schöne Strände, Restaurants und Bars, die lokale Küche servieren, sowie eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten wie Wandern, Vogelbeobachtung und Wassersport.


Jerez de la Frontera

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Mein fünfter Zwischenstopp auf dem Weg nach Cádiz war dann die 212.000 Einwohner zählende Stadt Jerez de la Frontera.

Diese ist unter anderem bekannt für ihre legendäre spanische Hofreitschule und trägt daher auch den Titel Ciudad del Caballo (Stadt des Pferdes). Bekannt ist Jerez vielleicht auch aufgrund der nahe gelegenen Formel 1-Rennstrecke, dem Circuit de Jerez.

Die auf mich wesentlich kleiner wirkende Stadt wird den meisten Menschen aber aufgrund einer berühmten Alkohlika bekannt sein. Denn Jerez bildet zusammen mit El Puerto de Santa María und Sanlúcar de Barrameda das sogenannte Sherry-Dreieck. Insofern verwundert es nicht, dass Jerez dann auch eine Vielzahl von Sherry-Bodegas beherbergt, in denen dieser weltberühmte Sherry hergestellt wird.

Diese Bodegas bieten oft absolut lohnenswerte Führungen und Verkostungen an, bei denen Besucher die Gelegenheit haben, nicht nur mehr über den Herstellungsprozess des Sherrys zu erfahren, sondern auch die verschiedenen Sorten zu probieren und so in die Welt des Sherrys einzutauchen.

Tipp
Führungen und Sherrytasting

In Jerez de la Frontera gilt, dass du dich unbedingt frühzeitig über Führungen und Sherrytastings informieren und dann auch frühzeitig buchen solltest.Hier die drei bekanntesten Bodegas in Jerez de la Frontera:

Neben den Sherry-Bodegas bietet Jerez aber auch einige Gebäude mit beeindruckender Architektur und historische Sehenswürdigkeiten wie das Alcázar oder die direkt gegenüber liegende Kathedrale.

Aber auch kulturell hat Jerez mit zahlreichen Flamenco-Veranstaltungen dem Touristen ein absolutes Erlebnis zu bieten.


Arcos de la Frontera

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Letzter Stopp auf dem Weg nach Cádiz war dann das gut 40 Kilometer nordöstlich von Jerez de la Frontera liegende Arcos de la Frontera.

Dabei handelt es sich um eine malerische Stadt in Andalusien, die viel Charme hat.

Sie liegt spektakulär auf einem steilen Felsvorsprung und bietet einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft.

Die Stadt ist bekannt für ihre weiß getünchten Häuser, engen Gassen und ihre reiche Geschichte, die bis in die Zeit der Mauren zurückreicht.

Zu den Highlights von Arcos de la Frontera gehören die maurische Burg, die im 11. Jahrhundert erbaut wurde und die beeindruckende Basilika Santa María de la Asunción, eine der schönsten Kirchen der Region.

Tipp
Panoramapunkte

Wenn du eine schöne Aussicht auf die spektakulär auf der Felswand sitzenden Stadt haben möchtest, kann ich dir zwei Aussichtspunkte empfehlen:

Die Stadt bietet auch eine lebendige Atmosphäre, mit charmanten Plätzen, gemütlichen Cafés und Restaurants, die traditionelle andalusische Küche servieren und zum Verweilen einladen.


Cádiz

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Nach einem sonnen- und eindrucksreichen Tag kam ich in meiner Unterkunft für die nächsten zwei Nächte in Cádiz an.

Das Apartment war die teuerste Unterkunft meiner gesamten Reise und leider auch die mit großem Abstand enttäuschendste Unterkunft. Viel Lärm, wenig Schlaf.

Cádiz selbst ist eine charmante Hafenstadt an der Costa de la Luz und damit an der Atlantikküste. Die Stadt bietet einerseits eine malerische Altstadt mit engen Gassen, historischen Gebäuden und einer beeindruckenden Kathedrale.

Andererseits ist es aber mit seinem riesigen Hafengebiet auch ein Industriestandort und wenn man nach Cádiz hineinfährt, sollte man sich davon absolut nicht abschrecken lassen.

Cádiz ist von Stränden umgeben und bietet eine entspannte Atmosphäre, perfekt zum Flanieren, Entspannen und Genießen der Sonne. Die Stadt ist auch bekannt für ihre traditionelle Küche, die auf frischen Meeresfrüchten basiert, sowie für ihre lebendige Musikszene und ihre belebten Märkte.

