One night of Queen

Dienstag, 01. Oktober 2019
Serie Konzerte S3 • E3
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post_0824_one_night_of_queen_1 Gary Mullen imitierte auch die obzönsten Gesten von Freddie Mercury.

Lesedauer: 4 Minuten

Was steht denn eigentlich auf eurer Bucket List? Obwohl ich schon ganz schön viel von meiner Bucket List gestrichen habe, steht immer noch so Einiges drauf. So z.B. ein Queen-Konzert besuchen. Queen-Konzert??

Ihr denkt jetzt bestimmt Der hat den Knall wohl nicht gehört. Seit Freddie Mercurys Tod ist Queen doch selbiges! Da habt ihr natürlich absolut Recht mit. Aber eben ein Stück weit auch nicht. Warum?

Nun, es gibt z.B. Tribute Bands. Manchmal haben die sogar den Ruf, besser als das Original zu sein. Im Falle von Queen sind das Gary Mullen and The Works. Noch nie was von denen gehört?

So ging mir das bis vor ein paar Jahren auch. Dann stolperte ich aber über einen Bericht, wonach die noch lebenden Queen-Bandmitglieder eben genau diese Kombo als einzige Tribute Band empfehlen. Das geht sogar so weit, dass Gary Mullen während der Bühnenshows von Queen an ihn übergebene Originalkleidung von Freddie Mercury trägt!

post_0824_one_night_of_queen_2 Gary Mullen rockt die Bühne in guter alter Freddie Mercury Art.
Ich schaute direkt nach Konzertdaten und war schwer enttäuscht. Die sind zwar weltweit unterwegs aber eben nicht in Deutschland und das schon seit Jahren nicht...

Vor etwa einem Jahr dann aber der Eventim Ticket-Alarm. Nach 11 Jahren sollten sie wieder nach Deutschland kommen und ich kaufte mir natürlich sofort eine Karte für ihr Queen Show One night of Queen.

Gestern war nun der große Tag und ich machte mich auf den Weg in die Laeiszhalle, um dort voller Vorfreude meinen Platz mittig in der achten Reihe einzunehmen.

Dabei dann eine erste Überraschung gepaart mit einer schlechten Vorahnung. Ich hatte ja mit älterem Publikum so zwischen 50 und 60 Jahren gerechnet. Es kam aber richtig dicke. Da waren jede Menge Gäste die irgendwo zwischen 60 und 80 Jahren alt waren. Na das kann ja ne tolle Rocknacht werden dachte ich...

Pünktlich wie die Maurer begann dann die Bühnenshow um 20:00 Uhr. Und meine Befürchtungen traten ein. Obwohl gleich zu Beginn We will rock you und Find me somebody to love und damit echt mitreißende Stücke gespielt wurden, blieben alle stocksteif auf ihren Sitzen hocken...

post_0824_one_night_of_queen_3 Die Immitation Freddie Mercurys geht bis ins kleinste Detail. Und wer meint, ich spreche von den Haaren auf der Brust, der schaue mal genauer unter die Arme...
Quelle: http://www.garymullenandtheworks.com/gallery
Gary Mullen gab sein Bestes, die Leute zunächst zum Mitklatschen und dann zum Aufstehen zu animieren. Nach den ersten zwei Lieder reichte es ihm dann und er sagte Let me tell you something. If you've come to sit on your ass for two hours we suggest you better back off home.

Das zeigte Wirkung und gleich beim nächsten Lied Nothing can stop me now standen zunächst einige Zuschauer freiwillig und andere dann mangels Sicht quasi unfreiwillig auf! Der Bann war gebrochen...

Ähhh. Nein! Nach Don't stop me now setzten sich bei Killer Queen alle wieder hin. What the Fu**!! Meine Laune war am Boden... Dann kam aber Under pressure und alle standen wieder auf. Yes!! Und das Beste, bis zur Pause nach etwa 60 Minuten blieb das auch so!

Die Pause fand ich persönlich total überflüssig. War die Stimmung doch nun endlich richtig gut! Pause, ein echter Stimmungskiller... Aber bei dem Publikum wohl notwendig.

So brauchte es nach der Pause auch zwei drei Lieder, bis die Stimmung wieder gut war. Sie spielten in etwas mehr als zwei Stunden so ziemlich alle Hits von Queen plus ein paar weniger erfolgreiche Stücke.

Unterm Strich eine geile Show! Gary Mullen, der in der britischen Fernsehshow Stars in Their Eyes mit einer Imitation des verstorbenen Freddie Mercurys bekannt wurde, gibt sich wirklich größte Mühe, Gestik und Mimik des Queen-Frontmans nachzuahmen. Und ich muss echt sagen, dass der ganz schön mitreißend war, wie er so über die Bühne fegt. Wie wird das erst beim Original gewesen sein?

Und in einem muss sich Gary Mullen erst recht nicht verstecken, dem Gesang. Ok, er singt natürlich nicht so glasklar und jeden jeden Ton auf den Punkt, wie Freddie Mercury, der ja stimmlich ein absolutes Ausnahmetalent war, es bei Live-Auftritten hinbekam. Aber wenn man die Augen jedoch zu machte, dann klang das schon verdammt nach Freddie!

Die Band The Works ist natürlich auch der Hammer und rocken mal so richtig die Hütte. Auch die Location war trotz meiner vorherigen Bedenken echt perfekt. Die Laeiszhalle ist ja wie eine kleine Royal Albert Hall mit seinen Balkonen und der Orgel im Hintergrund. Aber genau das in Verbindung mit der im 80er Stil genutzten Lichtshow war einfach nur perfekt.

Ein geiler Abend, den ich Jedem nur empfehlen kann. Für mich ein Punkt weniger auf meiner Bucket List und im nächsten Jahr kommen Gary Mullen and The Works wieder nach Deutschland!! Nur für den Fall, dass Jemand Blut geleckt hat...
Kommentar der Redaktion:

Wer sich einen eigenen Eindruck von Gary Mullen and The Works machen will, kann ein vergleichbares Konzert auf YouTube sehen. Aber es sei gesagt, dass seine Stimme gestern wesentlich besser war!


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