Alles eine Frage der Kultur?!

Samstag, 01. Dezember 2018
Serie Meetups und Konferenzen S2 • E6
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post_0702_alles_eine_frage_der_kultur_1 Simon Sinnek und sein Start with why-Ansatz schleicht sich auch in die T4AT.

Lesedauer: 3 Minuten

Bei der diesjährigen Tools4AgileTeams-Konferenz stand neben der auf allen Agile-Konfrenzen immer angesprochenen Skalierungsproblematik endlich auch mal die (Unternehmens-)Kultur im Mittelpunkt diverser Vorträge.

Unser Konferenztag begann ganz gemütlich gegen 8:30 mit einem leckeren Frühstück, Käffchen und dem einen oder anderen interessanten Gespräch mit anderen Konferenzteilnehmern.

Eine Stunde später stellte dann die mir ja schon bekannte DB Systel in der ersten Keynote des Tages ihren Weg zur Einführung von Agilität im Unternehmen vor und unterstrich dabei, wie wichtig es es, dass Agilität nicht nur Bottom-up eingeführt wird, sondern das diese Einführung auch einer massiven Top-down-Unterstützung bedarf. Besonders interessant für mich ein Abschnitt, in dem ein hoher Personalverantwortlicher davon berichtete, wie er die Fuck-Up-Night einführte und beim ersten Meetup dazu mit der Fahne vorauslaufend sein größtes Scheitern vortrug.

Im Anschluss setzte ich mich in den Vortrag eines alten Bekannten, der nun allerdings den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt hatte und zum Thema nachhaltige Veränderung sprach. Dabei wurde auch angesprochen, was ein von Arbeitnehmern und Kunden als großartig empfundenes Unternehmen alles auszeichnen könnte. Ein großartiger von viel viel Wissen und Erfahrung geprägter Talk, der es irgendwie mit einer enormen Leichtigkeit schaffte, bei den Teilnehmern die notwendigen Transferleistungen herauszukitzeln.

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Anschließend leider das absolute Lowlight der Konferenz. Ein Vortrag über Corporate Culture und die Fragestellung, ob dies der Wettbewerbsvorteil der Zukunft ist.

In der darauf folgenden Mittagspause genoss ich nicht nur das exzelente Mittagessen, sondern nutzte auch die Gelegenheit, um mit dem Abteilungsleiter von DB Systel über deren Fuck-Up-Night ins Gespräch zu kommen. Ein tolles Gespräch, bei dem ich aus erster Hand erfuhr, welche Emotionen und Ängste da seinerseits im Spiel waren, vor Vorgesetzten, Gleichgestellten und Untergebenen, also in einem 360°-Umfeld, im wahrsten Sinne des Wortes die Hosen herunterzulassen und alle Anwesenden ganz tief in seine Gefühls- und Gedankenkiste blicken zu lassen. Ich weckte mit meinem Pecha Kucha zum meinem Scheitern in der Luftfahrt sein großes Interesse und vielleicht werde ich dann demnächst nach Frankfurt eingeladen, um auf dem Skydeck der DB Systel von meinem Scheitern zu berichten.

Nach der Mittagspause stellte dann OTTO in der zweiten Keynote des Tages vor, wie Agilität und Führung zusammenpassen. Ein wie immer bei OTTO sehr professionell vorbereiteter und durchgeführter Vortrag.

Im vierten Slot wurde stellte qu„ntchen+gl“ck ihre Culture Map vor und wir konnten diese in einem kurzen Workshop einmal kurz erfühlen. Eine sehr interessante Methode, um kulturelle Probleme in einem Unternehmen zu adressieren und hoffentlich dann auch abzustellen.

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Den für uns letzten Vortrag stellte mit der dritten und letzten Keynote des Tages die ING, vielen vielleicht besser als ING DiBa bekannt. Und wow, was für ein Auftritt! Sieh zeigten gleich zu Beginn einen für die Mitarbeiter des Unternehmens entwickelten Werbefilm vor, der die Mitarbeiter auf den Weg in die agile Transition mitreißen sollte. Wahnsinn. Als der Kurzfilm durch war herrschte zunächst absolute Stille. Ich war total geplättet von diesem Stück Film.

Wie ich später erfuhr erging es vielen anderen Zuschauern ebenso und so dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis aus der absoluten Stille tosender Jubel wurde. Pauz, da hat eine Marketing-Abteilung aber sowas von geliefert! Die beiden Redner berichteten dann, dass ihr Vorstand, für viele absolut überraschend, bei einer Pressekonferenz in guter alter John F. Kennedy-Manier das Unternehmensziel ausrief, dass die ING die erste deutsche Bank werden soll, die zu 100% nach agilen Methoden arbeitet. Sie berichteten danach weiter und das sehr gut nachempfindbar, was so ihre Erfahrungen auf dem langen Weg der Transformation bisher sind. Da merkt man einfach, dass die in einer ganz anderen Liga spielen, was Optionen und Mittel angeht.

Ebenfalls mitgenommen habe ich einen neue Ansatz, wie die passende Ausprägung von Produkt Ownership aktiv reflektiert und gestaltet werden kann. Das Product Ownership Context Canvas (POCC) scheint da ein interessante Option zu sein.

Den letzten Timeslot mussten wir dann leider ausfallen lassen, um noch am gleichen Tag wieder nach Hamburg zurückzukommen und ich sage nur so viel. Auch der Rückflug hatte wieder einige Besonderheiten. Dazu aber mehr in meinem nächsten Post.


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Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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