Da eine umfassende Darstellung von Cádiz den Rahmen dieses Beitrags noch weiter sprengen würde, möchte ich dich auf meinen expliziten Beitrag zu Cádiz, den ich hier asap verlinken werde, verweisen.


El Puerto de Santa María

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Nach einer schlafarmen Nacht in Cádiz machte ich mich auf zu einem Tagesausflug in die nördliche Umgebung von Cádiz.

Erster Stopp war El Puerto de Santa María. Mit etwa 85.000 Einwohnern ist El Puerto de Santa María wahrlich eine charmante Hafenstadt an der Bucht von Cádiz.

Zu den Highlights von El Puerto de Santa María gehört die beeindruckende Altstadt mit ihren engen Gassen, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen.

Wie bereits erwähnt, gehört auch diese Stadt Teil zum berühmten Sherry-Dreieck und so wundert es nicht, dass sie viele Sherry-produzierende Bodegas beheimatet.

Die mit Abstand berühmteste Bodega ist dabei durch ihre, im ganzen Land und teilweise auch im Ausland aufgestellten 14 Meter hohen Stiere bekannt. Auch hier bieten die Bodegas eine Vielzahl von Führungen und Verkostungen für ihre Besucher in unterschiedlichen Sprachen an.

Tipp
Führungen und Sherrytasting

Auch in El Puerto de Santa María gilt, dass du dich unbedingt frühzeitig über Führungen und Sherrytastings informieren solltest.Hier die drei bekanntesten Bodegas in El Puerto de Santa María:

Darüber hinaus verfügt El Puerto de Santa María über einige der besten Strände der Region. Dazu gehört die Playa de la Puntilla, die sehr viele Van Life People anzieht. Aber auch die Playa de Valdelagrana ist ein idealer Orte zum Entspannen und Sonnenbaden.

Die Stadt ist auch für ihre lebendige Gastronomieszene bekannt, mit einer Vielzahl von Restaurants und Tapas-Bars, die lokale Spezialitäten und frischen Fisch servieren.


Rota

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Mein zweiter und letzter Stopp des Tagesausflugs war Rota. Das ist eine kleine, ebenfalls sehr charmante Küstenstadt und Standort der spanischen und US-amerikanischen Marine.

Die Stadt ist trotz der Militärpräsenz bekannt für ihre schönen Strände, ihr angenehmes Klima und ihre maritime Atmosphäre.

Zu den Highlights von Rota gehören ihre breiten Sandstrände, darunter der Playa de la Costilla und der Playa de la Ballena, die sich ideal zum Sonnenbaden und Entspannen eignen. Die Stadt ist auch für ihre Wassersportmöglichkeiten wie Segeln, Windsurfen und Kitesurfen beliebt.

Rota hat eine reiche Geschichte, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Ihre malerische Altstadt mit engen Gassen, historischen Gebäuden, der kleine Leuchtturm, die vielen Palmen und ein kleiner Fischerhafen sorgen maßgeblich für die charmante, maritime Atmosphäre.


Küstenregion südlich von Cádiz - Playa de Camposoto bis Los Caños de Meca

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Nach einer weiteren schlafarmen Nacht in Cádiz machte ich mich auf den Weg zu meiner nächsten Wohnung in Tarifa.

Da die gesamte Küste südlich von Cádiz zwischen dem Playa de Camposoto und der Feriensiedlung Roche sehr schöne, feinsandige und teils sogar einsame Strände bietet, die bei geringer Windgeschwindigkeit einfach nur traumhaft sind, durfte der eine oder andere Stopp auf dem Weg natürlich nicht fehlen.

Erster Stopp war der Playa de Camposoto. Dieser bietet nicht nur einen wirklich tollen Strand mit leichten Dünen, wie an der deustchen Ostsee, sondern auch extrem viele Parkplätze. Zusätzlich bietet der Playa de Camposoto aber mit den vielen Kanälen im Hinterland der Dünenzunge auch noch eine interessante Tierwelt, wie beispielsweise Flamingos.

Südlich angrenzend aber durch den Cano de Sancti-Petri malerisch getrennt liegt mein nächster Stopp, der Hafen von Deportivo de Sancti-Petri, an dem auf einem Festivalgelände auch regelmäßig Open Air Konzerte stattfinden. Südlich schließt sich dann der Playa de Sancti-Petri an.

