Experiment 2.0

Mittwoch, 05. Dezember 2018
Serie Meetups und Konferenzen S2 • E8
Google Maps Hamburg
post_0704_experiment2_1 Quelle: https://www.meetup.com/de-DE/Lwipshh/

Lesedauer: 3 Minuten

Habt ihr schon mal etwas versucht, von dem ihr fest überzeugt ward, dass es das richtige Mittel ist und dann ist es aber eingeschlafen und ihr habt es nicht weiter genutzt? Mir ging es mit einem Personal Kanban Board so. Aber erst mal alles auf Anfang.

Vor ungefähr einem Jahr wagte ich mich, angeteasert von der LKCE-Konferenz, an ein Experiment. Für dieses Experiment baute ich mir in unserem Jira, einer Webanwendung zum operativem Projektmanagement, ein Personal Kanban Board, um endlich meine Zettelwirtschaft loszuwerden und ein digitales Mittel zur Steuerung und Sichtbarmachung meiner täglichen Arbeit zu nutzen.

Ich befüllte es mit meinen Aufgaben und es lief eigentlich ganz gut. Dann kam ich aber an einen Punkt besonders hoher Auslastung mit extrem vielen Kontextwechseln und damit Baustellen. Ich kam schlicht mit der Pflege nicht mehr hinterher.

Da ich mich immer kritisch hinterfrage, kam mir das Meetup der Limited WiP Society zum Thema Personal Kanban – Was, wie und warum? eigentlich ganz gelegen, um anhand von Details aus der Praxis erfahrener Nutzer mein eigenes Vorgehen zu reflektieren, hoffentlich die echten Gründe für das Scheitern meines Experiments zu finden und dementsprechend mit Anpassungen an ein Experiment 2.0 zu gehen.

So machte ich mich gestern Abend auf den Weg zum Gastgeber dieses Meetups, der oose Innovative Informatik eG, um zusammen mit zwei Kollegen dem Vortrag von Jan zu lauschen.

Dort angekommen wurden wir erst mal fürstlich mit richtig leckeren Brötchen und natürlich Getränken versorgt. Nach einem ungefähr 15-minütigen interaktiven Teil stellte er dann in Vortragsform sein Personal Kanban Board vor. Dabei gingen mir gleich mehrere Lichter auf! Er ging dann auch gut in die Details, gerade auch weil er von Zuhörerfragen durchaus gechallenged wurde.

post_0704_experiment2_2 Die Teinehmer der Limited WiP Society stellen viele Detailfragen zu dem aufgehängten Personal Kanban Board.
Ich habe damals nicht gesehen, dass für meine Form des Experiments schlichtweg die notwendigen Grundlagen nicht gegeben waren. So war ich armer Laptop-loser Mitarbeiter noch nicht in der Lage bei uns im Unternehmen papierlos zu arbeiten. Jetzt habe ich ein Laptop, mit dem ich überall auf der Welt mit arbeiten kann. Dadurch wird schon mal die doppelte Aufnahme von Aufgaben, nämlich die auf Papier und die anschließende Überführung in Jira unnötig.

Dann fehlte mir für mein Personal Kanban Board definitiv eine Verknüpfung zu meinen aktuellen Zielen und Großaufgaben (Portfolio). Das ist in den neueren Versionen von Jira nun aber über den Kniff der Epic-Nutzung möglich.

Und letztlich schnürte ich mir keine Arbeitspakete, sondern priorisierte schlicht meine Tickets und das auch noch ohne das ganze ausreichend visualisiert zu haben. Dies ist nun über die Nutzung von Epics und eine Spaltenerweiterung meines Boards auch möglich, indem ich immer freitags das Portfolio betrachte und hinterfrage, sowie generell meine Arbeitspakete für die kommende Woche und speziell meine Arbeitspakete für den Montag plane.

Das Ganze will ich nun für ein viertel Jahr ausprobieren und damit ich da nicht wieder alleine rumhühnere, habe ich kräftig und voller Begeisterung die Werbetrommel gerührt und dadurch sowohl den agilen Coach von unserem Dienstleister als auch meinen Chef mit ins Boot geholt, die beide mir vergleichbare Erfahrungen gemacht haben. Gemeinsam wollen wir nun mit regelmäßigen Retros unsere Arbeit mit dem Personal Kanban Board verbessern und so unsere eh schon meist gute Arbeitsorganisation auf ein neues Level führen. Denn: Wer andere führen will, muss zuerst sich selbst führen!

Ich bin gespannt, ob mein Experiment Personal Kanban Board 2.0 diesmal positiv verläuft. Schon jetzt stelle ich mir die Frage der Messbarkeit, also wie ich denn den Erfolg dieses Experiments nicht nur gefühlt, sondern mit Zahlen werde bewerten können. Aber da findet sich bestimmt was in Jira.

Mein Dank gilt auf jeden Fall Jan für diesen für mich augenöffnenden und sehr bereichernden Talk! Mehr zum Verlauf meines neuen Experiments dann vielleicht hier...


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