9 Fakten zur Mondlandung
Sonntag, 21. Juli 2019


Quelle: https://history.nasa.gov
Lesedauer: 4 Minuten
Nachdem sich die Landung der ersten Menschen auf dem Mond gestern zum 50sten Male jährt, möchte ich das Thema Mondlandung auch am Jahrestag des ersten Mondspazierganges aufgreifen und ein paar interessante Fakten zur Mondlandung mit euch teilen.1. Die Astronauten wollten ihr Raumschiff Snowcone nennen
Man kennt das ja durchaus auch von sich selbst! Wenn es um (Spitz-)Namensgebung geht, dann greift man schon häufig zu lustigen Worten. Gerade die Astronauten waren dies ja aus ihrer militärischen Pilotenkarriere her gewohnt. Dort bekommt jeder Pilot bei der Pilotenausbildung seinen Call-Sign-Name. Viele Piloten geben auch ihren Flugzeugen Spitznamen. Mit dem Hintergrundwissen überrascht es nicht sonderlich, dass die Astronauten auch für ihre Fluggeräte Spaßnamen auswählen wollten. So wollten sie ihre Fluggeräte Snowcone und Haystack nennen. Die NASA schloss das jedoch per Veto aus und ordnete an, vernünftige Namen für die Fluggeräte zu wählen. Dadurch kam es dann zu den Namen Eagle und Columbia.

Quelle: https://history.nasa.gov
Während des Landeanfluges gab es diverse Fehlfunktionen des automatischen Landesystems bzw. des Bordrechners, der ganz nebenbei die Rechenleistung eines in den 90er Jahren handelsüblichen Taschenrechners hatte. Viel schlimmer aber war, dass Neil Armstrong sah, dass die Landung in einem sehr felsigen Gelände erfolgen würde. So übernahm er manuell die Kontrolle, suchte einen geeigneten Landeplatz und setzte letztlich sicher aber eben auch mit einer nur für 23 Sekunden reichenden Restmenge an Treibstoff auf. Da hatte wohl Jemand die Wahrscheinlichkeit zur unversehrten Rückkehr auf die Erde von 1:10 im Kopf und dachte sich, diese Wahrscheinlichkeit durch das eigene Eingreifen in diesem moment deutlich positiv zu beeinflussen zu können...

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Unglaublich aber wahr! Auch wenn die NASA fähig genug war, Menschen zum Mond zu bringen und dort auf der Oberfläche herumlaufen zu lassen, so unfähig waren sie, auf die gemachten Videoaufnahmen aufzupassen. 11 komplette Tapes der Mondlandung sind verloren gegangen! Kann man sich kaum vorstellen und doch hat jeder schon einen sehr augenscheinlich Beweis dafür zu sehen bekommen.
Ihr kennt bestimmt diesen total unscharfen Mitschnitt von Neil Armstrongs ersten Schritt auf die Mondoberfläche und der dazugehörigen Funkübertragung seines historischen Satzes? Genau der Verlust u.a. dieses Tapes ist der Grund dafür, warum heute bei Berichten über diesen für die Menschheitsgeschichte so wichtigen Moment immer diese vom TV-Bildschirm abgefilmten unscharfen Videoaufnahmen eines Raumfahrtbegeisterten gezeigt werden müssen!