Hinweis
Sicherheitshinweis

Wenn du einen schönen Strand am Cano de Sancti-Petri nutzen solltest, dann pass auf die starke Gezeitenströmung auf. Denn wenn du zum Scheitelzeitpunkt der Gezeiten ankommen solltest, werden dir diese Strömungen nicht auffallen.

Folgt man der Küstenlinie nun weiter in südlicher Richtung, dann erstreckt sich entlang unzähliger Ferienhaus- und Apartmentanlagengebiete der viele Kilometer lange Playa de la Barrosa. Dieser geht dann in den Playa de Roche und die Ferienhaussiedlung Roche über.

Im gesamten Verlauf verändert sich auch die Natur hin zu wunderschönen Pinienwäldern, die in der Sonne einen ganz tollen Duft verströmen. Die Strände werden kleiner und sind eher kleine, felsige Buchten mit kleinen, feinen Sandstränden. Das ändert sich erst wieder ab Conil de la Frontera, wo sich südlich der ewig lange Playa de El Palmar anschließt.

An dessen südlichen Ende gibt es dann mit dem Faro de Trafalgar einen geschichtsträchtiges Stück Costa de la Luz, denn vor der Küste fand am 21. Oktober 1805 während der Napoleonischen Kriege die berühmte Schlacht von Trafalgar statt, in der sich die britische Royal Navy den Flotten Frankreichs und Spaniens gegenübersah und diese zerschlug.

Tipp
Parktipp

Biege gar nicht erst zum Leuchtturm ab, denn der Weg dorthin ist meist durch eine Schranke versperrt. Versuche zunächst entlang der A-2233 einen der wenigen legalen, kostenfreien Parkplätzen zu bekommen. Sollte das erfolglos sein, biege doch Richtung Leuchtturm ab und nutze direkt einen der privaten, kostenpflichtigen Parkplätze.

Die nach Süden aus der Küstenlinie hervorragende, felsige Landzunge mit dem Leuchtturm von Trafalgar sorgt am Strand von Los Caños de Meca häufig für gute Wellen zum Surfen oder Bodyboarden.


Bolonia

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Ein absoluter Pflichtstopp auf dem Weg von Cádiz nach Tarifa ist aus meiner Sicht die kleine Ortschaft Bolonia.

Dabei handelt es sich um ein verschlafenes, kleines Dorf an der Costa de la Luz nördlich von Tarifa, das für seine atemberaubenden Strände und seine historischen Ruinen bekannt ist. Etwas skuril, du teilst den Strand durchaus auch mal mit Kühen des örtlichen Bauers.

Der Strand von Bolonia ist einer der schönsten der Region, mit feinem Sand und kristallklarem Wasser. Er ist, dank der starken Winde, die eigentlich jeden Tag ideale Bedingungen für windgetriebenen Wassersport bieten, auch bei Surfern beliebt.

Besonders zu erwähnen ist hier meiner Meinung nach die Duna de Bolonia, die mehrere hundert Meter in den an der Küste vorherrschenden Pinienwald hineingewandert ist.

Die kulturelle Hauptattraktion von Bolonia sind aber die römischen Ruinen von Baelo Claudia. Das sind die Überreste einer antiken Stadt, die im 2. Jahrhundert v. Chr. gegründet wurde. Die Ruinen umfassen ein Theater, ein Forum, Tempel, Thermalbäder und eine “Fabrik” zur Verarbeitung von Thunfisch. Insgesamt bietet die Anlage einen faszinierenden Einblick in die Geschichte der Region.


Duna de Valdevaqueros

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Und wenn man schon von Sanddünen spricht, dann sei auch die imposante Düne von Valdevaqueros erwähnt, die auf dem nachfolgenden Weg nach Tarifa liegt.

Diese liegt in der Nähe des Dorfes Valdevaqueros und ist Teil des Naturparks Parque Natural del Estrecho.

Die Düne von Valdevaqueros ist bekannt für ihre beeindruckende Größe und ihre einzigartige Landschaft. Sie erstreckt sich über eine Fläche von mehreren Hektar und erreicht an einigen Stellen eine Höhe von bis zu 30 Metern.

Die Düne bietet einen atemberaubenden Blick auf den Atlantischen Ozean und die umliegende Küstenlandschaft.

Darüber hinaus ist es aber auch schon ein Erlebnis über die immer wieder von Baggern freizuschaufelnde Straße zum anliegenden Parkplatz zu fahren.

