Na, schon aufgegeben?

Montag, 07. Januar 2019
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Lesedauer: 4 Minuten

Jedes Jahr zum Jahreswechsel beginnt immer wieder das gleiche Spiel. Das Spiel der guten Vorsätze und des großen Jahresziels. Allerdings verlieren 25% von uns, die Vorsätze gefasst haben, nur sieben Tage später an Kraft, also in etwa am letzten Wochenende. Wenn du zu diesen 25% gehörst, dann solltest du wissen, dass eine Anpassung deiner Vorsätze sicher keine Schande ist, denn es ist besser Fehler schnell zu erkennen und darauf durch Anpassung zu reagieren, als einfach aufzugeben.

Mit diesem Post möchte ich dir helfen, nicht aufzugeben! Es gibt nämlich einen wissenschaftlichen Grund, warum wir immer wieder Vorsätze fassen und brechen. Sozialwissenschaftler haben diese Tendenz False Hope Syndrom genannt. Wir glauben, dass Selbstveränderung einfach ist und setzen daher hohe Erwartungen an uns selbst. Diese Erwartungen sind aber schlicht nicht realistisch.

Wenn du schon festgestellt hast, dass du deine guten Vorsätze für das neue Jahr schon das eine oder andere Mal oder vielleicht sogar völlig links liegen gelassen hast, dann frag dich mal warum! Nutze die 5-W-Methode, um dem wahren Grund auf die Schliche zu kommen. Mit dem Wissen kannst du deine Ziele entsprechend anpassen und die Wahrscheinlichkeit des Durchhaltens deutlich erhöhen.

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Um mal ein prominentes Beispiel zu nennen, möchte ich auf Mark Zuckerbergs Vorsatz für 2016 verweisen. Er kündigte auf einer speziellen Facebook-Seite an, 2016 365 Meilen laufen zu wollen. Das entspricht mehr als 10 Marathons. Auf der Seite lud er seine Fans ein, sich seinem Vorsatz anzuschließen.

Wenn man nur den Vorsatz an sich ließt, schließt man sich bei der Strecke vor Augen sicher nicht an oder startet mit viel zu großen Teilstrecken, verliert aufgrund körperlicher Gebrechen schnell die Motivation und gesellt sich dann zu den 92% der Menschen, die ihre guten Neujahresvorsätze eben nicht halten. Der Grund ist einfach. Das Ziel erscheint einfach zu groß!

Zuckerberg wies jedoch darauf hin, dass 365 Meilen nur eine Meile pro Tag sind, was etwa nur 10 bis 12 Minuten täglichem Laufens entspricht. Er hat sein Ziel in kleine Stücke zerlegt und wenn man mal ehrlich ist, das Ziel, jeden Tag 10 bis 12 Minuten laufen zu gehen, erscheint doch deutlich einfacher oder? Erfolg oder Misserfolg hängen also vom Realismus der Vorsätze ab.

Viele Menschen neigen dazu, sich mit überlebensgroßen Ambitionen vom Erfolg abzuhalten. Ich werde für immer mit der Schokolade aufhören. oder Ab sofort esse ich nur noch gesund. Das sind im englischen Sprachraum typische Go big or go home-Ziele, die nicht nur zum Scheitern verurteilen, sondern uns gleichzeitig auch noch einfache Ausreden bieten, wenn wir unsere Ziele nicht erreichen sollten.

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Diese zu ehrgeizigen Vorsätze sind oft das Ergebnis unserer Überlegung, dass die Erfüllung dieser Vorsätze unser Leben deutlich verbessern wird. Diejenigen von uns, die besonders Gewicht verlieren wollen, werden dieser Falle zum Opfer fallen. Wir glauben oft, dass das Abnehmen von Pfunden dazu führen wird, die wahre Liebe, eine berufliche Beförderung oder ein höheres Maß an täglichem Glück zu finden - aber das ist bei weitem nicht garantiert!

Ich kenne Jemanden, der sich geschworen hat, in 2018 einen Halbmarathon zu laufen und das obwohl diese Person nie mehr als drei Kilometer am Stück gelaufen ist. Kein Wunder, dass diese Person bereits innerhalb einer Woche mehrere Läufe verpasst hatte und sechs Wochen später seine nagelneuen und als Motivation gekauften Laufschuhe Staub in seinem Schrank ansetzten. Er übertrieb es dank seines Ehrgeizes direkt von Beginn an, der Körper dankte es ihm mit Schmerzen und damit war das Ende besiegelt. Vielleicht wäre der Vorsatz in 2018 zum Läufer zu werden gepaart mit seinem Ehrgeiz förderlicher gewesen...

Der (gesunde) Mensch akzeptiert grundsätzlich keine Niederlage! Wir können aber verhindern, dass wir uns besiegt fühlen, indem wir unsere Ziele klein, überschaubar und realistisch halten. Wenn wir die Dinge aufschlüsseln und sie einen Tag nach dem anderen anpacken, erhöht das unsere Chancen exponentiell und mit viel Disziplin wird man bei der Rückschau in einem Jahr dann feststellen können, dass man sich selbst besiegt hat!

In dem Sinne: Nicht aufgeben, kleiner, realistischer schneiden!


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Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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