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Für das Lunar Laser Ranging Experiment haben die beiden Astronauten der ersten Mondlandung Spiegel auf der Mondoberfläche aufgestellt. Mittels dieser Spiegel ist es seither möglich, über eine Zeitmessung zwischen Abfeuern eines Laserstrahles auf die Spiegel von der Erde aus und dessen Rückkehr zur Erde die sich ständig ändernde Entfernung zwischen Erde und Mond zu messen. So weiß man, dass der Mond sich jedes Jahr um etwa 2cm von uns entfernt und auch der dümmste Mondlandungsskeptiker kann sich dieser Tatsache nicht verschließen.
5. Es wurden 21,6 kg Mondgestein mit zur Erde gebracht
Die beiden Astronauten sammelten während ihres kurzen Mondspazierganges insgesamt 21,6 kg Mondgestein ein und brachten es mit zur Erde zurück. Und ohne Witz jetz, dafür mussten sie übrigens eine Zollerklärung ausfüllen! Das Gestein wurde natürlich für wissenschaftliche Zwecke verwendet. Aber es wurden auch Staatsgeschenke daraus. So gibt es z.B. im Deutschen Museum das von Richard Nixon offiziell überreichte Staatsgeschenk mit einem Mondgesteinsplitter, einer Plakette und einer Deutschlandfahne. Dieser Splitter wurde allerdings von der letzten Mondmission mitgebracht.

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Neil Armstrong und Buzz Aldrin waren genau zwei Stunden und 31 Minuten auf dem Mond zu Fuß unterwegs. Das erscheint zunächst einmal nicht lange, gerade wenn man bedenkt, dass die An- und Abreise jeweils 4 Tage dauerten. Aber diese 151 Minuten werden wahrscheinlich zu ihren wohl aufregendsten Minuten ihres Lebens gehören, oder?
7. Nur ein Stift ermöglichte den Aufstieg vom Mond
Buzz Aldrin beschädigte während des Aufenthalts auf der Mondoberfläche versehentlich eine wichtige Sicherung. Neil Armstrong stellte dies dann später bei den Vorbereitungen für den Aufstieg zum Mutterschiff fest. Shit! Was nun? Neil Armstrong war nicht grundlos zum Commander der Crew ernannt worden. Seine Erfahrung, sein Pragmatismus nach einer lupenreinen Analyse sorgten dafür. In dieser wiederum brenzligen Situation steckte er nun einfach einen Stift in das Loch. Die Sicherung war ja schon kaputt, was sollte also schief gehen können... Es funktionierte! Und nur so war die Rückkehr zur Raumkapsel mit Servicemodul und damit zu ihrem dritten Mitstreiter Michael Collins überhaupt möglich. Wieder nahm er also sein Schicksal in die Hand!

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Natürlich hatte man nach der erfolgreichen Rückkehr zur Erde Sorge, dass die Astronauten mit unbekannten Keimen kontaminiert zurückgekehrt waren. Daher steckte man sie nach der Landung in spezielle Anzüge mit Atemmasken und schickte sie noch auf dem Flugzeugträger USS Hornet (CV-12) in einen speziellen Wohnwagen in Quarantäne. 21 Tage brauchten die Wissenschaftler, um sicher festzustellen, dass die Astronauten nicht kontaminiert waren... Das müssen nach all der Aufregung beim Mondflug sehr langweilige 21 Tage gewesen sein?!
9. Richard Nixon hatte eine Ansprache für den Fall des Fehlschlags vorbeireitet
Präsident Richard Nixon und sein Stab war bewusst, dass die mutigen Astronauten nur eine Chance von 1:10 hatten, wohlbehalten wieder zur Erde zurückzukehren. Daher bereiteten sie für den Fall des Fehlschlags eine Ansprache vor. In dieser hätte es u.a. geheißen Fate has ordained that the men who went to the moon to explore in peace will stay on the moon to rest in peace. These brave men, Neil Armstrong and Edwin Aldrin, know that there is no hope for their recovery. But they also know that their is hope for mankind in their sacrifice. Aber war auch schon eine Ansprache für den Erfolgsfall geschrieben worden?
Habt ihr auch noch interessante Fakten zur Mondlandung? Dann lasst sie mir bitte zukommen!
Über mich
Ich bin ein liebevoller Vater, Candourist, Stoiker, Agilist, Product Owner, Hauptmann der Reserve, Diplom-Kaufmann und ausgebilderter Verkehrspilot (ATPL-Credit).
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