Tipp
Skisportfan?

Wenn du eher der Skisport- statt der Wassersportgemeinde angehörst, dann kannst du an der Duna de Valdevaqueros hervorragend Sandboarden.


Tarifa

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Nach einem anstrengenden aber auch eindrucksvollen Tag mit Sonne, Wind und Regen kam ich ab frühen Abend in Tarifa an meiner Wohnung für die nächsten zwei Tage an.

Die mit 19.000 Einwohnern kleine Küstenstadt ist für ihre spektakulären Strände, ihre entspannte Atmosphäre und ihre lebendige Surfkultur bekannt.

Die Stadt liegt an der südlichsten Spitze des europäischen Festlands und ist ein Paradies für Wassersportler, insbesondere für Kite- Wing- und Windsurfer. Denn dank der starken West- (Poniente) oder Ostwinde (Levante), die eigentlich immer blasen, bietet Tarifa ideale Bedingungen für windgetriebenen Wassersport.

Diese Show mit sportlich wirklich hervorzuhebenden Leistungen lädt absolut zum Verweilen ein und lässt die Zeit am Strand auch ohne eigene Aktivitäten wie im Fluge vergehen.

Tarifa ist ansonsten für meinen Geschmack eine selten häßlich Stadt. Da können für mich auch die von der Touristik als malerisch beschriebene Altstadt, die historische Stadtmauer oder die engen Gassen mit weiß getünchten Häuser kaum etwas dran ändern.

Info
Hinweis zu Unterkünften in Tarifa

Sei bei Unterkünften in Tarifa darauf eingestellt, dass diese nicht mehr so toll aussehen, wie auf Fotos suggeriert. Da die Apartments meist von Surfern gebucht werden und diese häufig nur zwei Dinge im Kopf haben (Surfen und Party), sind die Apartments meist nicht besonders sauber und auch ziemlich abgerockt. Sollte es bei dir anders sein, sei dir deines Glückes bewusst und freu dich, denn du hast entweder ein nagelneues oder frisch renoviertes Apartment abbekommen.

Da die Straße von Gibraltar mit nur 13 Kilometern vor Tarifa die engste Stelle markiert, ist der Ort nicht nur toll, um das nahe Nordafrika zu betrachten, sondern auch ein beliebtes Ziel für Vogelbeobachter. Denn genau hier befindet sich ein wichtiger Migrationskorridor für Zugvögel.

Tipp
Beste Aussicht

Die mit Abstand beste Aussicht auf die Straße von Gibraltar hast du vom Mirador del Estrecho. Aber Achtung. Legal erreichst du diesen Punkt nur aus Fahrtrichtung Tarifa! Also besser nicht dran vorbei fahren...


Gibraltar

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Von Tarifa aus ist ein Besuch von Gibraltar, dem britischen Überseegebiet an der Südspitze der iberischen Halbinsel, sehr bequem in nur 45 Minuten Autofahrt auf breiten aber auch viel befahrenen Straßen möglich.

Bekannt ist Gibraltar für seinen markanten Felsen und die auf dem Felsen lebenden Berberaffen. Gibraltar ist aufgrund seiner Lage an der Einfahrt zum Mittelmeer von strategischer Wichtigkeit.

Die Stadt Gibraltar ist multikulturell und lebhaft, mit einer Mischung aus britischer, spanischer und marokkanischer Kultur.

Sie bietet eine Fülle von Sehenswürdigkeiten und Attraktionen, darunter die bereits erwähnten Affen, die imposante Festung, die unterirdischen Höhlen und natürlich den absolut unschlagbaren Ausblick vom Felsen selbst bei gutem Wetter.

Tipp
Einreise nach Gibraltar

Auch nach dem Brexit reicht für dich zur Einreise noch der Personalausweis, da u.a. auch Gibraltar ein Sonderrecht hat.

Da eine umfassende Darstellung von Gibraltar den Rahmen dieses Beitrags noch weiter sprengen würde, möchte ich dich auf meinen expliziten Beitrag zu Gibraltar, den ich hier asap verlinken werde, verweisen.


Estepona

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Nach zwei sehr ruhigen Nächten in meiner Wohnung in Tarifa ging es früh morgens weiter in Richtung Ronda.

Erster Stopp auf dem Weg war Estepona, das trotz seiner etwa 75.000 Einwohner eine charmante Küstenstadt an der Costa del Sol südwestlich von Marbella ist.

Estepona ist bekannt für seine schönen Strände, die gepflegte Altstadt und die entspannte Atmosphäre. Da wundert es nicht, dass sich in den Bergen um die Stadt herum dutzende, schöne Apartmentanlagen und Finkas befinden.

Die Altstadt von Estepona ist malerisch und gut erhalten, mit engen Gassen, blumengeschmückten Balkonen und traditionellen weiß getünchten Häusern. Sie beherbergt eine Vielzahl von Geschäften, Restaurants und Bars, die lokale Produkte und Küche anbieten und zum Verweilen einladen.

Estepona verfügt über eine Reihe von Stränden, darunter den Playa de la Rada und den Playa del Cristo, die beide mit der blauen Flagge ausgezeichnet wurden und ideale Bedingungen zum Sonnenbaden, Schwimmen und Wassersport bieten. Die blumenreiche Promenade lädt absolut zum Flanieren ein.

Tipp
Abwechslung vom Strandalltag?

Wenn du nach Tagen des Sonnenbadens mal wieder ein bisschen Abwechslung haben möchtest, dann empfehle ich dir einen Ausflug in die Berge in das Bergdorf Casares. Und auf dem Weg kannst du dann auch gleich noch die vielen schönen Apartmentanlagen und Finkas bewundern.

Für mich war Estepona einer der schönsten und ruhigsten Orte an der Costa del Sol. Verhältnismäßig wenig Verkehr, sauber, unaufgeregt. Kurz um, eine absolute Reiseempfehlung von mir.


Das blaue Dorf - Júzcar

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Einige Kilometer nördlich von Estepona liegt mit Júzcar ein Kuriosum in den Bergen Andalusiens. Júzcar ist nämlich für seine ungewöhnlichen blaugestrichenen Häuser bekannt ist. Da musste ich natürlich auch hin.

Im Jahr 2011 hat Júzcar seine traditionellen weißen Häuser aus Anlass einer Marketingaktion für den Film Die Schlümpfe blau angestrichen und ist seit dem als als das blaue Dorf oder das Schlumpfendorf bekannt.

Ursprünglich als temporäre Maßnahme gedacht, beschloss das Dorf später, seine blaue Farbe beizubehalten, um den Tourismus anzukurbeln.

Júzcar liegt in einer malerischen Berglandschaft und bietet atemberaubende Ausblicke auf die umliegende Natur. Abgesehen von seiner ungewöhnlichen Farbe bietet das Dorf auch charmante Gassen und eine entspannte Atmosphäre, in der man auf Schlumpfsuche gehen kann.

Hinweis
Sicheheitshinweis

Die von Estepona nach Júzcar führende MA8300 ist eine echte Bergstraße. D.h. extrem (eng)kurvig und schmal! Auch schwere LKW nutzen dieses Strecke. Es kann also in jeder schlecht einsehbaren Haarnadelkurve eine große, breite Überraschung auf dich warten!

Ich habe auf allen Bergstraßen gute Erfahrungen damit gemacht, zu mir aufschließende Spanier vorbeizulassen, mich dann bestmöglich mit einem Sicherheitsabstand an diese zu heften und die Locals so als Stoßfänger zu nutzen. Hat zumindest das Stress- und Gefahrenlevel bei meinen Fahrten deutlich verringert.


Die weißen Dörfer - Setenil de las Bodegas, Zahara de la Sierra und Grazalema

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Aus dem Schlumpfendorf ging es dann direkt weiter zu den Attraktionen Andalusiens, den weißen Dörfern.

Diese sind eine Reihe von malerischen Dörfern in den Bergen der Provinz Cádiz und der Provinz Málaga.

Diese Dörfer sind bekannt für ihre weiß getünchten Häuser, die sich an die steilen Hänge der Berge schmiegen und eine spektakuläre Szenerie bilden.

Einige der bemerkenswertesten weißen Dörfer sind Setenil de las Bodegas, Zahara de la Sierra und Grazalema.

Setenil de las Bodegas ist bekannt für seine einzigartige Architektur, denn die Häuser von Setenil sind in die Felsen gebaut und bieten Schutz vor der Sonne und dem Wetter.

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Die engen Gassen und die faszinierende Felslandschaft machen Setenil zu einem beliebten Ziel für Besucher.

Zahara de la Sierra ist ein malerisches Dorf, das majestätisch auf einem Hügel thront. Es bietet einen atemberaubenden Blick auf den nahe gelegenen Stausee Zahara-El Gastor und die umliegende Landschaft.

Hier kann man dann auch den massiven Wassermangel in Andalusien sehr augenscheinlich erleben. Obwohl es hier in diesem Winter relativ viel Regen gab, lag der Pegelstand des Stausees geschätzt mindestens 20 Meter unterhalb des Überlaufpegels...

Die Stadt ist von maurischen Mauern umgeben und bietet eine charmante Altstadt mit engen Gassen und weiß getünchten Häusern, durch die man angenehm spazieren kann.

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Eingebettet in die Sierra de Grazalema, ist Grazalema von einer wirklich beeindruckenden Bergkulisse umgeben und bietet spektakuläre Aussichten.

Das Dorf ist berühmt für ihre traditionelle Handwerkskunst, darunter Teppichweberei und Keramikherstellung, sowie für ihre reiche Geschichte und Kultur.

Die Route der weißen Dörfer verbindet diese und andere malerische Dörfer in der Region und bietet Besuchern die Möglichkeit, die Schönheit und den Charme dieser einzigartigen Orte zu erleben.

Die Route ist bei Touristen beliebt und bietet eine unvergessliche Reise durch die atemberaubende Landschaft und die faszinierende Geschichte Andalusiens.


Ronda

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Nach vielen engen Kurven und grundsätzlich recht schmalen Straßen kam ich am frühen Abend in meiner nächsten Wohnung in Ronda an.

Das liegt auf einem imposanten Felsenplateau und ist bekannt für ihre beeindruckende Schlucht, die Tajo-Schlucht, durch die der Fluss Guadalevín tief unter der Stadt verläuft.

Die Altstadt von Ronda ist reich an Geschichte und bietet eine charmante Mischung aus engen Gassen, maurischen Gebäuden und historischen Denkmälern.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten gehören die maurische Festung Alcazaba, die arabischen Bäder und die Puente Nuevo, eine spektakuläre Steinbrücke, die die beiden Teile der Stadt über die Tajo-Schlucht verbindet.

Ronda ist auch für ihre Stierkampftradition bekannt und beherbergt eine der ältesten Stierkampfarenen Spaniens, die Plaza de Toros, die aus dem 18. Jahrhundert stammt und als eine der schönsten ihrer Art gilt.

Die Stadt ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen, weshalb man sich gedanklich schon mal auf Busscharen von internationalen Touristen einstellen aber nicht abschrecken lassen sollt.


Caminito del Rey

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Nach einer hervorragenden Nacht in Ronda stand eine ganz besondere Attraktion Andalusiens auf dem Plan.

Denn ganz früh morgens ging es für mich auf den Weg zu meiner letzten Wohnung in Málaga erstmal wieder in eine Stadt, in der ich schon war, Granada. Warum?

Nun, ich hatte zwei Wochen vor meiner ersten Ankunft in Granada kein Ticket mehr für die Alhambra bekommen. Und so musste ich noch mal umplanen, um mir dieses absolute Highlight nicht entgehen zu lassen.

Und auch am nächsten Morgen ging es schon in der Dunkelheit los, denn ein weiteres Highlight stand früh morgens auf dem Plan und dazu ging es wieder die Berge, diesmal aber nach El Chorro. Nördlich dieses kleinen Dorfes liegt nämlich der Caminito del Rey, übersetzt als Königsweg.

Das ist eine atemberaubende Wanderung in luftiger Höhe, die etwa zur Hälfte auf schmalen Stegen in senkrechten Felswänden durch die teils sehr enge Schlucht des Desfiladero de los Gaitanes verläuft.

Ursprünglich wurde der Weg in den frühen 1900er Jahren für Arbeiter erbaut, um den Bau des nahegelegenen Wasserkraftwerks zu erleichtern.

Der Name Caminito del Rey stammt von einem königlichen Besuch, als König Alfonso XIII. 1921 die Gegend inspizierte.

Der Weg wurde im Laufe der Jahre vernachlässigt und galt lange Zeit als äußerst gefährlich. Nachdem mehrere Todesfälle auftraten, wurde der Zugang gesperrt. Die einzigartige Landschaft lockte trotzdem viele Abenteurer und Wagemutige an, die den Pfad dennoch nutzten.

In den letzten Jahren wurde der Caminito del Rey jedoch aufwändig restauriert und 2015 wiedereröffnet. Heute ist der Weg sicher begehbar, und ein beeindruckendes Netzwerk aus Stegen und Gehwegen ermöglicht es Besuchern, die atemberaubende Schlucht auf eine aufregende Weise zu erkunden.

Tipp
Tipps

Da der Caminito del Rey zu einer beliebten Touristenattraktion geworden ist, ist eine Reservierung zu empfehlen, damit du den Weg auch laufen kannst. Während der Hochsaison ist es absolut ratsam, Tickets frühzeitig zu buchen, da die Besucherzahl begrenzt ist, um die Umwelt zu schützen und ein angenehmes Erlebnis für alle zu gewährleisten.
  • Weiter Informationen findest und Tickets buchst du auf der offiziellen Internetpräsenz.
  • Parke am besten am Reception Center. Das bedeutet zwar zwei Mal Busfahren aber genau deshalb bekommt man dort auch am ehesten noch einen Parkplatz.
Die Wanderung bietet spektakuläre Ausblicke auf die steilen Felswände, den Fluss Guadalhorce und die umliegende Landschaft. Die Route ist etwa 7,7 Kilometer lang und führt durch eine beeindruckende natürliche Umgebung, die von einer reichen Vielfalt an Pflanzen und Tieren bewohnt wird. Laut Betreibern brauchen Gäste zwischen 45 und 150 Minute, um vom nördlichen Eingang zu südlichen Ausgang zu gelangen.


El Torcal

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Nach dem abenteuerlichen Wanderweg ging es für mich dann noch weiter in die Berge zum Paraje Natural Torcal de Antequera, kurz El Torcal.

Dabei handelt es sich um ein beeindruckendes Naturgebiet nördlich von Málaga. Bekannt ist es für seine einzigartige Karstlandschaft und besteht aus einer Ansammlung bizarr geformter Kalksteinfelsen und -formationen, die über Millionen von Jahren durch Erosion geformt wurden.

Das Gebiet bietet zahlreiche Wanderwege, die Besuchern die Möglichkeit bieten, die faszinierende Geologie und die reiche Flora und Fauna des Naturschutzgebiets zu erkunden. Von den Wanderwegen aus bieten sich spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berge, Täler und das Mittelmeer.

El Torcal ist nicht nur ein Paradies für Naturliebhaber und Wanderer, sondern auch ein beliebtes Ziel für Geologen und Fotografen aufgrund seiner einzigartigen Formationen und landschaftlichen Schönheit, die auch bei An- und Abfahrt auf ihre Kosten kommen.

Hinweis
Sicherheitshinweis

Wenn du eine Wanderung im Naturpark angehen möchtest, dann trage in jedem Fall gutes Schuhwerk, am besten Wander- bzw. Bergstiefel. Eine gewisse Trittsicherheit und Fitness ist notwendig, nicht aber Schwindelfreiheit. Vorsicht auch bei Nässe. Es kann nicht nur morastig werden, sondern auch rutschig!

Málaga

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Nach gleich zwei Wanderungen in den Bergen kam ich nachmittags in meiner Wohnung in Málaga an. Diese lag im achten Stock eines zwölfstöckigen Hochhauses in einer Hochhaussiedlung nahe des Fußballstadions.

Málaga ist eine lebhafte Hafenstadt an der Costa del Sol und ist bekannt für ihr angenehmes mediterranes Klima, ihre reiche Geschichte und ihre kulturellen Sehenswürdigkeiten.

Die Altstadt von Málaga bietet eine charmante Mischung aus engen Gassen, historischen Gebäuden und lebhaften Plätzen. Hier finden sich auch das Geburtshaus von Pablo Picasso und das Picasso-Museum, das dem berühmten Maler gewidmet ist.

Die Stadt verfügt über eine Reihe von Stränden, darunter den beliebten Playa de la Malagueta, der ideale Bedingungen zum Sonnenbaden und Schwimmen bietet.

Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten gehören die maurische Festung Alcazaba, die Kathedrale von Málaga und der Hafen von Málaga, der zu einem modernen Unterhaltungsviertel mit Restaurants, Geschäften und Yachthäfen umgebaut wurde. Aber auch der Stadtteil SOHO kann mit seinem durch Street Art teils noch weiter verschönten Straßen überzeugen.

Da eine umfassende Darstellung von Málaga den Rahmen dieses Beitrags noch weiter sprengen würde, möchte ich dich auf meinen expliziten Beitrag zu Málaga, den ich hier asap verlinken werde, verweisen.


Rückreise

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Die Rückreise konnte ich ganz entspannt angehen, denn per Email war mir tags zuvor von Eurowings mitgeteilt worden, dass sich der Abflug um zwei Stunden verschieben würde.

So konnte ich ausgeschlafen, allerdings auch zur morgendlichen, spanischen Rush Hour den Weg zum Flughafen antreten, um meinen Mietwagen wieder abzugeben.

Die Abgabe verlief absolut entspannt und auch die Sicherheitsüberprüfung für Fluggäste und deren Handgepäck verlief schneller als erwartet.

Hinweis
Mietwagenanbieter Firefly / Hertz

Ich rate dringend von der Buchung eines Mietwagens bei Firefly / Hertz ab! Wenn du dir von meinen Gründen einen Eindruck machen willst, dann empfehle ich dir meinen Beitrag Schockierende Erfahrungen mit Firefly / Hertz.

Über die besonderen Gegebenheiten während des Fluges habe ich im Prinzip schon im Bereich Anreise geschrieben. Diesmal hatte ich 10,00 € für extra Beinfreiheit ausgegeben und so verlief der Flug zumindest was das Sitzen anging wesentlich angenehmer.

In Hamburg angekommen, dann die große Überraschung. Kaum Flugzeuge an den Rüsseln und keine Fluggäste. Ich hatte nicht mitbekommen, dass in Deutschland mittlerweile das totale Streikchaos ausgebrochen war.

Etwas Positives hatte der Streik des Sicherheitspersonals aber doch. Ich hatte innerhalb 15 Minuten nach dem Aussteigen meinen Koffer in der Hand. So schnell ging das noch nie!


Fazit

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Damit war ich nach 17 aufregenden, interessanten und anstrengenden Urlaubstagen voller neuer Eindrücke und Erfahrungen zurück in Deutschland.

Während meines Roadtrips legte ich 3.147,3 Kilometer zurück und übernachtete in neun unterschiedlichen Wohnungen, die ich im Vorwege über AirBNB gebucht hatte.

Bis auf die Wohnung in Tarifa, die völlig verdreckt und abgerockt war, waren alle Wohnungen wirklich toll und haben mir eine schöne Homebase für meine Erkundungen geboten. Bis auf die Wohnung in Alemría waren auch Checkin und Checkout jeweils sehr angenehm, flexibel und damit gut.

Woran ich mich in den 17 Tagen aber nicht wirklich gewöhnen konnte, war die gefährliche und rücksichtslose Fahrweise vieler Spanier und der viele Dreck überall. In den Städten musste man ständig aufpassen, nicht in irgendeinen Hundehaufen zu treten und das obwohl man eine sehr hohe dreistellige Geldbuße zahlen muss, wenn man denn erwischt wird.

Unterm Strich ein schöner Roadtrip zu genau der richtigen Zeit. Vielleicht hätte ich die Reise noch mehr in den März verlegen sollen. Aber auch so hatte ich tagsüber häufig mit um die 20°C sehr angenehme Temperaturen.

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Vor allem aber waren bis auf Van Life People noch nicht so viele Touristen unterwegs, wodurch die Sehenswürdigkeiten auch nicht so völlig überrannt waren.

Nachteil bei der ganzen Sache. Natürlich hatten weder das Mittelmeer, noch der Atlantik bereits Badetemperatur. Aber ich war ja auch auf einem Roadtrip und nicht auf Badeurlaub.

Besonders positiv werden mir Sevilla und Estepona in Erinnerung bleiben. Auch Granada und Almería waren schön. Eher negativ wird mir vor allem der Großraum Málaga in Erinnerung bleiben.

Würde ich diesen Roadtrip so nochmal machen? Nein! Aber auch nur, weil ich jetzt fast alles gesehen habe. Eine sehr selektive Rückkehr schließe ich absolut nicht aus. Dann buche ich aber sicher nicht wieder bei Firefly / Hertz!


Damit hoffe ich dir einen Überblick über meinen Andalusien Roadtrip vermittelt zu haben. Vielleicht hab ich dir sogar Lust auf einen eigenen Roadtrip durch diese Region Spaniens gemacht? Dann schau dir auf jeden Fall die kommenden Beiträge zu den größeren Städten auch nooch mal an.

Hast du bereits Erfahrungen mit einem Roadtrip durch Andalusien gemacht oder hast Fragen? Dann kontaktiere mich gerne über das Kontaktformular.


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